DAX geht tiefrot ins Wochenende
Die Angst vor einer weiteren Eskalation der Nahost-Krise hat die Talfahrt an der Frankfurter Börse beschleunigt. Der DAX rutschte zum Wochenausklang unter die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten und verzeichnete einen Wochenverlust von mehr als zwei Prozent. Anleger fürchten, dass sich der Konflikt zwischen Israel und der Hamas zu einem Flächenbrand ausbreiten könnte. Zuletzt verdichteten sich Hinweise auf eine unmittelbar bevorstehende israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen.
"Im Umfeld von Zinsangst, Kriegsangst und Rezessionssorgen schließt der DAX die Woche tiefrot ab. Anleihen jenseits kurzer Laufzeiten haben sich auch in dieser Woche nicht als sicherer Hafen erwiesen", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Krisengewinner sind zum eines das Öl mit einem Kursplus von drei Prozent - und das Gold, das fast wieder in der Nähe seines Allzeithochs glänzt."
Der DAX verlor massiv und ging mit einem Minus von 1,6 Prozent oder knapp 250 Zählern auf 14.798 Punkte ins Wochenende - damit schloss er auf Tagestief. Der EUROSTOXX50 notierte 1,5 Prozent tiefer bei 4028 Stellen.
Größter DAX-Verlierer waren Sartorius mit einem Minus von 6,8 Prozent. Der Labor- und Pharmazulieferer hatte am Donnerstag seine Neun-Monats-Zahlen vorgelegt - im Zuge dessen hatten die Titel bis zu neun Prozent gewonnen.
Im MDAX flogen Dürr in hohem Bogen aus den Depots, nachdem der Maschinen- und Anlagenbauer sein Margenziel für das kommende Jahr kassierte - die Aktien verloren 16,1 Prozent. Einen rabenschwarzen Tag erlebten auch SMA Solar, die um 8,9 Prozent absackten. Mit Enttäuschung aufgenommene Quartalszahlen des US-Unternehmens SolarEdge machten dem Solartechnikkonzern zu schaffen.