Der Börsen-Tag China, Brexit, Trump drücken Dax
14.01.2019, 11:38 UhrZu Beginn der dritten Handelswoche im neuen Jahr wird der deutsche Aktienmarkt ernsthaft auf die Probe gestellt. Überraschend schwache Außenhandelsdaten aus China und die Ungewissheit vor der am Dienstag anstehenden Abstimmung über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament drücken die Indizes.
Der Dax verlor bis zum Mittag 0,7 Prozent auf 10.808 Punkte. Der MDax gab um 0,6 Prozent auf 22.531 Zähler nach, der TecDax um 1,1 Prozent auf 2488 Stellen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 1,0 Prozent auf 3039 Punkte ein.
- "Die Verunsicherung über den Brexit wird noch eine ganze Woche andauern", sagte Chefstratege Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank.
- Denn im Fall einer Ablehnung des Abkommens mit der EU müsse die Regierung May binnen drei Tagen einen Plan B vorlegen und stehe mithin "enorm unter Zeitdruck".
Neben der Ungewissheit rund um den Ausstieg Großbritanniens aus der EU halten zudem der Handelskrieg zwischen den USA und China und die immer noch teilweise geschlossenen US-Behörden ("Shutdown") die Märkte in Atem.
Unter den Einzelwerten im Dax stachen die Anteilsscheine von Beiersdorf als einer der schwächsten Werte mit minus 2,5 Prozent hervor. Die Schweizer Großbank UBS rechnet für das neue Jahr mit Druck auf Wachstum und Gewinn.
Die Papiere von Continental gaben um 0,3 Prozent nach. Der Autozulieferer rechnet 2019 mit einer weiter rückläufigen Profitabilität und will künftig keine konkreten Prognosen geben. Schätzungen sollen nur noch wie branchenüblich in Bandbreiten veröffentlicht werden, hieß es.
Die Anteilsscheine der Lufthansa stiegen an der Dax-Spitze um 1,2 Prozent. Nach dem Rückgang der Ölpreise in den vergangenen Monaten muss die Fluggesellschaft laut einer Firmenpräsentation für Investoren 2019 voraussichtlich weniger Geld für Treibstoff ausgeben als bisher geplant.
Die Papiere von Dialog Semiconductor gewannen im SDax nach Umsatzaussagen zum vierten Quartal etwas mehr als 2 Prozent. Der Chipentwickler erreichte laut vorläufigen Berechnungen im Schlussquartal 2018 das untere Ende seiner Umsatzprognose. Analysten lobten die Aussagen, nachdem viele Apple-Zulieferer zuletzt wegen der schwachen Nachfrage nach der jüngsten iPhone-Generation Gewinnwarnungen veröffentlicht hatten.
Quelle: ntv.de