Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Dax geht auf Tuchfühlung mit Allzeithoch

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Am deutschen Aktienmarkt ist es in großen Schritten nach oben gegangen. Der Dax schließt 0,9 Prozent höher bei 24.597 Punkten, damit lag er in Tuchfühlung mit seinem Allzeithoch bei 24.639 Punkten. Am Nachmittag kam Unterstützung von einer freundlich tendierenden Wall Street - auch Hoffnungen auf eine Lösung der französischen Politkrise halfen etwas. Zur Entwicklung der Wirtschaft gab es indes wenig eindeutige Schlagzeilen.

Das Minus der deutschen Industrieproduktion im August wertete LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch als einen erneut heftigen Schlag für die deutsche Konjunktur. Für das dritte Quartal werde damit ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung wahrscheinlicher. Statt eines "Herbstes der Reformen" drohe nun ein "Winter unseres Missvergnügens". Derweil hat die Bundesregierung ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden Jahr auf 0,2 Prozent leicht angehoben.

Stark unter Druck standen Autoaktien nach einer gesenkten BMW-Prognose, BMW fielen um 8,3 Prozent und zogen Mercedes-Benz um 2,9 und VW um 1,9 Prozent mit nach unten. Zum einen läuft der BMW-Absatz in China nicht gut, dazu belasten die US-Zölle. Die Kapitalrendite im Autogeschäft wird nun in der Spanne von 8 bis 10 Prozent erwartet statt 9 bis 13 Prozent.

"Die Schwäche in China ist enttäuschend, aber der unerwartet starke Gegenwind durch Zölle aufgrund von Verzögerungen bei der Umsetzung von Handelsabkommen liegt nicht in der Kontrolle des Unternehmens", hieß es von Bernstein - die Analysten zeigten sich mit Blick auf neue Modelle im kommenden Jahr optimistisch für BMW.

Stahlwerte bauten dagegen ihre jüngsten Gewinne aus. Analyst Andrew Jones von der UBS sah die geplanten EU-Maßnahmen als positiv für den EU-Stahlsektor, die Auslastung könnte so auf über 70 Prozent steigen. Der Plan sieht eine Senkung der Stahlimportquoten um 47 Prozent gegenüber 2024 auf 18,3 Millionen Tonnen pro Jahr vor, eine Verdoppelung der Zölle außerhalb der Quoten auf 50 Prozent und die Einführung einer neuen "Melted & Poured"-Klausel, um die Rückverfolgbarkeit zu verbessern und Umgehungen zu verhindern. Thyssenkrupp gewannen 4,7 Prozent und Salzgitter 3 Prozent.

Beim Gold ging die Rekordjagd dynamisch weiter. Inzwischen wurde auch die 4.000er Marke am Spotmarkt genommen, das neue Allzeithoch lag bei 4.052 Dollar. Politische Unsicherheit und die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen kurbelten die Nachfrage an, wie es hieß.

Goldman Sachs hatte das Ziel für den Goldpreis erneut angehoben - auf 4.900 Dollar für Ende 2026, bisher war das Haus von 4.300 Dollar ausgegangen. Der Anstieg werde immer marktbreiter als Krisenindikator gewertet, hieß es im Handel.

Quelle: ntv.de

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