Der Börsen-Tag China und Brexit halten Dax unten
14.01.2019, 15:19 UhrNichts Neues von Europas Börsen: Schwache chinesische Konjunkturdaten haben die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. "Sowohl Importe als auch Exporte enttäuschten die Erwartungen und schüren Angst vor einer Verlangsamung des weltweiten Wachstums", sagte Norbert Rücker, Chef-Analyst der Privatbank Julius Bär. Dax und EuroStoxx50 verloren bis kurz vor US-Handelsbeginn jeweils etwa ein halbes Prozent auf 10.836 beziehungsweise 3049 Punkte.
Die chinesischen Exporte schrumpften im Dezember überraschend um 4,4 Prozent und damit so stark wie zuletzt vor zwei Jahren. Die Importe gingen sogar um 7,6 Prozent zurück.
Auch am Rohstoffmarkt spiegelte sich Konjunkturpessimismus wider: Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 60,03 Dollar je Barrel (159 Liter). Im Gegenzug deckten sich Investoren mit Gold ein. Die "Antikrisen-Währung" verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 1293,98 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die als sicher geltenden Bundesanleihen waren ebenfalls gefragt. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf bis zu 0,204 von 0,237 Prozent.
Da die Ablehnung der Scheidungsvereinbarung zwischen Großbritannien und der EU durch das britische Parlament am Dienstag als sicher galt, konzentrierte sich die Diskussion der Börsianer auf die darauffolgenden Schritte. Premierministerin Theresa May werde wohl kaum sofort eine Verschiebung des Brexit über den 29. März hinaus beantragen, sagte Petr Krpata, Chef-Anlagestratege für Europa, den Nahen Osten und Afrika bei der ING Bank. Stattdessen werde sie versuchen, weitere Zusicherungen von der EU zu erhalten, um einen nachgebesserten Brexit-Deal vorlegen zu können. Das Pfund Sterling legte geringfügig auf 1,2851 US-Dollar zu.
Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählte Lufthansa mit einem Plus von 1,2 Prozent. Die Fluggesellschaft erwartet für 2019 einen geringeren Anstieg der Kerosinkosten als gedacht. Damit stünden die Chancen gut, dass das Unternehmen einen operativen Gewinn auf dem Niveau von 2018 erreicht, kommentierte Analyst Neil Glynn von der Bank Credit Suisse.
In London gewannen die Titel von JD Sports bis zu 11,2 Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit sieben Jahren zu. Anders als manche Konkurrenten steigerte der größte britische Sportartikel-Händler den Umsatz im wichtigen Weihnachtsgeschäft und stellte für 2019 einen Gewinn am oberen Ende der Markterwartungen in Aussicht.
Quelle: ntv.de