Wirtschaft

Hilfen erst nach Präsidentenwahl Zypern muss warten

Zyperns europäische Partner haben es nicht eilig mit der Bewilligung von Finanzhilfen für das klamme Land. Sie setzen auf eine etwaige Abwahl von Staatschef Christofias bei der Präsidentenwahl im Februar. Der Kommunist zeigt nach Ansicht der Geldgeber nur eine geringe Reformbereitschaft.

Die Krise hat Zypern erreicht.

Die Krise hat Zypern erreicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zypern kann einem Zeitungsbericht zufolge erst nach der Präsi dentenwahl im Februar mit Hilfskrediten rechnen. Die Euro-Finanzminister wollten nun Anfang März ein Rettungspaket bewilligen und nicht wie bisher erwartet am 21. Januar, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Verhandlungskreise. Man wolle die bevorstehende Präsidentschaftswahl abwarten, die für 17. und 24. Februar angesetzt sei, werden EU-Diplomaten zitiert.

In der Eurozone hoffe man auf einem Machtwechsel, da sich die Gespräche mit dem amtierenden Präsidenten Dimitris Christofias schwierig gestalteten. Auch in Berlin sei man über die geringe Reformbereitschaft des Kommunisten Christofias verärgert.

Zudem seien sich die Geldgeber noch nicht einig, wie das Hilfspaket ausgestaltet werden solle, berichtete das Blatt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sei für direkte Kapitalspritzen des Euro-Rettungsfonds ESM für Zyperns Banken, damit die Rettungskredite nicht auf die Staatsschuld angerechnet würden.

Diese Lösung lehnten Deutschland und andere Euro-Länder dagegen ab. Sie wollten vielmehr, dass die Kredite durch Privatisierungserlöse und die Einnahmen aus der Erdgasförderung im Mittelmeer getilgt werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise.

SPD verweigert Zustimmung

In Deutschland lehnt die SPD einem Bericht zufolge das geplante Hilfspaket ab. Wegen der Steuerdumping- und Geldwäschevorwürfe gegen das Land könne seine Partei den Krediten nicht zustimmen, sagte Parteichef Sigmar Gabriel der "Süddeutschen Zeitung".

Wie das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, will die Bundesregierung dem Bundestag nur dann ein Paket vorlegen, wenn Zypern "radikale Reformen" einleite. Die Eurozone und der IWF verhandeln mit Zypern über ein Hilfspaket im Volumen von 17,5 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, rts

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