Wirtschaft

Tech-Werte gefragt Rally des Dow gerät ins Stocken

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Nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen Woche legt die Wall Street eine Atempause ein.

Nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen Woche legt die Wall Street eine Atempause ein.

(Foto: REUTERS)

Vor der Veröffentlichung des neuen Arbeitsmarktberichts halten sich die Anleger an der Wall Street bedeckt. Staatsanleihen sind gefragt, ihre Rendite sinkt folglich. Papiere von Technologieriesen wie Apple und Tesla legen zu, während der Dow im Minus schließt.

Das Rätselraten um den künftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed macht die Wall-Street-Anleger nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 0,2 Prozent tiefer auf 36.124 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,3 Prozent auf 14.229 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 4567 Punkte ein.

Nasdaq Composite
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Die Investoren hoffen, dass die im weiteren Wochenverlauf anstehenden Konjunkturdaten Hinweise auf den Fahrplan für die Zinssenkungen der Fed liefern. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu bekämpfen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des US-Arbeitsministeriums zeigte zwar Anzeichen einer Verlangsamung. Die Analysten zeigten sich allerdings vorsichtig. "Der Arbeitsmarkt ist schwächer, aber nicht so schwach, dass eine Zinssenkung durch die Fed erforderlich wäre oder eine Rezession drohen würde", sagte Paul Nolte, Berater und Stratege beim Vermögensverwalter Murphy & Sylvest. Nun warten die Anleger mit Spannung auf die am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktzahlen der US-Regierung.

Die Hoffnung auf sinkende Zinsen im kommenden Jahr ließ Anleger wieder verstärkt auch zu Staatsanleihen greifen. Die Rendite zehnjähriger US-Bonds fiel im Gegenzug zum steigenden Kurs auf 4,180 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Am Montag hatten sie mit 4,286 Prozent rentiert.

Apple
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Der Rückgang bei den Renditen stützte die Papiere von Technologieriesen wie Apple, Tesla und Nvidia, die zwischen 1,3 und 2,3 Prozent gewannen. Technologiewerte steigen, wenn die Renditen fallen, weil die Anleger dazu neigen, ihre Anlagen von den niedrig verzinsten Anleihen in potenziell ertragreichere Aktien wachstumsstarker Firmen umzuschichten.

Am Ölmarkt drehten die Preise nach einem Sprung um gut ein Prozent erneut ins Minus. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils gut ein halbes Prozent auf 77,54 beziehungsweise 72,63 Dollar pro Barrel (159 Liter). Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak hatte angekündigt, das Ölkartell Opec+ sei bereit, seine Produktionskürzungen im ersten Quartal 2024 zu erweitern. Die Verunsicherung über die weltweite Treibstoffnachfrage überwog allerdings die Versorgungsängste. Die jüngste Entscheidung der Opec+ zu den Fördermengen hatte die Investoren am Montag skeptisch gestimmt. Da die beschlossenen Angebotskürzungen freiwillig sind, steht Analysten zufolge infrage, ob die Produzenten sie vollständig umsetzen oder nicht.

Procter & Gamble muss Milliarden ausgeben

Procter & Gamble
Procter & Gamble 134,78

Bei den Einzelwerten gerieten Procter & Gamble unter Druck. Die Aktien des Konsumgüter-Multis bröckelten um gut drei Prozent ab. Das Unternehmen plant wegen des starken Dollar ein Umbauprogramm in bestimmten Märkten und steht vor milliardenschweren Aufwendungen.

Aus den Depots flogen auch die US-notierten Aktien chinesischer Firmen. Die Titel von Alibaba, Bilibili und JD.Com verloren jeweils zwischen einem und gut knapp zwei Prozent. Der Volksrepublik droht eine schlechtere Bonitätsnote der US-Ratingagentur Moody's. Das geplante Erscheinungsdatum eines neuen Videospiels der Take-Two-Tochter Rockstar Games kam bei den Anlegern indes nicht gut an. Die Aktie des Softwareentwicklers verlor 0,5 Prozent. Die Veröffentlichung des sechsten Teils der beliebten Reihe Grand Theft Auto (GTA) sei für 2025 geplant, deutete Rockstar Games im ersten offiziellen Trailer an. "Das Problem ist, es gibt immer noch kein genaueres Veröffentlichungsdatum", sagte Andrew Uerkwitz, Analyst bei der US-Investmentbank Jefferies. "Dies schürt Befürchtungen über eine Verzögerung bis Weihnachten 2025."

Quelle: ntv.de, ino/rts

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