Dienstag, 20. Dezember 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

Japanische Falken erwischen DAX auf falschem Fuß

Weder US-Notenbank noch EZB verdarben den Börsianern heute die Laune. Ausgerechnet die für ultralockere Geldpolitik bekannte Bank of Japan (BoJ) sorgte am Morgen für einen Schock, der sogar noch am Nachmittag nachwirkte. Nun sind auch die Notenbanker aus dem Land der aufgehenden Sonne in das Lager der restriktiveren Geldinstitute gewechselt. Die BoJ hat den Zinsdeckel für zehnjährige Anleihen auf 0,5 von 0,25 Prozent angehoben. Damit hat sie die Schwäche des Yen zumindest vorerst beendet, die japanische Währung erholte sich deutlich.

DAX
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Auf der anderen Seite stützten die fallenden Energiepreise die Stimmung. Der TTF-Gaspreis verlor weiter und näherte sich der Marke von zehn Cent je Kilowattstunde. Gut aufgenommen werden auch die deutschen Erzeugerpreise (PPI). "Der Fall unter die 30-Prozent-Marke ist eine große Erleichterung", kommentierte ein Frankfurter Händler. Er unterstreiche die These vom Überschreiten des Inflationshöhepunkts.

Der DAX ging heute 0,4 Prozent leichter mit 13.885 Punkten aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent tiefer bei 3803 Stellen.

Bei den Einzelwerten litten Immobilienwerte unter den Aussichten auf weiter steigende Zinsen. Auch die Autotitel tendierten schwächer. Vonovia verloren 2,8 Prozent und Aroundtown 9,7 Prozent. Volkswagen und Mercedes-Benz verbilligten sich um 2,3 beziehungsweise ein Prozent.

Steigende Zinsen haben aber auch Profiteure: Im DAX stiegen Deutsche Bank um 5,7 Prozent, im MDAX zogen Commerzbank um 9,2 Prozent an. Auch Papiere von Versicherern wurden mit Kursaufschlägen gehandelt.

In der zweiten Reihe stiegen Hugo Boss mit einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um zwei Prozent. Dagegen standen die Papiere des Rüstungskonzerns Rheinmetall mit dem Desaster um den Schützenpanzer "Puma" erneut unter Druck und fielen um weitere 2,8 Prozent.

17:12 Uhr

Autovermieter Hertz auf dem Radar einer US-Behörde

US-Behörden haben den Autovermieter Hertz ins Visier genommen. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) teilte mit, sie habe Informationen erhalten, die darauf hindeuten, dass "Hertz Fahrzeuge an Kunden vermietet hat, ohne die erforderlichen Rückrufreparaturen durchgeführt zu haben." Die NHTSA erklärte, eine Abfrage gestartet zu haben, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Betroffen seien die Ford-Modelle Explorer und der Altima von Nissan, die wegen Problemen bei der Verriegelung in die Werkstätten beordert worden waren.

Ein US-Gesetz aus dem Jahr 2015 verlangt von Mietwagenfirmen mit 35 oder mehr Fahrzeugen, Rückrufreparaturen vorzunehmen, bevor sie sie vermieten.

16:47 Uhr

Ladetechnikspezialist Compleo ist am Ende - Insolvenz - Aktie stürzt ab

Compleo
Compleo ,06

Compleo steht vor dem Aus, der Aktienkurs brach um 84 Prozent ein. Dem Dortmunder Ladetechnikspezialisten droht die Zahlungsunfähigkeit. Die in den vergangenen Wochen geführten Gespräche über eine kurzfristige Bereitstellung zusätzlicher Finanzierungsmittel würden nicht mehr mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit zu einem erfolgreichen Abschluss führen.

"Vor diesem Hintergrund sieht der Vorstand die positive Fortführung des Unternehmens nicht mehr als überwiegend wahrscheinlich an und wird aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit kurzfristig Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim zuständigen Insolvenzgericht stellen", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

15:59 Uhr

Sanierung: Immobilienfirma Adler hat jetzt ein dickes Problem

Adler Group
Adler Group ,21

Der in Schieflage geratene Immobilieninvestor Adler Group hat bei seinen Sanierungsbemühungen einen Rückschlag erlitten. Bei der Abstimmung der Gläubiger über die notwendigen Änderungen von Anleihebedingungen sei bei einer Anleiheserie die Mindest-Zustimmungsschwelle nicht erreicht worden, teilte der Konzern mit. Man sei aber zuversichtlich, eine alternative Lösung zu erreichen. Der Aktienkurs rauschte um 6,7 Prozent nach unten.

Ende November hatte Adler von seinen wichtigsten Gläubigern mehr Zeit und Geld bekommen, um die Finanzierung zumindest bis Mitte 2025 zu sichern. Allerdings braucht das Unternehmen die Zustimmung von insgesamt 75 Prozent der Anleihegläubiger zu den geänderten Konditionen, die nun verfehlt wurde.

15:46 Uhr

Bank of Japan bremst auch Wall Street aus

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(Foto: picture alliance / zz/NDZ/STAR MAX/IPx)

Den US-Börsen bleibt eine Erholung von den jüngsten Verlusten zunächst verwehrt. Die überraschende Zinswende der japanischen Notenbank dämpft die Stimmung. Kurz nach der Startglocke sank der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent. Der S&P-500 verliert 0,2 Prozent, für den Nasdaq-Composite geht es um 0,4 Prozent abwärts.

Auf Unternehmensseite hat General Mills überraschend gute Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal vorgelegt. Der Lebensmittelhersteller erhöhte überdies die Wachstums- und Gewinnprognose für 2023, warnte aber, dass eine nachlassende Konsumfreude, die Inflation und Lieferkettenprobleme die Ertragsziele gefährden könnten. Die Aktie fiel um 3,8 Prozent, hat allerdings seit Jahresbeginn um 33 Prozent zugelegt. Erst nach der Schlussglocke werden Fedex und Nike Zahlen zu ihrem jeweils zweiten Geschäftsquartal bekannt geben.

15:30 Uhr

Seit Sommer im Abwärtstrend - Trendwende beim Öl?

Trotz aller Befürchtungen vor hohen Energiepreisen ist der Ölpreis seit dem Sommer fast kontinuierlich gefallen. Wie ist das zu erklären? Könnte sich bald eine Trendwende beim Öl abzeichnen? Und wie können Anleger auf eine Wende setzen? Raimund Brichta spricht darüber mit Kemal Bagci von der BNP Paribas.

15:15 Uhr

Pfandbriefbank will ins Immobilienfonds-Geschäft einsteigen

(Foto: Andreas Gebert/dpa)

Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) will ins Geschäft mit Immobilienfonds einsteigen und damit ihre Schlagkraft bei der Finanzierung von Projekten vergrößern. Im ersten Halbjahr 2023 sollen die Voraussetzungen für die Auflage eines ersten offenen Immobilienspezialfonds geschaffen werden, im ersten Quartal will die pbb beginnen, institutionelle Investoren dafür anzusprechen.

Perspektivisch solle das Geschäft zu einer zweiten Ertragssäule neben der Vergabe von Immobilienkrediten werden, erklärte pbb-Vorstandschef Andreas Arndt. "Wir können Immobilienfinanzierung, und wir bekommen täglich attraktive Finanzierungsmöglichkeiten auf den Tisch…"

14:55 Uhr

US-Immobilienmarkt erfährt einen Dämpfer

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(Foto: imago images/YAY Images)

Das Wohnungsbaugeschäft in den USA hat im November wegen steigender Zinsen an Fahrt verloren. Die Zahl der neu begonnenen Projekte fiel hochgerechnet auf das gesamte Jahr um 0,5 Prozent auf 1,427 Millionen, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Im Oktober war es sogar um 2,1 Prozent auf 1,434 Millionen nach unten gegangen.

Die Zahl der Baugenehmigungen als Indikator für das künftige Baugeschehen brach zugleich ein, und zwar um 11,2 Prozent auf annualisiert 1,342 Millionen. Der Baubranche macht zu schaffen, dass mit den Zinserhöhungen durch die Notenbank FED auch die Hypothekenkredite teurer werden. Die kräftig gestiegenen Preise für Holz und Baumaterialien sorgen für zusätzlichen Kostendruck für Häuslebauer.

14:33 Uhr

Hacker suchen Thyssenkrupp heim

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 11,63

Der Industriekonzern Thyssenkrupp ist nach eigenen Angaben Ziel eines Hackerangriffs geworden. Betroffen seien Teile der Werkstoffsparte sowie der Konzernleitung. Zum jetzigen Zeitpunkt könne ausgeschlossen werden, dass auch die anderen Segmente und Geschäftseinheiten betroffen seien, sagte ein Sprecher der Werkstoffsparte "Materials Services".

Die firmeneigene IT-Sicherheit habe den Vorfall früh erkannt und stelle derzeit die Sicherheit des Systems wieder her. Hinter dem Angriff stecke mutmaßlich Organisierte Kriminalität.

14:11 Uhr

Stühlerücken bei Volkswagen - Beschaffung wird neu aufgestellt

VW Vorzüge
VW Vorzüge 93,12

Der Volkswagen-Konzern baut sein Einkaufsressort sowohl auf Konzernebene als auch bei den Marken VW Pkw und MAN Truck & Bus um. Wie das DAX-Unternehmen mitteilte, wechselt Murat Aksel, Einkaufschef des Konzerns und der Marke VW Pkw, zum neuen Jahr in gleicher Funktion in den Vorstand der Lkw-Tochter MAN Truck & Bus. Seine Funktionen im VW-Markenvorstand und in der "Erweiterten Konzernleitung" übernimmt Dirk Große-Loheide, der bisher bei Audi für Beschaffung und IT zuständig ist.

Laut VW-Chef Oliver Blume wird es Aksels wesentliche Aufgabe sein, die angespannten Lieferketten im Hochlauf der Produktion schwerer Lkw bei MAN Truck & Bus zu stabilisieren. Der bisherige Beschaffungsvorstand Stefan Gramse werde bei den Wolfsburgern eine Konzernfunktion übernehmen. Im Vorstand von Audi gibt es noch keine Nachfolge für Große-Loheide. Bis dahin soll er deshalb das Ressort kommissarisch weiterführen.

13:26 Uhr

Varta ist dringend sanierungsbedürftig - Berater kommen ins Haus

Der neue Varta-Chef Markus Hackstein hat sich Sanierungsexperten von Boston Consulting ins Haus geholt, um den unter Druck geratenen Batteriehersteller wieder auf Kurs zu bringen. "Unsere Materialkosten betragen circa 400 Millionen Euro im Jahr", sagte der Manager der "FAZ“. Sie seien im Jahresverlauf um 25 Prozent gestiegen und machten inzwischen 50 Prozent der Gesamtkosten aus.

Die Berater unterstützten nun das Management dabei, die Materialkosten zu senken. Varta sei aber kein Fall für den Insolvenzverwalter, betonte Hackstein. "Wir sind solide aufgestellt und haben die notwendigen Maßnahmen ergriffen." Zudem sei das Management mit den Banken in enger Abstimmung, "um sie im Boot und die Finanzierungen stabil und sicher zu halten".

13:11 Uhr

KlöCo langt in Mexiko zu - Aktie nach Talfahrt nun im Plus

Die Titel von Klöckner & Co haben sich nach einem Zukauf in Mexiko von anfänglichen Verlusten wieder erholt. Sie legten sogar um 0,3 Prozent zu. Der im SDAX notierte Stahlhändler kauft für 340 Millionen Dollar die National Material of Mexico, einen Anbieter von Werkstoffen für die Automobilindustrie und andere Industriebranchen. Eine große Akquisition, für die das Unternehmen Geld brauchen könnte, konstatierte ein Händler.

Klöckner & Co
Klöckner & Co 5,57

12:52 Uhr

Bargeld wird beim Bezahlen immer unwichtiger

(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp)

Bezahlen ohne Scheine und Münzen gewinnt für Verbraucher im Euroraum nach Einschätzung der EZB zunehmend an Bedeutung. Zwar ist Bargeld immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel an der Ladenkasse, wie aus einer Studie der Notenbank hervorgeht. Doch gemessen am Wert übertrafen Kartenzahlungen erstmals Scheine und Münzen.

Die Corona-Pandemie habe den Trend zu elektronischen Zahlungsmitteln beschleunigt. Eine Mehrheit der Verbraucher bevorzuge nun elektronische Zahlungsmittel. Der Studie zufolge wurden in diesem Jahr 59 Prozent der Transaktionen am Verkaufsort in bar abgewickelt. Vor drei Jahren waren es noch 72 Prozent.

12:39 Uhr

Aussicht auf global härteren Zinskurs treibt Bankenkurse hoch

Deutlich nach oben ist es mit den Aktienkursen der Banken gegangen. Der Sektor-Index war mit plus ein Prozent unangefochtener Tagessieger unter den Branchen im STOXX600. In Frankfurt legten Commerzbank um 6,5 Prozent zu, Deutsche Bank verteuerten sich um 3,5 Prozent. In Italien stiegen Unicredit um 2,6 Prozent.

"Kurstreiber ist klar die Aussicht auf weitere, starke Zinserhöhungen", sagte ein Händler: "Banken sind dabei die Gewinner". Ausschlag für diese Meinung habe die überraschend falkenhafte Bank of Japan gegeben.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,73

Commerzbank
Commerzbank 32,26

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12:02 Uhr

Stimmung der Exporteure hellt sich erneut auf

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist so gut wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Das entsprechende Barometer stieg im Dezember um 0,7 auf plus 1,6 Punkte und damit den dritten Monat in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 2300 Unternehmen mitteilte. Das ist der beste Wert seit Juni. "Die deutsche Industrie startet vorsichtig optimistisch ins neue Jahr mit Blick auf ihre Ausfuhren", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Das Ifo-Institut rechnet für das kommende Jahr mit einer deutlichen Verlangsamung des deutschen Exportwachstums. Es rechnet mit einem Plus von 3,9 Prozent. Im zu Ende gehenden Jahr dürfte es dagegen zu einem weitaus höheren Wachstum von 14,8 Prozent reichen. Weltweit steigende Zinsen, die Energiekrise und die hohe Inflation belastet in vielen wichtigen Absatzmärkten das Geschäft.

11:38 Uhr

Gaspreis fällt auf tiefsten Stand seit sechs Monaten

(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild)

Der Preis für europäisches Gas ist auf den tiefsten Stand seit Juni gefallen. Am virtuellen Handelspunkt TTF gab der Preis um rund sechs Prozent nach auf 102,00 Euro je Megawattstunde nach.

Am Montag hatten sich die EU-Energieminister auf einen Preisdeckel für Gas im Großhandel verständigt, der unter hohen Auflagen greifen soll. Der Deckel soll ab Mitte Februar automatisch aktiviert werden, wenn der Preis an der europäischen Gasbörse TTF in den Niederlanden drei Arbeitstage lang bei über 180 Euro liegt. Darüber hinaus muss der Gaspreis während dieser drei Tage mindestens 35 Euro über dem Preis für Flüssiggas (LNG) auf dem Weltmarkt liegen.

11:16 Uhr

Hohe Inflation: Bundesbankchef bittet Deutsche um Geduld

Angesichts der hohen Inflationsraten brauchen die Deutschen laut Bundesbank-Präsident Joachim Nagel einen langen Atem. Im kommenden Jahr werde die Teuerung bei etwa sieben Prozent liegen, "ab dem Jahr '24 werden die Inflationsraten dann deutlich zurückgehen", sagte er bei ntv. "Deswegen muss ich an dieser Stelle noch um Geduld bitten."

Nagel verwies auf die EZB-Zinserhöhungen. "Ich finde schon, dass die Notenbanken im Eurosystem, die EZB, wir haben schon stark gehandelt im Laufe des Jahres mit vier Zinserhöhungen mittlerweile und die Zinserhöhungen werden weitergehen." Allerdings wirkten die Zinsanhebungen immer erst verzögert.

10:36 Uhr

Immobilienwerte nach Japan-Schock tiefrot

Kräftig unter Druck haben am Vormittag die Immobilienaktien gestanden. Nach dem überraschenden Umschwenken der Bank of Japan sind am Markt die Sorgen hochgeschossen, den globalen Zinserhöhungskurs unterschätzt zu haben.

Entsprechend standen die Anleihemärkte unter Druck, und damit auch die zinssensitiven Aktien wie Immobilien. Der RX Real Estate Index für deutsche Immobilien fiel um 3,7 Prozent, im DAX Vonovia um 2,5 Prozent und im MDAX Aroundtown sogar um 10,8 Prozent. Letzterer wurde die Kaufempfehlung von Berenberg entzogen. In Amsterdam büßen Unibail-Rodamco 4,9 Prozent ein.

Aroundtown
Aroundtown 3,21

Vonovia SE
Vonovia SE 26,23

10:01 Uhr

Bank of Japan macht Yen viel härter

Nach der überraschenden Verschärfung der Zinspolitik der Bank of Japan ist der Yen gegenüber dem US-Dollar auf ein Vier-Monats-Hoch gestiegen. Im Gegenzug fiel der Dollar um rund drei Prozent auf 132,91 Yen.

09:53 Uhr

"Puma"-Misere bleibt Gift für Rheinmetall-Aktie - dickes Minus

Rheinmetall
Rheinmetall 1.968,50

Die Aktie von Rheinmetall hat ihre Verluststrecke auch heute fortgesetzt und hat sich um weitere 5,8 Prozent verbilligt. Nach der Pannenserie um den Schützenpanzer Puma verschärft sich der Ton aus dem Verteidigungsministerium. Ministerin Christine Lambrecht hatte sogar mit einem Ende des Puma gedroht. Zudem wurde der Industrie ein enger Zeitplan zur Problembeseitigung gestellt.

"Angesichts der öffentlichen Aufmerksamkeit nach den Pannen dürften die Kosten für Instandsetzung und Nachbesserung auch komplett an den Herstellern hängenbleiben", meinte ein Händler in Frankfurt. Dazu komme der Reputationsschaden.

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09:33 Uhr

Bericht: Lufthansa-Vorstand soll trotz Staatshilfe Boni erhalten

Lufthansa
Lufthansa 7,51

Die Vorstandsmitglieder der Lufthansa sollen auch für das Krisenjahr 2021, als die Fluggesellschaft mit Milliarden vom Staat unterstützt wurde, einen Bonus erhalten. Das berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Der Aufsichtsrat hatte demnach Anfang Dezember bei einer Sitzung für rückwirkende Bonuszahlungen in Millionenhöhe für die Jahre 2021 und 2022 gestimmt.

Die Zahlungen für das auslaufende Jahr sind den Angaben zufolge auch im Aufsichtsrat umstritten, weil der MDAX-Konzern milliardenschwere Hilfen vom deutschen Staat erhalten hatte, um eine Insolvenz infolge der Corona-Krise zu verhindern. Einige Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmerseite stimmten laut "Handelsblatt" gegen die Boni und kritisierten einen Verstoß gegen die Auflagen des staatlichen Rettungspakets. Ein Sprecher der Lufthansa sagte der Zeitung, dass die nun beschlossenen Boni erst ab 2025 ausbezahlt werden sollen.

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09:14 Uhr

Bank of Japan schickt auch deutsche Aktien in Richtung Süden

Die deutschen Aktienindizes sind mit deutlichen Abschlägen in den Handel gestartet. Der DAX verlor in den ersten Minuten ein Prozent auf 13.802 Punkte. MDAX, SDAX und TECDAX gaben zwischen 1,1 und 1,3 Prozent nach.

Den entscheidenden Impuls für die Minuszeichen lieferte in der Nacht die Bank in Japan (BoJ), die nach der US-Notenbank und der EZB nun in das Lager der restriktiveren Notenbanken gewechselt ist. Zu diesem Zeitpunkt wurde an der Börse nicht mit einem solchen Schwenk der BoJ gerechnet, auch wenn der Druck auf die japanischen Staatsanleihen jüngst zunahm. Die stärker als erwartet gesunkenen deutschen Erzeugerpreise fallen derzeit nicht sonderlich ins Gewicht.

DAX
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09:01 Uhr

Bank of Japan bringt Asien-Kurse zum Purzeln

Nikkei
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Die japanische Notenbank hat mit einer überraschenden Änderung der Bandbreite für ihre Anleihen-Renditeziele die asiatischen Aktienmärkte durchgerüttelt. In Tokio rutschte der Nikkei nach anfänglichen Gewinnen um 2,5 Prozent auf 26.568 Punkte ab. Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gaben jeweils mehr als ein Prozent nach.

Die Bank of Japan ließ ihr Null-Prozent-Renditeziel für zehnjährige Anleihen zwar unverändert, verbreiterte das mögliche Band nach oben und unten aber um jeweils 50 Basispunkte von bisher 25 Basispunkte. Damit ließ sie einen stärkeren Anstieg der langfristigen Zinssätze zu. Zugleich kündigten die Notenbanker indes an, die Anleihekäufe deutlich zu erhöhen.

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08:53 Uhr

Cannabis bis Luftfahrt – diese Aktien lassen nachbörslich aufhorchen

Die Aktie des Büroeinrichters Steelcase hat am Montag nachbörslich 1,4 Prozent zugelegt. Steelcase hatte für das dritte Quartal zwar einen höheren Gewinn von 11,4 nach 9,6 Millionen Dollar ausgewiesen, die Erwartungen damit aber gleichwohl verfehlt. Allerdings fiel das Ergebnis auf bereinigter Basis besser als von Analysten erwartet aus. Der Umsatz erreichte den unteren Rand der Steelcase-Prognose. Für das laufende vierte Quartal avisierte das Unternehmen einen Umsatz unter der Erwartung, der im Vergleich zum Vorjahr aber in etwa stabil bleiben dürfte.

Heico meldete für sein beendetes viertes Quartal einen Nettogewinn von 97,2 Millionen Dollar nach 86,1 Millionen Dollar im Vorjahr und übertraf damit die Erwartung knapp. Auch der Umsatz legte etwas deutlicher zu als geschätzt. Der Kurs des Zulieferers der Luft-und Raumfahrtindustrie legte um gut 2 Prozent zu.

Verano tendierten 0,6 Prozent höher. Der Cannabis-Produzent hatte eine Verlangsamung seiner Investitionen angekündigt, zeigte sich aber zugleich zuversichtlich für die Marktchancen in einigen Bundesstaaten wie Maryland, wo es nun grünes Licht für den Cannabis-Konsum von Erwachsenen über 21 Jahre gab. Zugleich verfehlte Verano mit seinen Drittquartalszahlen die Erwartungen.

08:34 Uhr

Pfeiffer-Aktien nach erhöhter Umsatzprognose im Blick

Mit steigenden Kursen bei Pfeiffer Vacuum rechnen Händler. Hier dürfte die nach oben angepasste Umsatzprognose für das aktuelle Jahr etwas treiben. Er soll auf 900 nach zuvor erwarteten rund 870 Millionen Euro steigen. Die Marge soll unverändert bei 14 Prozent bleiben. "Das entspricht einem gut über 3 Prozent höheren Gewinn als bisher erwartet", sagt ein Händler. Die Aktie dürfte in diesem Rahmen steigen.

Pfeiffer Vacuum
Pfeiffer Vacuum 154,40

08:19 Uhr

Erzeugerpreise sinken stärker als erwartet

Die deutschen Erzeugerpreise sind im November deutlicher als erwartet zurückgegangen, was vor allem an den Energiepreisen lag. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sanken sie gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent und lagen um 28,2 über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang von nur 1,5 und eine Jahresteuerung von 31,4 Prozent prognostiziert. Im Oktober waren die Preise im Jahresvergleich um 34,5 Prozent geklettert

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Kombination mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen. Zudem stiegen, teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Verbrauchsgüter, Vorleistungsgüter, Gebrauchsgüter und Investitionsgüter deutlich an. Auch für den Rückgang des Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vormonat ist die Entwicklung der Energiepreise hauptverantwortlich.

08:07 Uhr

Kosmetikfirma will Gläubigerschutz verlassen

Die Kosmetikfirma Revlon hat sich mit ihren Kreditgebern geeinigt, womit sie den Gläubigerschutz im Frühjahr verlassen kann. Ein Richter müsse der Vereinbarung am 3. April noch zustimmen, teilt das US-Unternehmen mit, das Make-up und Nagellack im Angebot hat. Am 17. April könne Revlon dann den aus dem Gläubigerschutz entlassen werden. Die Vereinbarung erlaube Revlon einen Verkauf des Unternehmens im Anschluss. Revlon hatte im Juni wegen eines Schuldenbergs einen Antrag auf Gläubigerschutz nach "Chapter 11" der US-Insolvenzordnung gestellt. Revlon setzten zum einen Lieferengpässe und Logistikprobleme zu, zum anderen verlor das Unternehmen Marktanteile an Startups.

07:49 Uhr

BoJ-"Schockwellen" treffen den DAX

Für weiteren Druck auf Europas Anleihe- und Aktienmärkte und damit auch den DAX dürfte die Bank of Japan sorgen. In einem überraschend deutlichen Schritt hat sie die Zinspolitik verschärft. "Damit wird das restriktive Vorgehen nochmal global unterstrichen", sagt ein Händler. Entsprechend fällt der Nikkei-Index um 2,5 Prozent, der Yen springt nach oben, für einen Dollar müssen statt 137 nur noch 133 Yen bezahlt werden. Die Straffung schockt auch den Bund-Futures in Deutschland, der 110 Ticks verliert. Der DAX wird aktuell gut 1,4 Prozent schwächer bei Kursen um 13.750 Zähler taxiert.

Thomas Altmann von QC Partners nennt es einen "Paukenschlag der japanischen Notenbank". Viel schneller als erwartet trete die Bank of Japan dem Chor der restriktiven Notenbanken bei. Der Markt habe nur mit verbalen Hinweisen gerechnet, dass die Bank schon heute handelt, sei eine große Überraschung. "Die Vergrößerung des erlaubten Zinskorridors ist nichts anderes als eine Zinserhöhung durch die Hintertüre", so Altmann.

Die Aktion der Bank of Japan treffe die Börsen völlig unvorbereitet. "Das sind kleine Schockwellen, die die japanische Notenbank heute durch die Märkte schickt". Und wenn diese Schockwellen so kurz vor Weihnachten auf eine geringe Marktliquidität treffen, dann können die Kursverluste durchaus heftiger ausfallen.

Nikkei
Nikkei 45.630,31
DAX
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07:35 Uhr

Notenbanker schicken Tokioter Börse auf Tauchstation

Die für viele Marktteilnehmer überraschende Ausweitung des Renditeziels zehnjähriger japanischer Anleihen auf minus 0,50 bis plus 0,50 Prozent von minus 0,25 bis plus 0,25 Prozent hat die Kurse an der japanischen Börse auf Tauchstation geschickt. Der Schritt der Bank of Japan (BoJ) kommt angesichts der weltweit nach oben tendierenden Marktzinsen de facto einer leichten geldpolitischen Straffung gleich, nachdem sie jahrelang an ihrem ultraexpansiven Kurs festgehalten hatte. Sie reagiert damit nach ihren zweitägigen Beratungen darauf, dass die Inflation in Japan zuletzt beharrlich und deutlich über dem Ziel der Notenbank von 2 Prozent lag, wenn sie auch längst nicht so hoch war wie in den meisten anderen Ländern.

Dass mit der BoJ eine der letzten noch nicht restriktiv agierenden Notenbanken nun auf einen Straffungskurs eingeschwenkt ist, trübt auch die Stimmung an den Nachbarbörsen der Region. Dazu kommen negative Vorgaben der Wall Street, wo erneut die Aussicht auf weiter steigende US-Zinsen weiter auf den Kursen lastete.

Der Nikkei sackt in der Folge um 2,7 Prozent ab auf 26.504 Punkte. Zugleich schießt der Yen regelrecht um über 2,5 Prozent nach oben, der Dollar fällt von 136,80 auf 133,21 Yen. Die Zehnjahresrendite steigt um rund 16 Basispunkte von 0,26 auf 0,42 Prozent.

In Hongkong geht es für den HSI 1,9 Prozent nach unten, in Shanghai verliert der Composite 0,9 Prozent und in Seoul der Kospi 0,7 Prozent. In Sydney hat der Handel bereits geendet, dort sackte das Leitbarometer um 1,5 Prozent ab.

07:09 Uhr

Dank BoJ - Yen wertet deutlich auf

Der Yen reagiert mit einem Satz von rund 2,5 Prozent darauf, dass die japanische Notenbank (BoJ) das Zielband für die Zehnjahresrendite von minus 0,25 bis plus 0,25 auf minus 0,50 bis plus 0,50 Prozent ausgeweitet hat, was im derzeitigen Umfeld de facto einer geldpolitischen Straffung entspricht. Aktuell geht der Dollar mit 133,20 Yen um, verglichen mit knapp 136,90 am Vorabend. Das ist der höchste Yen-Stand seit August.

"Von der heutigen Sitzung wurde keine Aktion erwartet - und die Bank of Japan lehrt uns einmal mehr, dass Selbstgefälligkeit der Teufel ist", kommentiert Matthew Simpson, Marktanalyst bei City Index, die überraschende Entscheidung. "Dies ist wohl die größte Überraschung, die sie den Märkten seit der Einführung der Negativzinsen im Januar 2016 bereitet hat", ergänzt er: Nun dürfte der Yen auf Kurs 130 je Dollar gehen.

Yen / US-Dollar
Yen / US-Dollar ,01
US-Dollar / Japanischer Yen
US-Dollar / Japanischer Yen 148,81

06:52 Uhr

Bank von Japan schockt Märkte

Mit einem überraschenden Strategiewechsel hat die japanische Zentralbank am Dienstag Schockwellen durch die Märkte geschickt. Die Bank of Japan (BoJ) entschied nach zweitägiger Sitzung, die Spanne, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegt, zu lockern. Das wurde an den Märkten als erster Schritt hin zu einer Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet. Bis zu diesem Tag hatte die BoJ stets betont, als einzige große Zentralbank der Welt ihre Strategie der extrem lockeren Geldpolitik und Stützung der heimischen Nachfrage beizubehalten.

Die BOJ hielt zwar an ihrem Programm fest, die Kreditkosten auf einem Tiefststand zu halten. Sie beschloss jedoch, die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen zwischen minus 0,5 Prozent und 0,5 Prozent zuzulassen. Das liegt über der aktuellen Spanne von minus 0,25 Prozent und 0,25 Prozent. Die Entscheidung überraschte selbst Ökonomen. In Reaktion darauf gab der Nikkei-Index an Tokios Börse stark nach, während der Yen zum Dollar deutlich anzog.

Der Schritt der BoJ bedeutet nach Einschätzung von Ökonomen, dass die Kreditzinsen für Unternehmen und Haushalte ansteigen werden und die Zentralbank in Zukunft weniger Regierungsanleihen in den Märkten kaufen wird. Die BoJ hält über 50 Prozent der Regierungsanleihen.

06:38 Uhr

Euro hält 1,06er-Marke

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 2,1 Prozent auf 134,01 Yen und stagnierte bei 6,9766 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9282 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,0609 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9849 Franken. Das Pfund Sterling gewinnt 0,1 Prozent auf 1,2161 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

 

06:25 Uhr

DAX-Anleger schauen auf Erzeugerpreise

Den Gewinnen vom Wochenauftakt könnte der DAX im Dienstagsgeschäft weitere folgen lassen. Sie dürften sich nach aktueller Sicht aber in Grenzen halten: Momentan wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 13.950 Punkte taxiert, nach einem Schlusskurs vom Montag von 13.943 Zählern. Das Plus: 0,4 Prozent. Vor allem der IFO-Index, der den dritten Monat in Folge zulegen konnte, hatte gestützt, nachdem in der Vorwoche vor allem die inflationsgetriebenen Zinsanhebungen und Aussagen der Notenbanken die Kurse diesseits und jenseits des Atlantiks ins Trudeln gebracht hatten.

Auch heute spielt das Thema Inflation und Zinsen eine Rolle am deutschen Aktienmarkt. Am Morgen werden die deutschen Erzeugerpreise veröffentlicht. Sind sie im November gesunken, dürfte das als positives Zeichen gedeutet werden. Daneben stehen auf der Konjunkturagenda auch noch die Schweizer Handelsbilanz, sowie am Vormittag die Leistungsbilanz der Eurozone. In den USA werden am Nachmittag Daten zu den Baubeginnen und -genehmigungen bekanntgegeben. Ebenfalls am Nachmittag gibt es Zahlen zum Verbrauchervertrauen in der Eurozone.

Unternehmensseitig geht es dagegen schon vorweihnachtlich besinnlich zu: Am Morgen öffnet Douglas die Geschäftsbücher und legt Viertquartalszahlen vor. Nach US-Börsenschluss folgt Adidas-Rivale Nike mit Zweitquartalszahlen.

Nike
Nike 60,74

 

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