Wirtschaft

Deutsche Karossen gefragt Autohäuser leeren sich

Egal ob Audi, BMW, Mercedes, Opel, Porsche oder VW: Die deutschen Autobauer setzen wieder deutlich mehr Neuwagen ab als noch vor einem Jahr. Die zurückkehrende Kauflaune beschert den heimischen Herstellern Zuwächse von bis zu 47 Prozent. Einige ausländische Marken toppen diese Werte sogar noch.

Neuwagen wechseln in Deutschlands Autohäusern wieder häufiger den Besitzer.

Neuwagen wechseln in Deutschlands Autohäusern wieder häufiger den Besitzer.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Es ist vollbracht: Deutschlands Autohäuser füllen sich wieder. Nicht nur die Absatzmärkte in China, Indien und den USA boomen, auch in Deutschlands Autohäuser kommt wieder Leben. Nachdem die Krise und die Nachwehen der Abwrackprämie überstanden sind, verkauften die Händler zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen im Januar mit knapp 211.100 Neuwagen knapp 17 Prozent mehr Autos als im schwachen Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte.

Im Januar vergangenen Jahres waren die Verkaufszahlen nach dem Auslaufen der Abwrackprämie im Vergleich zu dem sehr schwachen Vorjahreswert um 4 Prozent eingebrochen.

Porsche fährt vornweg

Von der zurückkehrenden Kauflaune der Autofahrer profitierten laut KBA nahezu alle deutschen Marken. Volkswagen verkaufte demnach von seiner Kernmarke gut ein Fünftel mehr als im Vorjahresmonat. Opel schaffte ein Plus von mehr als 17 Prozent. Mercedes brachte deutschlandweit 18 Prozent mehr Wagen mit dem Stern und sogar drei Viertel mehr Smarts an die Kunden, Rivale BMW verkaufte fast ein Drittel mehr BMW und Mini, der Ingolstädter Verfolger Audi kam auf ein Plus von gut 11 Prozent. Porsche verzeichnete einen Zuwachs von 47 Prozent.

Überraschend stark schnitten nach KBA-Angaben jedoch auch ausländische Marken wie Mitsubishi und Volvo ab, die ihre Verkaufszahlen in Deutschland mehr als verdoppeln konnten. Lada setzte 46 Prozent mehr Wagen ab als im Januar 2010, Mazda sogar 61 Prozent mehr. Nissan, Kia und Honda mussten dagegen zu Jahresbeginn ein Minus von einem Fünftel hinnehmen. Bei Chevrolet und Daihatsu war der Rückgang noch größer.

Nutzfahrzeug-Comeback

Für das laufende Jahr rechnet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), in dem die Importeure zusammengeschlossen sind, auf Europas größtem Automarkt mit rund 3,1 Millionen verkauften Neuwagen und damit wieder mehr als im Vorkrisenjahr 2008, als 3,09 Millionen Autos neu angemeldet worden seien. Verbandspräsident Volker Lange erwartet sogar, dass diese Marke überschritten werden könnte, sollte die wirtschaftliche Erholung anhalten. Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA), dem die deutschen Autokonzerne und Zulieferer angehören, kalkuliert mit 3,1 Millionen verkauften Neuwagen in diesem Jahr.

Stärker noch als der Automarkt feierte wie schon in den Vormonaten die in der Wirtschaftskrise stark gebeutelte Nutzfahrzeugindustrie ihr Comeback. Im Januar verkauften die Hersteller von Lastwagen, Transportern und Bussen nach VDIK-Angaben hierzulande 38 Prozent mehr als im schwachen Vorjahresmonat. Besonders gefragt seien schwere Lkw gewesen. Im vergangenen Jahr wurden knapp 17 Prozent mehr Nutzfahrzeuge verkauft als im Krisenjahr 2009. In diesem Jahr erwartet der Verband einen Zuwachs um 5 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ

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