Mittwoch, 06. Dezember 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer und Thomas Badtke
17:39 Uhr

DAX schielt auf die 17.000

Der DAX hat zur Wochenmitte auf sein Rekordhoch vom Dienstag weitere draufgepackt. Im Tageshoch notierte der deutsche Börsenleitindex bei 16.727 Punkten, aus dem Handel verabschiedet er sich mit einem Stand von 16.658 Zählern - ein Aufschlag von 0,8 Prozent. In der laufenden Jahresendrally seit dem Oktober-Tief hat der DAX etwa 14 Prozent gewonnen.

Anleger setzen auf die Wende der Notenbanken und rechnen mit ersten Zinssenkungen bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt im kommenden Jahr.

DAX
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"Die Stimmung ist wirklich sehr gut", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Die Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen wirken nach wie vor positiv auf die Kurse", erläutert er. "Bei den Einzelwerten wird Merck abgestraft, dagegen zeigen sich VW-Titel stark."

Der Kurseinbruch bei Merck KGaA beläuft sich auf etwa 13 Prozent. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern erlitt mit seinem Mittel Evobrutinib zur Behandlung von Multipler Sklerose erneut einen Rückschlag.

Fresenius hat derweil bestätigt, dass man die Dividendenzahlung für 2023 aussetzen müsse. Grund seien staatliche Energiehilfen für die Tochter Helios. "Bei über 5 Prozent Dividendenrendite dürfte sich die Streichung bemerkbar machen", so ein Händler. Zudem müssen Aktien ohne Dividendenzahlungen aus manchen Fonds entnommen werden. Der Kurs zeigt sich kaum verändert.

Volkswagen ziehen rund fünf Prozent an - und an die Spitze der DAX-Gewinner. Eine Untersuchung hat ergeben, dass es in einem Werk des Autobauers in China keine Hinweise auf Zwangsarbeit oder andere Verstöße gegen Menschenrechte gibt.

Merck KGaA
Merck KGaA 106,75
VW Vorzüge
VW Vorzüge 102,00

17:25 Uhr

Warnung vor Subventionswettlauf mit China

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat anlässlich des EU-China-Gipfels faire Wettbewerbsbedingungen gefordert und vor einem Subventionswettlauf gewarnt. "Chinesische Wettbewerbsverzerrungen stellen ein drängendes Problem dar, das auch deutsche Wettbewerber betrifft. Die EU und China sollten sich daher auf mehr Transparenz, striktere Regeln und auf eine Zusammenarbeit im Bereich von Industriesubventionen einigen, gerade mit Blick auf Staatsbetriebe", sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. "Ein Subventionswettrennen ist schädlich für beide Seiten und gilt es tunlichst zu vermeiden." Wo Marktverzerrungen herrschten, müsste sich die EU aber auch mit Antidumpingmaßnahmen entsprechend zur Wehr setzen. Dabei bleibe klar, dass Handelskonflikte mit dem wichtigsten deutschen Handelspartner nicht forciert werden sollten. Vielmehr gelte es, durch den Abbau von Handelshemmnissen in China neue Marktchancen zu eröffnen - sei es im Bereich öffentliche Beschaffung, erneuerbare Energien oder im Dienstleistungssektor.

17:11 Uhr

Abwärtstrend bei Auftragseingängen ungebrochen

Nach Bekanntgabe der jüngsten Zahlen zu den Auftragseingängen befürchtet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) auch 2024 eine Rezession in der Industrie. "Der Abwärtstrend bei den Bestellungen setzt sich fort", erklärt DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen. "Angesichts der negativen Auftragsentwicklung droht die Industrie auch im kommenden Jahr in eine Rezession zu schlittern", so der Ökonom.

"Das gestiegene Zinsniveau, hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und eine überbordende Bürokratie spiegeln sich deutlich in der Investitionszurückhaltung und der abnehmenden Nachfrage nach Industriegütern hierzulande wider." Auch die Aufträge aus dem Ausland seien angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und gedämpften Weltkonjunktur weiter auf einem niedrigen Niveau geblieben.

16:56 Uhr

Wetten auf Zinssenkung im ersten Quartal sind "Science Fiction"

Der slowakische Notenbankchef Peter Kazimir verweist Spekulationen auf eine Zinssenkung der EZB im ersten Quartal des kommenden Jahres ins Reich der Fantasie. Die eingehenden Inflationsdaten unterstützten den Gedanken, dass eine erneute Straffung nicht benötigt werde, so das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Hierin stimme er mit EZB-Direktorin Isabel Schnabel überein. "Allerdings ist die Erwartung einer Senkung im ersten Quartal 2024 Science Fiction." Schnabel hatte gesagt, die jüngste Inflationszahl habe eine weitere Zinserhöhung eher unwahrscheinlich gemacht.

Im November waren die Verbraucherpreise in der Eurozone nur noch um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen - das ist seit Juli 2021 die niedrigste Rate. Im Herbst 2022 hatte der Preisschub zeitweise bei über zehn Prozent gelegen. An der Börse wird bereits spekuliert, die EZB könne womöglich schon im ersten Quartal 2024 die Zinsen senken. Fest in den Börsenkursen enthalten ist die Annahme einer Zinssenkung im April. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt nach zehn Zinserhöhungen der EZB inzwischen bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Seit Sommer 2022 hatte die EZB die Zinsen zehn Mal in Folge nach oben gesetzt.

16:24 Uhr

Lufthansa-Werbung in Großbritannien verboten

Die britische Wettbewerbsaufsicht hat der Lufthansa den Slogan "Fliege nachhaltiger" in Google-Anzeigen als irreführende Werbung verboten. Ohne detaillierte Informationen zum nachhaltigeren Fliegen in der Praxis erwecke die Lufthansa beim Verbraucher den Eindruck, ihre Flüge seien umweltfreundlicher als die von Konkurrenten, erklärt die Advertising Standards Authority (ASA). Die im Juli veröffentlichte Anzeige im Internet habe deshalb gegen den Werbekodex verstoßen. Die Lufthansa habe den Werbespruch nach eigenen Angaben entfernt.

Lufthansa
Lufthansa 7,43

Die Airline erklärt demnach gegenüber der ASA, die Werbung sei auf ihre "Green Fares" ausgerichtet. Das sind Tarife, die den CO2-Ausstoß des Fluges neutralisieren sollen, und zwar zu 20 Prozent über den Einkauf von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) und zu 80 Prozent über die Finanzierung von Klimaschutzprojekten. Mit dem Angebot unterscheide sich die Lufthansa nach ihrer eigenen Auffassung von anderen Airlines. Die Informationen seien aber zu umfangreich für die Online-Werbung.

Die britische Werbeaufsicht verbot in ähnlich gelagerten Fällen den Airlines Air France und Etihad, mit Behauptungen zum Einsatz für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu werben.

16:07 Uhr

Zinsfantasien treiben die Wall Street

Zinssenkungsfantasien nach neuen Daten zum US-Arbeitsmarkt geben der Wall Street Rückenwind. Der Dow-Jones-Index notiert zunächst 0,2 Prozent höher bei 36.184 Punkten. Der S&P-500 rückt um 0,4 Prozent auf 4586 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq klettert 0,7 Prozent auf 14.326 Punkte.

Die US-Unternehmen haben im November laut einer Umfrage des Personaldienstleisters ADP weniger Stellen geschaffen als von Experten erwartet. Unter dem Strich entstanden demnach 103.000 Jobs. Experten hatten mit einem Stellenzuwachs im US-Privatsektor von 130.000 gerechnet. Der Arbeitsmarkt zeigte zuletzt angesichts der straffen geldpolitischen Linie der US-Notenbank Abkühlungstendenzen. Die Fed hatte mit einer Serie von Zinserhöhungen die hohe Inflation bekämpft und damit auch versucht, den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Zuletzt pausierte sie zwei Mal in Folge.

Campbell Soup Company
Campbell Soup Company 28,83

Gefragt bei den Einzelwerten ist unter anderem die Aktie des Lebensmittelkonzerns Campbell Soup mit einem Plus von gut fünf Prozent nach starken Quartalszahlen. Aus den Depots fliegen dagegen die Aktien der Tabakproduzenten Altria und Philip Morris, die bis zu drei Prozent verlieren. Der britische Rivale British American Tobacco hatte mitgeteilt, er müsse durch die Abschreibung des Wertes einiger US-Zigarettenmarken einen Verlust von 31,5 Milliarden Dollar hinnehmen.

15:58 Uhr

Bank of England signalisiert länger andauernde Hochzinsphase

Die britische Notenbank stimmt Finanzmärkte und Wirtschaft auf eine noch länger andauernde Hochzinsphase ein. Die Leitzinsen müssten wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum in einer Größenordnung wie derzeit bleiben, um die Inflation nachhaltig auf den Zielwert zu drücken, sagt Zentralbankchef Andrew Bailey. "Die volle Wirkung der höheren Zinssätze muss noch zum Tragen kommen. Deshalb bleiben wir wachsam gegenüber den Risiken für die Finanzstabilität, die auftreten könnten", fügt er hinzu.

Verbraucher und Firmen müssen sich aus Sicht der Bank of England (BoE) auf weitere Belastungen durch die absehbar weiterhin straffe Geldpolitik einstellen. Viele Haushalte auf der Insel hätten bereits durch höhere Lebenshaltungskosten und Zinsen ein enges Budget, heißt es im aktuellen Finanzstabilitätsbericht. Einige dieser Effekte würden sich allerdings erst noch in höheren Hypothekenrückzahlungen bemerkbar machen. Unternehmen hätten sich trotz hoher Zinsen und schwachen Wirtschaftswachstums als widerstandsfähig erwiesen: "Aber die vollen Auswirkungen der höheren Finanzierungskosten haben sich noch nicht auf alle Kreditnehmer ausgewirkt."

15:45 Uhr

Beim Auftragseingang lohnt der zweite Blick

Thomas Gitzel, der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, findet den Rückgang der deutschen Auftragseingänge im Oktober mit minus 3,7 Prozent auf den zweiten Blick weniger schlimm als auf den ersten. "Rechnet man die Großaufträge heraus, zeigt der Auftragseingang ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat an", so Gitzel. Berücksichtigte man dann noch, dass die Auftragseingänge des Vormonats von 0,2 auf 0,7 Prozent nach oben revidiert worden seien, sehe das Zahlenwerk wesentlich besser aus. "Einmal mehr sorgen Großaufträge für deutliche Ausschläge - dieses Mal eben nach unten", konstatiert der Ökonom.

15:36 Uhr

Sinkende Exporte vergrößern US-Handelsdefizit

Schwache Exporte haben das Handelsdefizit der USA im Oktober vergrößert. Die US-Firmen lieferten Waren und Dienstleistungen für 258,8 Milliarden Dollar ins Ausland und damit 1,0 Prozent weniger als im September, wie das Handelsministerium mitteilt. Die Importe hingegen stiegen um 0,2 Prozent auf gut 323 Milliarden Dollar. Die Differenz von Aus- und Einfuhren - also das Handelsdefizit - lag damit bei 64,3 Milliarden Dollar, nach 61,2 Milliarden Dollar im September. Der Fehlbetrag allein im Handel mit China verringerte sich hingegen im Oktober auf 25,5 Milliarden Dollar im Vergleich zu 28,45 Milliarden Dollar im Vormonat.

15:20 Uhr

Neue Rekordstände bei Gold

Gold hat seinem Ruf als Krisenwährung zuletzt alle Ehre gemacht und ist zu Beginn der Woche auf ein neues Rekordhoch geklettert. Ist der Weg nach oben jetzt offen oder wird der Zinsdruck doch zu groß? Wie Goldfans jetzt auf das Edelmetall setzen können, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Paulina Michel von J.P. Morgan.

15:04 Uhr

Kurssturz bei Tabakriesen

Anleger wenden sich von British American Tobacco (BAT) ab. Der Tabakkonzern muss milliardenschwere Wertberichtigungen auf einige seiner US-Zigarettenmarken vornehmen. Die Aktien brechen an der Londoner Börse um bis zu 9,3 Prozent ein und markieren mit 2256 Pence ein Viereinhalb-Jahres-Tief. Im vorbörslichen US-Geschäft geben die Papiere der Zigarettenanbieter Altria und Philip Morris um bis zu 1,7 Prozent nach.

BAT
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Philip Morris
Philip Morris 141,76

 

14:51 Uhr

US-Firmen schaffen weniger Jobs als erwartet

Die US-Unternehmen haben im November laut einer Umfrage weniger Stellen geschaffen als von Experten erwartet. Unter dem Strich entstanden demnach 103.000 Jobs, wie der Personaldienstleister ADP mitteilt. Experten hatten mit einem Stellenzuwachs im US-Privatsektor von 130.000 gerechnet. ADP revidierte zugleich die Stellenzahl für Oktober auf 106.000 von zunächst gemeldeten 113.000.

ADP-Chefökonomin Nela Richardson geht davon aus, dass Lohnwachstum und Stellenzuwächse 2024 in den USA moderater ausfallen dürften, als in der zurückliegenden Erholungsphase nach der Corona-Pandemie. Die ADP-Umfrage hatte sich in der Vergangenheit nicht immer als besonders treffsicherer Vorlaufindikator für den US-Arbeitsmarktbericht erwiesen. Sie wurde daher im vorigen Jahr neu strukturiert.

Am Freitag steht der Jobbericht der US-Regierung an, der auch Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst umfasst. Volkswirte erwarten für November ein Stellenplus von 180.000 außerhalb der Landwirtschaft, nach 150.000 im Oktober. Einer Faustregel folgend genügt ein Zuwachs von 70.000 bis 100.000 Stellen pro Monat, um die wachsende US-Bevölkerung mit Jobs zu versorgen.

14:32 Uhr

Benkos Reich zerfällt

Zwei weitere Töchter der Signa Gruppe des österreichischen Immobilien-Investors Rene Benko haben Insolvenzanträge gestellt. Beim Amtsgericht Charlottenburg reichten nach Gerichtsangaben die Signa Financial Services GmbH mit Sitz in Frankfurt und die Signa REM Germany GmbH aus München entsprechende Anträge ein. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannte das Gericht in beiden Fällen den Rechtsanwalt Torsten Martini. Zuvor hatte bei dem Berliner Gericht bereits die Signa Real Estate Management Insolvenzantrag gestellt. Auch hier ist Martini vorläufiger Insolvenzverwalter. Die Dachgesellschaft Signa Holding hatte in Wien ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt, das Gericht hatte den Rechtsanwalt Christof Stapf zum Insolvenzverwalter ernannt.

Der verschachtelte Signa Konzern ist das bisher größte Opfer des jähen Absturzes am Immobilienmarkt. Zu Benkos weit verzweigtem Firmennetzwerk gehört aber auch die deutsche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Insider erwarten, dass weitere Signa-Gesellschaften Insolvenzanträge stellen werden.

 

14:15 Uhr

Prada will in China Geschäft verdoppeln

Das italienische Modehaus Prada will mit seiner Luxusmode in China expandieren. Er wolle das Geschäft in der Volksrepublik mittelfristig verdoppeln, sagt der seit Januar amtierende Chef der Marke Prada, Gianfranco D'Attis. "Das bedeutet, unsere Investitionen zu erhöhen." Prada werde größere Geschäfte, mehr lokale Produkte und mehr Veranstaltungen in China haben. Der ehemalige Dior-Manager sagt zudem, das Unternehmen hoffe, im Rahmen seiner weltweiten Vertriebsstrategie, möglicherweise in den Jahren 2024 bis 2025, ein Gastronomiekonzept zu entwickeln, auch in China. Die Gruppe, zu deren Marken auch der klassische englische Schuhhersteller Church's gehört, schaffte im dritten Quartal ein Umsatzplus von zehn Prozent. Eine starke Leistung in Asien und Europa hätte die Schwäche in Amerika ausgeglichen, heißt es.

Prada
Prada 5,00

13:57 Uhr

Tabakkonzern muss rund 25 Milliarden abschreiben

Der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) muss milliardenschwere Wertberichtigungen auf einige seiner US-Zigarettenmarken vornehmen. Der Konzern beziffert die Höhe der Abschreibungen mit rund 25 Milliarden Pfund - etwa 29,2 Milliarden Euro. Der Hersteller der Zigaretten Lucky Strike und Dunhill teilte mit, die USA, wo die Kunden wegen der schwierigen Wirtschaftslage bei Billig-Zigaretten und bei oft illegalen Einweg-E-Zigaretten zugriffen, hemmten das Wachstum des Konzerns sowohl in diesem wie auch im kommenden Jahr.

BAT
BAT 48,40

BAT bestätigt derweil seine Umsatzprognose für 2023, die ein organisches Wachstum von drei bis fünf Prozent bei konstanten Wechselkursen vorsieht. Wegen des Drucks in den USA und geplanter Investitionen werde aber wohl nur das untere Ende der Spanne erreicht werden. 2024 erwartet der Vorstand ein niedriges einstelliges Plus bei Umsatz und bereinigtem Betriebsgewinn.

13:43 Uhr

Belastet der Einbruch der Aufträge den DAX?

Keine Belastung für die aktuelle Konjunktur-Story sehen Händler in den schwach ausgefallenen deutschen Auftragseingängen für Oktober. Sie gingen saisonbereinigt um 3,7 (erwartet -0,5) Prozent zum Vormonat zurück, die Auslandsaufträge brachen um 7,6 Prozent ein. "Die Daten sind aber sehr volatil, und dass Deutschland in allem hinterherhinkt, wissen die Investoren", sagt ein Händler: "Aber vor allem achten sie mehr auf vorwärtsblickende Daten wie die PMIs". Und da wögen die Aufwärtsrevisionen in Europa und den USA, sowie vor allem die Rückkehr von China auf den Wachstumskurs deutlich stärker als regionale Daten.

13:27 Uhr

VW-Aktie rast vorweg

Volkswagen setzen sich mit einem Plus von rund 3,5 Prozent an die DAX-Spitze. Eine Untersuchung hat ergeben, dass es in einem Werk des Autobauers in China keine Hinweise auf Zwangsarbeit oder andere Verstöße gegen Menschenrechte gibt. Der im Juli 2022 aufgekommene Verdacht und die MSCI-Warnung bezüglich des ESG-Ratings der Wolfsburger habe schwer auf den Aktien gelastet, urteilten die Analysten von Citi. Nun könnten deswegen abgesprungene Investoren ihre Positionen zumindest teilweise zurückkaufen.

VW Vorzüge
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13:07 Uhr

Zinswendesignale in Japan

In Japan sendet ein führender Währungshüter mit Überlegungen zu einer künftigen Abkehr von der laxen geldpolitischen Linie Zinswendesignale. Der Vizechef der Bank of Japan (BOJ), Ryozo Himino, nennt zwar keinen Zeitpunkt für ein solches Wendemanöver. Doch betont er, dass ein gut gestalteter Ausstieg aus der laxen Geldpolitik der Wirtschaft Vorteile bringen würde: "Die BOJ sollte die Entwicklung von Löhnen und Preisen sorgfältig beobachten, den Zeitpunkt des Ausstiegs beurteilen und seinen Prozess gestalten."

Bei einer "ordentlichen" Umsetzung könne der Ausstieg Positives bewirken: "Weil eine Vielzahl von Haushalten und Unternehmen von steigenden Löhnen und Preisen profitieren würde", so Himino - einer von zwei Stellvertretern von BOJ-Chef Kazuo Ueda. Das Bankensystem sei widerstandsfähig genug, um jegliche Belastung zu überstehen, die während des Übergangs zu einer neuen geldpolitischen Ausrichtung der Notenbank entstehen könnte, sagt Himino. Japan macht aus seiner Sicht auf Unternehmensebene "solide Fortschritte" bei der Abkehr von Praktiken, die das Preis- und Lohnwachstum bislang dämpften. In dem Fernostland übersteigt die Inflation seit mehr als einem Jahr den Zielwert der BoJ von zwei Prozent.

12:51 Uhr

Sind die Hoffnungen auf fallende Zinsen verfrüht?

Die Bedeutung von harten Wirtschaftsdaten dürfte in den kommenden Tagen noch weiter steigen. Darauf weisen die Strategen der Commerzbank hin. Denn mit Blick auf die anstehenden Sitzungen der Notenbanken stünden die Blackout-Perioden für Aussagen von Notenbankern an. Letzte - eventuell taubenhafte - Signale könnten am Nachmittag von der Bank of Canada kommen.

DAX
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EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel habe erneut taubenhafte Signale gesendet, indem sie eine weitere Zinserhöhung praktisch ausgeschlossen habe. Der Markt habe darauf seine Zinssenkungsspekulationen weiter vorangetrieben - und möglicherweise übertrieben, warnt Commerzbank-Experte Michael Pfister. Der Markt scheine felsenfest von baldigen Zinssenkungen überzeugt zu sein und rechne nun mit knapp 150 Basispunkten an EZB-Zinssenkungen bis Ende 2024 - und damit ähnlich viel wie auf der US-Seite.

Damit "dürfte der Markt hier auf beiden Seiten des Atlantiks etwas vorschnell sein. Die Inflation sei zwar im Euroraum zuletzt deutlich zurückgegangen und damit entfalle auch die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen; aber dies bedeutet nicht auch gleich, dass es nun rasch zu Zinssenkungen komme, so Pfister.

Vor allem in Europa gebe es dafür weniger Spielraum wegen des anhaltend hohen Lohndrucks. Dieser spreche für einen anhaltenden Inflationsdruck und damit auch für eine vorsichtige EZB.

12:37 Uhr

Maschinenbauer fordern gleiche Wettbewerbsbedingungen mit China

Der Verband der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) hat angesichts des Gipfeltreffens der Europäischen Union mit China gleiche Wettbewerbsbedingungen für Europa gefordert. "China ist also zugleich ein Partner, ein Wettbewerber und ein systemischer Rivale", sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtman. Die EU sei nach wie vor offen für chinesische Maschinenbauprodukte und das gelte auch für öffentliche Ausschreibungen. "Zur Erreichung eines echten Level-Playing-Fields erwartet der europäische Maschinenbausektor von China endlich eine konkrete Öffnung des Handels", so der Verbandschef. Beispielsweise sollte China internationale Maschinenbau-Standards anwenden und die Exportbeschränkungen bei Rohstoffen aufheben. Auch der bereits 2001 zugesagte Beitritt zum "Government Procurement Agreement" (GPA) sei überfällig, um international vergleichbare Bedingungen bei öffentlichen Ausschreibungen zu schaffen. Allerdings müsse auch die EU ihre Hausaufgaben machen, um wettbewerbsfähiger zu werden. Dazu gehöre, weitere Handelsabkommen mit wichtigen Drittländern abzuschließen sowie mit der eigenen Global Gateway Initiative ein Gegengewicht zur chinesischen Belt and Road Initiative zu setzen.

12:19 Uhr

Düstere Wolken über deutscher Chemiebranche

Die Stimmung in der von hohen Energiepreisen gebeutelten deutschen Chemieindustrie hellt sich leicht auf. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg im November auf minus 12,8 Punkte, nach minus 14,7 im Oktober, wie das IFO-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilt. Die Stimmung bleibe damit aber verhalten. "Die langersehnten Maßnahmen des Energiepakets haben die Hoffnungen der Chemischen Industrie offensichtlich nicht erfüllt", sagt IFO-Branchenexpertin Anna Wolf. Nach monatelangem Ringen hatte sich die Bundesregierung Anfang November auf einen verbilligten Industriestrompreis verständigt.

Ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die Unternehmen den dritten Monat in Folge besser. Allerdings liegt dieses Barometer mit minus 19,7 Punkten immer noch deutlich im negativen Bereich. Die Erwartungen für die kommenden Monate wurden dagegen heruntergesetzt - hier liegt das Barometer bei minus 5,7 Punkten.  "Vor allem macht die internationale Wettbewerbsfähigkeit energieintensiven Unternehmen wie der deutschen Chemie zu schaffen", so Wolf.

Wegen der angespannten Auftragslage im In- und Ausland hatten die Unternehmen ihre Produktion im vergangenen Monat gedrosselt. Sie planen außerdem, ihre Verkaufspreise zu senken. Die angespannte Lage auf den Energie- und Rohstoffmärkten dürfte wegen notwendiger Kosteneinsparungen zu einem weiteren Beschäftigungsabbau führen, so das IFO-Institut weiter.

Für 2023 erwartet der Branchenverband VCI einen Rückgang der chemisch-pharmazeutischen Produktion von acht Prozent, ohne das Pharmageschäft könnte sogar ein Minus von elf Prozent zu Buche stehen.

12:09 Uhr

Zinstrend spielt Wall Street in die Karten

Die Futures auf die großen US-Aktienindizes deuten auf eine etwas festere Eröffnung an der Wall Street hin. Der Zinstrend dürfte dem Aktienmarkt weiter Unterstützung leisten. An den vergangenen 13 Handelstagen zeigte die Richtung der US-Marktzinsen 10-mal nach unten. Weil zugleich zuletzt einige Konjunkturdaten positiv überraschten, hoffen Marktteilnehmer zugleich zunehmend auf eine weiche Landung der US-Konjunktur.

Nachdem am Vortag die sogenannten Jolts-Daten einen stärker als erwarteten Rückgang der offenen Stellen für Oktober anzeigten und zugleich auf ein 28-Monatstief fielen und die Zinssenkungsfantasie weiter befeuerten, stehen nun zunächst die ADP-Arbeitsmarktdaten über den Stellenzuwachs in der privaten US-Wirtschaft im Blickpunkt.

Als zuverlässiger Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag gilt der ADP-Report gleichwohl nicht. Erwartet wird ein Anstieg der Beschäftigung im November um 128.000 Stellen, verglichen mit 113.000 im Oktober.

11:42 Uhr

DAX-Rekordfahrt geht in nächste Runde

Der DAX notiert am Mittag bei Kursen um 16.550 Punkte. Im Tageshoch lag er bereits bei 16.568 Zählern. Der deutsche Börsenleitindex kann damit an seine jüngste Rekordfahrt anknüpfen. Der DAX hatte seinen vier Monate alten Rekordstand erst am Dienstag um 22 Zähler auf 16.551 Stellen ausgebaut, am Ende dann 0,8 Prozent feser bei 16.533 Zählern geschlossen.

"Die Rekordlaune hat Bestand", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Der Dezember ist in der Regel ein starker Börsenmonat", erläutert sie. "Allerdings: Wenn Märkte zu schnell zu stark zulegen, birgt das auch Potenzial für Gewinnmitnahmen."

DAX
DAX 23.698,15

11:26 Uhr

Spezialchemiekonzern schließt Werk

Das Spezialchemieunternehmen Clariant will sein Bioethanolwerk in Rumänien nach nur eineinhalb Jahren schließen und entsprechende Produktionen in Deutschland eindampfen. Für die Restrukturierungen fielen in 2023 Kosten beim Betriebsergebnis (Ebit) von insgesamt 170 bis 200 Millionen Franken an, im kommenden Jahr nochmals zehn bis 15 Millionen, erklärt Firmenchef Conrad Keijzer. "Nach sorgfältiger Prüfung aller strategischen Optionen haben wir uns entschieden, die Anlage in Podari zu schliessen." Es sei unumgänglich, da das Projekt die Erwartungen nicht erfülle. Clariant werde eng mit den Arbeitnehmervertretern in Rumänien und Deutschland zusammenarbeiten, um möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden. Clariant war erst Mitte vergangenen Jahres in Rumänien mit seiner Sunliquid-Anlage zur Herstellung von Zellulosezucker und Zelluloseethanol aus landwirtschaftlichen Reststoffen an den Start gegangen.

Clariant
Clariant 8,09

11:10 Uhr

Deutscher Rüstungskonzern kauft in großem Stil zu

Der Rüstungszulieferer Hensoldt kauft den Münchner IT- und Sicherheitstechnik-Dienstleister ESG für mindestens 675 Millionen Euro. Das Verteidigungselektronik-Unternehmen erwirbt die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH vom Finanzinvestor Armira, wie Hensoldt mitteilt. Zum Kaufpreis könnten noch 55 Millionen Euro hinzukommen, je nachdem wie sich ESG 2024 entwickelt. Finanzieren will Hensoldt die Übernahme mit bis zu 450 Millionen Euro neuen Schulden und einer Kapitalerhöhung um bis zu zehn Prozent.

Der deutsche Staat wolle über die Staatsbank KfW ein Viertel davon zeichnen, um seine Beteiligung von 25,1 Prozent nicht verwässern zu lassen, erklärt Hensoldt. Auch der zweite Großaktionär, die italienische Rüstungsfirma Leonardo, stehe hinter den Übernahmeplänen. Hensoldt hatte diese bereits vor einigen Wochen offengelegt, aber keinen Kaufpreis genannt.

Hensoldt
Hensoldt 93,40

10:52 Uhr

"Effenberg-Bank" - Bafin schickt weiteren Sonderbeauftragten

Bei der von der Bankenaufsicht unter Kuratel gestellten Volks- und Raiffeisenbank Bad Salzungen Schmalkalden ist der gesamte Aufsichtsrat zurückgetreten. Die Aufgaben der zuletzt 16 Mitglieder des Kontrollgremiums solle nun ein Sonderbeauftragter übernehmen, den die Bafin der Bank zur Seite stelle, erklärt das thüringische Institut.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte erst Ende voriger Woche den Finanzexperten Christian Gervais als "Sonderbeauftragten mit Geschäftsleiterbefugnis" für die Volks- und Raiffeisenbank installiert. Gemeinsam mit Betriebsrat und Beschäftigten sowie mit Unterstützung der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) arbeite Gervais "mit Hochdruck daran, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen".

Gervais begrüßte die Ernennung des Sonderbeauftragten für den Aufsichtsrat. Denn das Kontrollgremium sei für die Handlungsfähigkeit der Bank entscheidend. Die Bafin liegt schon länger im Streit mit der Bank und hatte zuletzt gefordert, dass die Thüringer deutlich mehr Eigenkapital vorhalten sollen, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen jüngst gesagt hatten. Vor einigen Jahren hatte die Bank aus dem südwestlichen Thüringen den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Stefan Effenberg eingestellt. Sie vergibt Darlehen an Profivereine und wurde deshalb als "Effenberg-Bank" bundesweit bekannt.

10:03 Uhr

Brüssel prüft Auflagen für ITA-Einstieg der Lufthansa

Der geplante Einstieg der Deutschen Lufthansa bei der Alitalia-Nachfolgerin ITA Airways macht endlich Fortschritte. Der geschäftsführende EU-Wettbewerbskommissar Didier Reynders bestätigte laut "FAZ" in Brüssel, dass Lufthansa das Vorhaben bei seiner Behörde offiziell angemeldet habe. Vorausgegangen waren viele Monate andauernde informelle Verhandlungen beider Seiten. "Jetzt beginnt die offizielle Phase", sagte Reynders. Die Kommission hat zunächst bis zum 15. Januar Zeit für die Prüfung.

Lufthansa
Lufthansa 7,43

09:46 Uhr

Einbruch im Wohnungsbau sorgt für Verlust von 30.000 Jobs am Bau

Wegen des Einbruchs im Wohnungsbau rechnet die deutsche Baubranche erstmals seit Jahren mit dem Verlust von Arbeitsplätzen. "Für 2024 erwarten wir einen deutlichen Rückgang um rund 30.000 Beschäftigte mit weiterem Abwärtspotential", sagt der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Wolfgang Schubert-Raab. Im vergangenen Jahrzehnt habe man 220.000 neue Jobs am Bau geschaffen. Im zu Ende gehenden Jahr dürfte die Zahl der Beschäftigten um fast 7000 auf 920.000 sinken. Grund ist dem ZDB zufolge der Nachfrageeinbruch im Wohnungsbau, wo steigende Zinsen Investoren und private Hausbauer abschrecken. Dies drückt massiv auf den Umsatz. "Der Wohnungsbau bricht in diesem Jahr real um elf Prozent ein und setzt seinen Sinkflug in 2024 mit minus 13 Prozent fort", so Schubert-Raab.

Unterm Strich und damit in allen Sparten zusammen rechnet die Baubranche in diesem Jahr mit 162,5 Milliarden Euro Umsatz, der im nächsten Jahr auf gut 154 Milliarden Euro sinken dürfte. Dies entspricht real - also bereinigt um Preisveränderungen - einem Minus von 5,3 Prozent 2023 und einem Minus von 3,0 Prozent 2024.

"Der Giftmix aus stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten hat wie erwartet vor allem im Wohnungsbau seine Spuren hinterlassen", erklärt der ZDB. Für dieses Jahr rechne man nur noch mit dem Bau von 271.000 Wohneinheiten. "Die Abwärtsspirale geht weiter", so Schubert-Raab. "Für 2024 erwarten wir nach derzeitigen Investitionsbedingungen nur noch die Fertigstellungen von 235.000 Wohneinheiten." Damit rücke das unstrittige Ziel der Ampel-Koalition von neuen 400.000 Wohnungen pro Jahr in weite Ferne.

09:35 Uhr

Fresenius fallen nach Dividendenstreichung

Anlegern von Fresenius schmeckt der Dividendenverzicht nicht. Die Aktien des Gesundheitskonzerns fallen um bis 1,9 Prozent auf ein Acht-Tages-Tief von 28,18 Euro. "Normalerweise würden wir eine Aussetzung der Dividende auch kritisch sehen", schrieben die Analysten von Jefferies, die die Aktien zum Kauf empfehlen. Da die Entscheidung des Managements jedoch darauf ziele, die Verschuldung abzubauen, sei dieser Schritt einmalig positiv zu bewerten.

Fresenius
Fresenius 46,64

09:14 Uhr

DAX weiter auf Rekordkurs

DAX-Anleger bleiben in Rekordlaune vorsichtig fort. Zum Handelsauftakt gewinnt das Börsenbarometer noch einmal zaghafte 0,14 Prozent notiert damit bei 16.556 Punkten. Der deutsche Leitindex war am Dienstag bis auf ein Allzeithoch von 16.551,34 Punkten geklettert und hatte mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 16.533,11 Zählern geschlossen. 

DAX
DAX 23.698,15

Sehr positiv kommen die Zahlen von Tui im Handel an, der Kurs steigt um über 7 Prozent. Der Tourismuskonzern habe das Momentum aus der Nach-Corona-Zeit aufrechterhalten und sowohl Gewinn als auch Umsatz kräftig gegen Vorjahr gesteigert. Vor allem scheine die Dynamik anzuhalten, da Tui auch von guten Buchungen und erzielten Preisen für das Winterquartal spreche.

Im Leitindex wird es laut Index-Entscheidung der Deutschen Börse im Dezember kein Stühlerücken geben. Dafür schafften es mit Aroundtown, Siltronic und Krones drei Werte in den Nebenwerteindex MDax. Zur Wochenmitte blicken die Anleger zudem auf neue US-Konjunkturdaten. Unter anderem geben die Zahlen des privaten Anbieters ADP einen Vorgeschmack auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag.

08:59 Uhr

Ökonomen-Umfrage: Fed dürfte die Zinsen mindestens bis Juli auf 22-Jahres-Hoch belassen

Führende Ökonomen gehen laut einer "FT"-Umfrage davon aus, dass die US-Notenbank Zinssenkungen bis mindestens Juli 2024 aufschieben und damit weniger Erleichterungen bringen wird, als die Finanzmärkte bislang allgemein erwarten.

Die meisten Befragten gingen zwar davon aus, dass die Zinserhöhungsphase nun vorbei ist, aber fast zwei Drittel der Befragten war auch davon überzeugt, dass die Zentralbank erst im dritten Quartal 2024 oder später mit der Senkung ihres Leitzinses beginnen wird.

Drei Viertel der zwischen dem 1. und 4. Dezember insgesamt 40 befragten Ökonomen erwarten außerdem, dass die Fed den Leitzins im nächsten Jahr von seinem aktuellen 22-Jahres-Hoch von 5,25 bis 5,5 Prozent um nur einen halben Prozentpunkt oder weniger senken wird.

08:48 Uhr

Ölpreise geben leicht nach

Die Ölpreise geben im frühen Handel leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Morgen 77,15 US-Dollar. Das waren fünf Cent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung fiel um 13 Cent auf 72,19 Dollar.

Die Erdölpreise bewegen sich zurzeit in der Nähe ihrer tiefsten Stände seit Juli. Für Preisdruck sorgt seit einigen Tagen die Skepsis, die den jüngsten Förderentscheidungen des Rohölverbunds Opec+ entgegengebracht wird. In der vergangenen Woche hatten die rund zwanzig Ölstaaten ihre Produktion zwar um knapp eine Million Barrel je Tag zusätzlich gekürzt. Weil die Kürzungen aber als freiwillig bezeichnet wurden, wird am Markt an ihrer Umsetzung gezweifelt.

08:41 Uhr

DAX im Plus erwartet - "Alle wollen die Gewinner im Depot haben"

Marktteilnehmer erwarten, dass die Rallyan den europäischen Börsen heute weitergeht. Auch der DAX dürfte seine Rekordjagd fortsetzen, vorbörslich zeichnet sich ein Plus von 0,2 Prozent ab und damit ein neues Allzeithoch von 16.562 Punkten.

DAX
DAX 23.698,15

"Nach dem Ausbruch auf neue Rekorde dürften nun weitere Marktteilnehmer in den Markt gezwungen werden", meinte ein Händler bereits am Dienstagabend. Denn viele Marktteilnehmer hätten der Rally der vergangenen Wochen skeptisch gegenüber gestanden und seien in Aktien untergewichtet. "Zum Jahresende wollen nun aber alle eine hohe Aktienquote ausweisen und vor allem die Gewinner im Portfolio haben".

So hat sich die Wall Street am Vorabend geschlagen:

Hier Lesestoff zum Thema Jahresendrally:


08:35 Uhr

Deutsche Industrie überrascht mit Auftragseinbruch

Die deutsche Industrie hat im Oktober wegen der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland einen unerwarteten Auftragseinbruch erlitten. Das Neugeschäft schrumpfte um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten dagegen mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Zur negativen Entwicklung trugen vor allem fehlende Großaufträge bei. Im August (plus 1,9 Prozent) und im September (plus 0,7 Prozent) hatte es noch jeweils zu einem Auftragswachstum gereicht. Damit lag der Auftragseingang von August bis Oktober um 4,6 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor.

08:26 Uhr

Merck vorbörslich 11 Prozent schwächer nach Studien-Flop

Anleger trennen sich nach einen herben Rückschlag in der Arzneimittelentwicklung wie erwartet von Merck. In der entscheidenden klinischen Studie der Phase-3 erreichte das Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib nicht das primäre Ziel der Untersuchung, wie der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern mitteilte.

Das Medikament zählte zu den größten Hoffnungsträgern von Merck in der Pharmapipeline. Vorstandschefin Belen Garijo traute ihm Blockbuster-Potenzial zu, also mögliche Spitzenumsätze in Milliardenhöhe.

Merck KGaA
Merck KGaA 106,75

08:10 Uhr

TUI verdient fast so viel wie vor der Pandemie

Der Reisekonzern TUI hat bei einer starken Sommersaison einen Rekordumsatz erreicht und den operativen Gewinn mehr als verdoppelt. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) war mit 977 Millionen Euro im bis September laufenden Geschäftsjahr mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Vor der Corona-Pandemie 2019 hatte der Konzern mehr als eine Milliarde Euro Gewinn erzielt. Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf ein Rekordhoch von 20,7 Milliarden Euro.

Tui
Tui 8,04

Der weltweit größte Anbieter von Pauschalreisen zählte rund 19 Millionen Kunden nach 16,7 Millionen Urlaubern im Vorjahr - der Bestwert 2019 waren 21 Millionen. Über das kommende Jahr ist das Unternehmen aus Hannover zuversichtlich: Der Umsatz soll mindestens um zehn Prozent zulegen, das Ebit um mindestens 25 Prozent wachsen. Die Buchungen für die Wintersaison liegen laut TUI-Chef Sebastian Ebel elf Prozent über dem Vorjahresstand, die Durchschnittspreise seien fünf Prozent höher.

08:08 Uhr

Aldi Nord kehrt X den Rücken - DAX-Konzerne ebenfalls auf dem Rückzug

Der Discounter Aldi Nord wird sich einem Zeitungsbericht zufolge Anfang 2024 komplett vom Kurznachrichtendienst X verabschieden. Der Schritt sei nötig, weil X Diskussionen nicht mehr ausreichend moderiere, sagte Aldi Nord der Zeitung "Handelsblatt".

Als der Konzern Anfang November in einem Posting ein dunkelhäutiges Model das Weihnachtssortiment vorführen ließ, reagierten Hunderte Nutzer mit rassistischen Kommentaren. Das Unternehmen kritisierte, X gehe kaum dagegen vor - und schränkte zunächst die Kommentarfunktion ein. Nun wendet sich das Unternehmen ganz von der Plattform ab. Aldi Nord schaltet bereits seit einem Jahr keine Werbung mehr auf X, ehemals Twitter.

Wie Aldi Nord wenden sich auch immer mehr Werbetreibende aus Deutschland von X ab, wie eine Umfrage des "Handelsblatts" unter den 40 DAX-Konzernen und den 20 größten Werbetreibenden aus Deutschland zeigt. Mindestens acht DAX-Konzerne haben ihre bezahlte Werbung auf X eingestellt, darunter BASF, Covestro, Mercedes und Siemens Energy. Fünf weitere haben die Werbung bereits vor einem Jahr ausgesetzt, darunter Volkswagen, Porsche, Siemens und RWE.

Twitter ist seit dem 28. Oktober 2022 nicht mehr an der Börse notiert.

07:55 Uhr

Warum Anleger Fresenius abstrafen dürften

Mit Druck auf Fresenius rechnen Händler am heutigen Mittwoch. Fresenius muss die Dividendenzahlung für 2023 aussetzen. Grund sind staatliche Energiehilfen für die Tochter Helios.

Fresenius
Fresenius 46,64

Fresenius erhält nach eigenen Angaben rund 300 Millionen Euro, muss dafür aber Ausschüttungen wie Dividenden und Bonuszahlungen an die Vorstände aussetzen. "Bei über 5 Prozent Dividendenrendite dürfte sich die Streichung bemerkbar machen", kommentiert ein Händler. Als problematischer sieht er aber, dass Aktien ohne Dividendenzahlen aus manchen Fonds entnommen werden müssen. Positiv daran sei aber, dass der Verschuldungsgrad von Fresenius sinke, nach eigenen Angaben um 20 bis 25 Basispunkte. Nachbörslich am Dienstag hatte die Aktie um 1,5 Prozent nachgegeben.

07:47 Uhr

ProsiebenSat.1 verschwindet auch aus dem MDAX

Knapp sechs Jahre nach dem Abschied aus dem Leitindex DAX muss ProsiebenSat.1 nach seinem Kurssturz auch den Nebenwerteindex MDAX verlassen. Der bayerische Fernsehkonzern ist eines von drei Unternehmen, die am übernächsten Montag (18. Dezember) vom MDAX in den Kleinwerteindex SDAX absteigen, wie die Deutsche-Börse-Tochter Qontigo am Vorabend mitteilte.

Prosiebensat1
Prosiebensat1 6,28

Der schwäbische Anlagenbauer Dürr und der deutsch-spanische Metall-Recycler Befesa sind die beiden anderen. Sie werden durch den Gewerbeimmobilien-Investor Aroundtown, den Chip-Zulieferer Siltronic und Krones, den weltgrößten Hersteller von Getränkeabfüllanlagen, ersetzt.

07:31 Uhr

Milliardenschweres Aktienpaket verkauft: Toyota setzt Zeichen in Japan

Toyota verkauft einen Teil seines 40 Milliarden Dollar schweren Portfolios an Beteiligungen an anderen Unternehmen. Die Entscheidung nährt die Hoffnung auf ähnliche Maßnahmen in ganz Japan: Komplexe Überkreuzbeteiligungen könnten dadurch aufgelöst und die Unternehmensführung verbessern werden.

Toyota Motor
Toyota Motor 16,61

Laut "Financial Times" veräußert Japans einflussreichstes Industrieunternehmen eine Beteiligung im Wert von fast 2 Milliarden US-Dollar am Teilehersteller Denso und senkt damit seinen Anteil von 24,2 auf 20 Prozent.

"Wir sagen nicht, dass Toyota perfekt ist, aber es ist ein großer Schritt nach vorne und andere Unternehmen sollten diesem Beispiel folgen. Sie müssen zumindest einen Plan haben, wie sie ihr Kapital einsetzen", kommentierte Naoko Ueno, Direktorin des US-Beratungsunternehmens Glass Lewis.

07:18 Uhr

Mastercard-Aktionäre freuen sich über höhere Ausschüttungen

Mastercard erhöht die Dividende und kauft im große Stil Aktien zurück. Wie der Konzern mitteilte, hat er seine Quartalsdividende auf 66 Cent von 57 Cent angehoben. Zudem hat die Konzernführung ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 11 Milliarden US-Dollar genehmigt.

Das neue Programm werde wirksam werden mit dem Abschluss der laufenden Rückkäufe über 9 Milliarden Dollar. Davon stehen noch 3,5 Milliarden Dollar aus.

Mastercard
Mastercard 501,90

07:08 Uhr

Gescheiterte MS-Studien: Merck-Aktien unter Druck

Mit Druck auf Merck rechnen Händler nach einem Rückschlag bei einer klinischen Studie gegeben. Wie die Darmstädter am Vorabend meldeten, wurde der primäre Endpunkt bei einem Multiple-Sklerose-Medikament in gleich zwei Studien nicht erreicht. Sie waren aber relevant für die Zulassung.

"Hoffentlich folgt jetzt nicht so eine Hypervolatilität wie bei Morphosys", kommentiert ein Händler. So etwas verhindere, dass Schnäppchenjäger bei etwas tieferen Kursen wieder rasch zugreifen könnten. Nachbörslich hatten Merck am Vorabend um rund 6 Prozent nachgegeben.

Merck KGaA
Merck KGaA 106,75

06:59 Uhr

Wette auf weiche Landung in USA - Nikkei zieht nach oben

Kräftige Kursgewinne in Tokio und moderate Aufschläge in Seoul und Hongkong prägen am Morgen das Börsenbild in Asien. In Schanghai liegt das Marktbarometer dagegen knapp im Minus. Hier bremst etwas , dass die Ratingagentur Moody's den Bonitätsausblick Chinas auf negativ gesenkt hat wegen der mauen Konjunkturerholung.

Nikkei
Nikkei 44.768,12

Der Nikkei-Index in Tokio legt um 1,9 Prozent auf 33.396 Punkte zu. Als Treiber wirke die Aussicht auf eine weiche Landung der US-Konjunktur bei gleichzeitig sinkenden Zinsen, heißt es. Am Vortag war die Zahl der offenen Stellen in den USA im Oktober deutlich hinter den Prognosen zurückgeblieben, worauf die Marktzinsen deutlich sanken. Zugleich fiel der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im November aber besser als erwartet aus und deutet auf Expansion hin.

Die Abstufung des Ratingausblicks Chinas auf negativ von stabil dürfte keine langfristige Auswirkung auf die Stimmung der Investoren haben, heißt es mit Blick auf China. Sie dürfte aber die Regierung in Peking aufmerksamer für das Thema machen.

Lenovo
Lenovo 1,31

Unter den Einzelwerten in Hongkong profitieren Swire Pacific (+145,4%) und Wuxi Biologics (+5,8%) von Aktien-Rückkaufplänen. Wuxi erholen sich zudem etwas von den massiven Verlusten der Vortage nach einer Ausblicksenkung.

Auch bei Lenovo (+7,8%) kommt es zu einer Erholungsbewegung, nachdem der Kurs am Vortag deutlich gesunken war.

06:30 Uhr

Nach dem Allzeithoch: Das wird für den DAX heute wichtig

Die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen hat den DAX am Dienstag auf Rekordhöhe getrieben. Mit 16.551 Punkten übertraf der deutsche Leitindex seinen etwa vier Monate alten Rekord um 22 Punkte. Letztlich ging er 0,8 Prozent höher bei 16.533 Punkten aus dem Handel. "Das Allzeithoch wirkte in den vergangenen Tagen wie ein Magnet und wurde heute schließlich übersprungen", kommentierte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Der DAX weigere sich, nachzugeben und damit in eine Korrektur überzugehen. Die Jahresendrally geht damit weiter. Allein im November gewann der DAX 9,5 Prozent an Wert.

Was liegt heute an? Der weltweit größte Reisekonzern TUI zieht seine Jahresbilanz und hat sich dank einer starken Sommersaison nach Einschätzung von Analysten vollständig von der Corona-Krise erholt. Nach einer LSEG-Umfrage könnte der Umsatz mit gut 20 Milliarden Euro sogar über 2019 liegen, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie. Beim Betriebsgewinn (EBITA) liegt die Prognose bei 965 Millionen Euro und damit noch etwas unter dem Vorkrisenstand. Es wäre aber fast doppelt so viel wie im Vorjahr, das noch unter Reisebeschränkungen zur Abwehr der Pandemie litt.

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Auftragsdaten der deutschen Industrie für Oktober. Volkswirte erwarten einen leichten Anstieg von 0,2 Prozent im Vergleich zum September. Das wäre dann der dritte Monat in Folge, in dem die Industrie mehr Bestellungen an Land gezogen hat. Die gestiegenen Zinsen und hohe Energiepreise belasten allerdings weiterhin die Nachfrage. Die größte Volkswirtschaft Europas droht in eine Rezession abzurutschen, nachdem sie bereits im Sommerquartal um 0,1 Prozent geschrumpft ist.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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