Der Börsen-Tag "China befindet sich an Weggabelung"
18.10.2024, 08:11 UhrChina kann sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) beim Wirtschaftswachstum nicht mehr auf seine Ausfuhren verlassen. IWF-Chefin Kristalina Georgieva sagt, dass der Volksrepublik ein gefährlich langsameres Wachstum bevorstehe, wenn sie nicht auf ein konsumorientiertes Wirtschaftsmodell umstelle. Chinas Wachstum könnte mittelfristig unter vier Prozent fallen, wenn es auf dem derzeitigen Pfad bleibe. Dies sei ein Niveau, "das für China sehr schwierig sein wird. Es wird aus sozialer Sicht sehr schwierig sein."
Georgieva äußert sich im Vorfeld der Jahrestagung des IWF und der Weltbank in Washington, auf der die wachsenden Handelsspannungen wegen einer großen Flut chinesischer Exporte ein Thema sein werden. Untersuchungen des IWF zeigten, dass China ein deutlich höheres Wachstum erzielen könnte, wenn es Änderungen vornehmen würde, um seinen Verbrauchern das Vertrauen zu geben, mehr Geld auszugeben. "China befindet sich an einer Weggabelung. Wenn das Land sein derzeitiges Modell, nämlich ein exportorientiertes Wachstum, beibehält, wird es Probleme geben. Und warum? Weil die chinesische Wirtschaft inzwischen so stark gewachsen ist, dass Chinas Exporte im Welthandel keine untergeordnete Rolle mehr spielen", fügt Georgieva hinzu.
Quelle: ntv.de