Dienstag, 08. Januar 2019Der Börsen-Tag

Heute mit Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

"Viel heiße Luft": Dax schließt dennoch im Plus

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(Foto: imago/Sven Simon)

Der Sprung über die Marke von 10.900 Punkten war bereits geschafft, doch im Verlauf des Nachmittags gab der Dax dann doch noch einen Teil seiner Gewinne ab. Dennoch war es für den Frankfurter Leitindex ein guter Tag, denn das nächste große Ziel, die 11.000-Punkte-Marke, ist gar nicht mehr so fern.

Schlussendlich ging der Dax mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 10.804 Punkte aus dem Dienstaghandel. Es stand ein Tageshöchstwert von 10.911 Zählern, der Tiefstwert betrug 10.745 Punkte. Der MDax legte um 1,4 Prozent auf 22.488 Zähler zu, der TecDax um 0,3 Prozent auf 2519 Stellen.    

Fundamentale Gründe für einen Rückgang im späten Handel waren in Frankfurt nicht bekannt. Ein Marktteilnehmer sprach von "viel heißer Luft". Die Notierungen waren zuvor nach einem Tweet von US-Präsident Donald Trump in die Höhe geschossen. Dort hieß es, dass die (Handels-)Gespräche mit China sehr gut liefen.

Die ursprünglich nur bis Dienstag geplanten Handelsgespräche zwischen den USA und China sind derweil verlängert worden. Sie sollen am Mittwoch fortgesetzt werden. US-Unterhändler Steven Winberg sagte in Peking außerdem, die Gespräche seien bislang gut verlaufen. Details wurden zunächst nicht bekannt.

Unter den Einzelwerten waren die Papiere des im Dax schwer gewichteten Pharma- und Agrochemiekonzerns Bayer mit Kursgewinnen von 2,6 Prozent die Gewinner. Die zugekaufte US-Tochter Monsanto hat in Indien einen wichtigen Patentstreit gewonnen. Gut liefen auch die Aktien des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental mit plus 1,5 Prozent. Die Papiere der Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW legten ebenfalls zu.

17:14 Uhr

Mineralbrunnen nach heißem Sommer mit Rekordabsatz

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(Foto: picture alliance / dpa)

Im niederschlagsreichen Januar mit viel Regen im Norden und massenhaft Schnee im Süden noch eine Meldung der anderen Art: Im warmen und langen Sommer 2018 haben die deutschen Mineralbrunnen mehr Wasser als je zuvor verkauft. Rund 11,7 Milliarden Liter füllten die Betriebe im vergangenen Jahr ab. Das war ein Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Verband Deutscher Mineralbrunnen in Bonn mitteilte.

Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg den vorläufigen Zahlen zufolge auf 150,5 Liter im Jahr. Damit trank jeder Deutsche rein rechnerisch gut 6 Liter Mineral- und Heilwasser mehr als 2017.  Beliebteste Mineralwassersorte war erneut Wasser mit wenig Kohlensäure (Medium) mit einem Absatz von rund 5,1 Milliarden Liter. An klassischem Sprudel wurden 4,2 Milliarden Liter abgefüllt. Der übrige Anteil entfiel auf stilles und aromatisiertes Wasser.

Neben Mineral- und Heilwasser haben die rund 200 Brunnenbetriebe in Deutschland weitere rund 3,6 Milliarden Liter Erfrischungsgetränke abgefüllt, so dass der Gesamtabsatz 15,2 Milliarden Liter betrug. Im bisherigen Rekordjahr 2016 hatte der Gesamtabsatz von Wasser und Erfrischungsgetränken bei 14,7 Milliarden Litern gelegen.

16:54 Uhr

Eurokurs gibt nach - Pfund deutlich unter Druck

Der Kurs des Euro ist heute deutlich gefallen. Am Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung noch bei 1,1427 US-Dollar gehandelt. In der Nacht hatte sie noch rund einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1440 (Montag: 1,1445) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8741 (0,8737) Euro. Gestützt wurde der Dollarkurs durch eine gestiegene Zuversicht bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China.

Euro / Dollar
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In der Eurozone wurde die Lage hingegen durch eine Reihe von schwachen Konjunkturdaten getrübt. Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum war im Dezember auf den tiefsten Stand seit Januar 2017 gefallen. Der Rückgang des von der EU-Kommission erhobenen Indikators war größer als erwartet. In Deutschland war zudem die Gesamtproduktion im November überraschend und deutlich gefallen.

Zu allen wichtigen Währungen geriet das britische Pfund unter Druck. Das britische Parlament wird am 15. Januar über das umstrittene Brexit-Abkommen abstimmen. Eine Mehrheit ist für das von Premierministerin Theresa May in Brüssel ausgehandelte Abkommen aber immer noch nicht in Sicht.

  • "Die Unsicherheit bleibt hoch, da sich bisher noch kein klarer Plan B herauskristallisiert hat", kommentierte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.
  • Wie es mit dem Pfund weitergehe, sei völlig ungewiss. "Von einem ins Unendliche hinausgezögerten Brexit über eine gütliche Einigung bis hin zu einem harten Brexit ist nach wie vor alles drin."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89743 (0,89720) britische Pfund, 124,46 (123,90) japanische Yen und 1,1232 (1,1227) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1283,55 Dollar gehandelt. Das waren 5,69 Dollar weniger als am Vortag.

16:31 Uhr

China will Autoabsatz ankurbeln

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(Foto: picture alliance / dpa)

China will der Binnennachfrage in dem Riesenreich weiter auf die Sprünge helfen und dabei auch den stagnierenden Automarkt stützen. Der Vizechef der staatlichen Planungsbehörde NDRC, Ning Jizhe, sagte dem TV-Sender CCTV, man wolle beispielsweise die Ausgaben der Chinesen für Fahrzeuge und auch für Haushaltsgeräte ankurbeln. Die Volksrepublik ist der größte Automarkt der Welt.

Für 2019 rechnet der Automobilverband in China mit einem Absatz von 28 Millionen Fahrzeugen, womit die Vorjahreszahlen in etwa erreicht würden. Das Land importierte 2018 rund eine Million Fahrzeuge und damit 6,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt macht der Handelsstreit mit den USA zu schaffen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2018 nur noch um rund 6,5 Prozent gewachsen sein, nachdem 2017 noch 6,9 Prozent herausgesprungen waren.

16:15 Uhr

EZB-Zinserhöhung erst 2020?

Investoren am Geldmarkt rechnen aufgrund der zunehmenden Konjunktursorgen inzwischen immer später mit der ersten Zinserhöhung der EZB seit 2011. Ein derartiger Schritt wird erst für Mitte 2020 vorhergesagt, wie aus Daten hervorgeht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank ihren Strafzins für die Geldhäuser in diesem Jahr abmildert, wurde dagegen nur noch auf 45 Prozent beziffert.

Noch vor wenigen Monaten hatten die Terminkontrakte darauf hingedeutet, dass die EZB ihren Einlagesatz um zehn Basispunkte anhebt. Dieser Zins liegt seit März 2016 bei minus 0,4 Prozent. Banken müssen somit Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB über Nacht überschüssiges Geld parken.

Heute schürten überraschend schwache Konjunkturdaten Zweifel am Aufschwung in Deutschland. Den Daten zufolge drosselten Unternehmen ihre Produktion im November zum dritten Mal in Folge und so kräftig wie seit Juli nicht mehr. Einige Volkswirte befürchten sogar, dass die größte Volkswirtschaft der Eurozone zum Jahresende 2018 in eine Rezession gerutscht sein könnte. Auch die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich vor der Jahreswende stark abgekühlt.

Trotz der abflauenden Konjunktur war EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger aber zuletzt noch davon ausgegangen, dass 2019 die Zinsen angehoben werden. Aktuell stellt die Notenbank in Aussicht, ihre Schlüsselsätze noch bis mindestens über den Sommer hinaus auf ihrem aktuellen Niveau zu belassen. Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Ihre auf über 2,6 Billionen Euro angeschwollenen Anleihenkäufe stellten die Währungshüter im Dezember ein.

15:59 Uhr

Positive Signale aus Peking - Dow Jones mit ordentlichem Plus

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(Foto: picture alliance/dpa)

Ermutigende Nachrichten aus Peking: Sogenannten informierten Kreisen zufolge nehmen die Handelsdifferenzen zwischen den USA und China ab. Es gebe bei den Gesprächen auf Vizeministerebene Fortschritte beim Handel mit US-Gütern und Services.

Die Verhandlungen sollen später auf Kabinettsebene fortgesetzt werden. Ein Abschluss eines amerikanisch-chinesischen Handelsabkommens sei aber noch nicht möglich. Offiziell übten sich die Unterhändler Gespräche in der chinesischen Hauptstadt zunächst in Stillschweigen, ob die beiden größten Volkswirtschaft einem Ende ihres Handelskrieges näher gekommen seien. Die ursprünglich auf zwei Tage angesetzten Verhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden.

Diese Nachrichten wirkten positiv auf die Handelseröffnung an der New Yorker Wall Street. Verstärkt stiegen in den ersten Handelsminuten Anleger in den US-Aktienmarkt ein. Die US-Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen um jeweils gut ein Prozent. Die Verhandlungen, die Bereitschaft der US-Notenbank zu behutsamen Zinserhöhungen und die anhaltend robuste Konjunktur machten Aktien attraktiv, sagte Craig Erlam, Marktanalyst des Brokerhauses Oanda.

Investoren griffen unter anderem bei Werten zu, die stark vom China-Geschäft abhängen. Hierzu gehörten der Airbus-Rivale Boeing und der Baumaschinen-Hersteller Caterpillar, deren Aktien bis zu 1,8 Prozent gewannen. Zu den Favoriten zählten außerdem die Papiere der Fahrzeug-Hersteller General Motors (GM) und Ford. Ihre Titel legten zur Eröffnung jeweils etwa 2,5 Prozent zu. Einem Medienbericht zufolge plant China ein Programm zur Ankurbelung des Autoabsatzes.

15:27 Uhr

Investoren stecken Milliarden in Frankfurter Büroimmobilien

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(Foto: imago/Ralph Peters)

Investoren haben in Frankfurt im alten Jahr so viel Geld für Gewerbeimmobilien ausgegeben wie in keiner anderen deutschen Stadt. In die Bankenstadt flossen nach einer Untersuchung der internationalen Immobilienberater von Colliers inklusive der Nachbarstädte Eschborn und Offenbach-Kaiserlei 9,7 Milliarden Euro. Das entspreche einem Anstieg um 40 Prozent.

Die Stadt am Main lässt damit Berlin und München hinter sich, wo Gewerbeimmobilien für knapp 7 beziehungsweise 6,5 Milliarden Euro den Besitzer wechselten. Dahinter folgen Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und Köln.

  • "Das Rekordergebnis (von Frankfurt) wurde maßgeblich durch marktprägende Großtransaktionen beeinflusst. Allein in der Größenordnung ab 200 Millionen Euro wurden in den vergangenen 12 Monaten 15 Abschlüsse registriert", erklärt Robert Menke, Geschäftsführer von Colliers Frankfurt.
  • Allein im Bankenviertel hätten 10 Bürotürme neue Eigentümer. Größter Einzeldeal war laut Menke der Verkauf des Omniturms von Tishman Speyer an die Commerz Real (Commerzbank) für knapp 700 Millionen Euro. Das Hochhaus Trianon wurde für 650 Millionen Euro verkauft.

Mit 5 Milliarden Euro kam die Hälfte der Gelder aus dem Ausland. "Der überwiegende Anteil des Kapitals stammte dabei aus dem asiatischen Raum, gefolgt von Investoren aus dem Nahen Osten", berichtet Menke. Sie investierten im Schnitt doppelt so viel wie heimische Anleger. An der Spitze der Investorengruppen standen laut den Beratern Immobilienfonds und Vermögensverwalter.

15:04 Uhr

Einigung im Zollstreit erwartet: Dax erreicht die 10.900

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Gute Laune an Europas Aktienmärkten und auch in Frankfurt: In der Hoffnung auf eine Annäherung im Zollstreit zwischen den USA und China kehren weitere Anleger an die Aktienmärkte zurück.

  • "Nicht, dass es wirklich Substanzielles gibt, das diesen Optimismus rechtfertigt", sagte Analyst Connor Campbell vom Brokerhaus Spreadex. "Aber die Abwesenheit belastender Kommentare gibt den Börsen grünes Licht für eine Erholung."

Der Dax stieg eine halbe Stunde vor Handelsbeginn in den USA um 1,4 Prozent auf 10.897 Punkte, zuvor hatte er die 10.900-Punkte-Latte überquert. Der MDax legte um 1,7 Prozent auf 22.551 Zähler zu, der TecDax um 0,9 Prozent auf 2534 Stellen. Der EuroStoxx50 verzeichnete ein Plus von 1,2 Prozent auf 3071 Punkte.

In Peking trafen sich Delegationen aus beiden Ländern, um über den seit Monaten schwelenden Konflikt zu beraten.

  • "Die Saga wird sicher noch einige Irrungen und Wirrungen für uns bereithalten", sagte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. Auch eine Erhöhung der US-Strafzölle auf chinesische Waren sei nicht auszuschließen. "Aktuell überwiegt aber der Optimismus."

Dieser spiegelte sich auch in den Ölpreisen wider. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 58,17 Dollar je Barrel (159 Liter).

Zu den Favoriten im Dax zählte Bayer mit einem Kursplus von 2,9 Prozent. Der oberste Gerichtshof Indiens erklärte ein Patent der Tochter Monsanto auf gentechnisch verändertes Baumwoll-Saatgut für rechtens. Indien ist der weltweit größte Baumwoll-Produzent. Die Titel von Monsanto India schlossen 2,8 Prozent im Plus.

Gestärkt präsentierten sich in Frankfurt auch die Autowerte. Continental schossen um 3,4 Prozent hoch. Volkswagen gewannen 2,8 Prozent, Daimler 2,3 Prozent. BMW verteuerten sich nach Absatzzahlen um 1,6 Prozent.

14:44 Uhr

EU-Kommissionsvize fürchtet neue Etatprobleme in Italien

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Italien bleibt ein wichtiges Thema in Brüssel.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach der Krise ist im Fall Italien wohl vor der Krise: Der Vizechef der EU-Kommission, Valdis Dombrovkis, hat nach der Einigung im Streit mit Rom über den italienischen Haushalt vor weiteren Problemen gewarnt.

  • Italien habe zwar "eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Haushaltsdefizit im Jahr 2019 zu reduzieren. In der Tat aber verschiebt ein Großteil dieser Maßnahmen lediglich den Zeitpunkt des Inkrafttretens der expansiven fiskalischen Maßnahmen", sagte Dombrovskis am Rande einer Konferenz in Riga.
  • Beispielhaft nannte der für den Euro zuständige EU-Kommissar aus Lettland das geplante Bürgereinkommen und ein Absenken des Rentenalters. Im Ergebnis könnten sich daraus 2020 ein "negativer fiskalischer Effekt" und ein "großes Problem mit dem Budget" ergeben, sagte Dombrovskis.

Die EU-Kommission und Italiens Regierung hatten sich nach monatelangem Streit erst kurz vor Weihnachten auf einen Kompromiss für den italienischen Haushalt 2019 geeinigt. Die Brüsseler Behörde hatte in einem beispiellosen Vorgang zunächst die ursprünglichen italienischen Etatpläne mit einer hohen angepeilten Neuverschuldung zurückgewiesen. Um ein Strafverfahren der EU-Kommission gegen Italien abzuwenden, nahm Rom in letzter Minute empfindliche Änderungen am Haushalt vor.

14:27 Uhr

VW will zum Öko-Stromanbieter für E-Autos werden

Volkswagen will auf dem Weg in die Elektromobilität Besitzern batteriegetriebener Autos europaweit Strom aus umweltfreundlicher Erzeugung anbieten. Dazu fassen die Wolfsburger ihre Aktivitäten auf diesem Feld konzernweit in einer neuen Tochter zusammen, wie der Wolfsburger Dax-Konzern mitteilte.

In einem ersten Schritt soll ab Februar Strom angeboten werden, der komplett aus CO2-freier Erzeugung stamme. Dazu solle Energie aus Wasserkraftwerken und Windparks genutzt werden, die VW teils selbst erzeuge. Später soll das Angebot um eine Karte ergänzt werden, mit der Kunden Strom für E-Autos an Ladesäulen zapfen können.

Dazu baut VW schrittweise ein Portfolio aus Stromtarifen, Ladesäulen, so genannten Wallboxen für daheim und einem IT-basierten Energiemanagement auf. Das Angebot der Marke "Elli" (Kurzform aus Electric & Life) richte sich nicht nur an eigene Kunden und Mitarbeiter, sondern auch Halter von E-Mobilen anderer Hersteller sowie Privathaushalte und Institutionen. Es soll endgültig stehen, wenn das erste Elektroauto der neuen ID-Familie von VW Anfang 2020 auf den Markt kommt.

14:08 Uhr

Niedrigzinsen brachten Deutschland riesige Einsparungen

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(Foto: imago/Joko)

Der deutsche Staat hat seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 dank der niedrigen Zinsen 368 Milliarden Euro an Zinskosten eingespart. Das entspricht mehr als 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, wie Berechnungen der Deutschen Bundesbank zeigen, von denen das "Handelsblatt" berichtet. Allein im vergangenen Jahr beliefen sich die Zinsersparnisse von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen demnach auf 55 Milliarden Euro.

Die Eurozone insgesamt hat laut Bundesbank seit der Finanzkrise 1,42 Billionen Euro an Zinsen eingespart. Der größte Profiteur nach Deutschland war demnach Frankreich mit einer Ersparnis von 350 Milliarden Euro, gefolgt von Italien mit 262 Milliarden Euro. Die Bundesbank hat das jeweilige Zinsniveau der Euro-Länder des Jahres 2007, dem Jahr vor der Finanzkrise, mit dem jeweiligen Niveau in den Jahren bis 2018 verglichen.

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13:55 Uhr

Ex-BMW-Managerin wird Audi-Vertriebschefin

Audi wirbt seine neue Vertriebschefin von BMW ab: Hildegard Wortmann, die beim Münchner Konkurrenten zuletzt für die Vertriebsregion Asien-Pazifik verantwortlich war, werde ihr neues Ressort spätestens ab 1. Juli dieses Jahres 2019 übernehmen, teilte die VW-Tochter mit.

Derzeit wird der Bereich noch kommissarisch von Bram Schot geführt, der mit Beginn des neuen Jahres regulärer Vorstandschef in Ingolstadt wurde. Wortmann zieht als erste Frau in den Audi-Vorstand ein; reine Männerriegen an der Firmenspitze sind auch in der traditionellen Autobranche inzwischen unüblich.

Nach einer steilen Karriere bei BMW in den vergangenen 20 Jahren wurden der Managerin Ambitionen auf einen Vorstandsposten in München nachgesagt, sie kam aber nicht zum Zuge. Die 52-Jährige, ist gelernte Fremdsprachenkorrespondentin und studierte Betriebswirtin. Sie arbeitete ab 1990 bei Unilever und wechselte 1998 zu BMW, wo sie verschiedene Führungspositionen im Produktmanagement und Marketing innehatte.

Zu ihren Aufgaben gehörten der Relaunch der Marke Mini und der Aufbau der elektrischen i-Reihe von BMW. Audi erhofft sich von Wortmann frischen Wind, um der Marke neuen Glanz zu verleihen und den Imageverlust durch den Dieselskandal hinter sich zu lassen.

13:40 Uhr

Riesige Unternehmensverluste durch Schwarzarbeit

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(Foto: picture alliance/dpa)

Den deutschen Unternehmen entgehen nach einer Studie durch Schwarzarbeit jährlich Umsätze in Höhe von 300 Milliarden Euro. Die Folgen von Schwarzarbeit bekommen laut den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen zu spüren. Großunternehmen litten darunter weniger, teile das Institut mit.

Von den Klein- und Mittelbetrieben beklagten 27,5 Prozent Erlöseinbußen zwischen 5 und 30 Prozent. Bei den Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern waren dies hingegen nur 16,5 Prozent.

Besonders die Baubranche leide laut der Erhebung, für die 853 Unternehmen befragt wurden, unter Schwarzarbeit, betonte das arbeitgebernahe Institut. Jede zehnte Bau- und Handwerksfirma bezifferte die Umsatzverluste demnach auf bis zu 30 Prozent. Nur 19 Prozent der Unternehmen der Branche sahen keine Einbußen durch Schwarzarbeit.

  • "Angesichts des aktuellen Baubooms ist es bedenklich, dass über 80 Prozent der Bauunternehmen unter der illegalen Konkurrenz leiden", erklärte IW-Wirtschaftsethiker Dominik Enste.
  • Mit verbesserten Ausschreibungsbedingungen und effektiveren Kontrollen könne die öffentliche Hand gegensteuern. Insgesamt sei Schwarzarbeit aber hierzulande seltener als in vielen anderen Ländern.
13:25 Uhr

Marktturbulenzen schrecken Uber nicht

Der Fahrdienstleister Uber hält trotz der Turbulenzen an den US-Aktienmärkten an seinen Börsenplänen fest.

  • "Jedes Unternehmen, das an die Börse geht, möchte es in einem positiven, stabilen Markt tun", sagte CEO Dara Khosrowshahi. Aber das Startup sei groß und flexibel genug, um in fast jedem Markt an die Börse zu gehen, ergänzte er.
  • "Wir werden es tun, wenn wir bereit sind, und hoffentlich werden die Märkte in einem guten Zustand sein."

Intern sei die Uber Technologies Inc auf Kurs, um in diesem Jahr an die Börse zu gehen. Bisher war ein IPO für die zweite Hälfte 2019 in Aussicht gestellt worden. Es wäre einer der größten Börsengänge, die für das Jahr geplant sind.

Das Unternehmen behält auch den Konkurrenten Lyft im Auge. Dieser plant ebenfalls 2019 den Gang an die Börse. Beide Unternehmen haben vertrauliche Dokumente dazu am gleichen Tag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht.

13:05 Uhr

Deutsche Bank erwartet Erholung des Europa-Aktienmarktes

Die Deutsche Bank traut dem europäischen Aktienmarkt eine solide Erholung in der ersten Jahreshälfte zu. Bis Juni könnten die Kurse um 10 Prozent steigen, prognostiziert Analyst Sebastian Raedler. Der Jahresauftakt 2018 sei geprägt gewesen durch starke Einkaufsmanagerindizes sowie kräftig steigende Aktienmärkte und Anleiherenditen. An den Börsen hätten Zykliker und Finanzwerte überdurchschnittlich zugelegt. Damals habe die Deutsche Bank prognostiziert, dass sich diese Entwicklung ins Gegenteil wenden werde.

Und tatsächlich sei es so gekommen: Die Einkaufsmanagerindizes seien zu Beginn des neuen Jahres gefallen, die Aktienmärkte hätten korrigiert, die Anleihezinsen seien gesunken und Outperformer am Aktienmarkt seien nunmehr die defensiven Sektoren.

Aber so wie zu Jahresbeginn 2018 die Wachstumsdynamik ihren Höhepunkt erreicht habe, dürfte der Dezember des vergangenen Jahres die Talsohle markiert haben, erwartet die Deutsche Bank.

12:55 Uhr

Grüne Vorzeichen an der Wall Street

Der Optimismus über einen glimpflichen Ausgang des Handelsstreits zwischen China und den USA scheint auch weiter an der Wall Street zu herrschen. Bereits am Vortag hatte diese Hoffnung die Kurse an den New Yorker Börsen getragen.

Der Aktienterminmarkt deutet auf eine freundliche Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Befeuert worden ist die Hoffnung auf eine Annäherung durch die überraschende Teilnahme des chinesischen Vize-Ministerpräsidenten Liu He an den Gesprächen. Die US-Delegation hatte den Schritt am Vortag ausdrücklich begrüßt.

Doch stützen gerade die zuletzt schwachen Konjunkturdaten den US-Aktienmarkt. Denn schwache Daten werden als Beleg für eine weniger straffe US-Geldpolitik interpretiert. Befeuert werden diese Spekulationen vom Präsident der US-Notenbankfiliale in Atlanta. Raphael Bostic empfiehlt für das laufende Jahr nur noch eine Zinserhöhung. Nur bei einem sehr guten Ausgang des US-China-Streits wären noch zwei Erhöhungen gerechtfertigt. Allerdings ist der Notenbanker derzeit nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss.

"Die Kernkatalysatoren stellen die Handelsgespräche zwischen den USA und China. Investoren setzen auf Fortschritte, die für eine Erholung der Aktienkurse sprechen. Aber auch die jüngsten Kommentare der Fed helfen angesichts der Erwartungen geringer steigender Zinsen", sagt Chefanalyst Konstantinos Anthis von ADSS.

12:36 Uhr

BMW-Absatz steigt 2018 weiter - aber nur leicht

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(Foto: REUTERS)

BMW hat im vergangenen Jahr erneut mehr Autos verkauft. Der weltweite Absatz des Konzerns, zu dem auch die Marken Mini und Rolls-Royce gehören, stieg auf 2,49 Millionen Fahrzeuge, wie Vorstandschef Harald Krüger auf Twitter mitteilte. Das ist ein Zuwachs von rund einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr; 2017 verkaufte der Münchner Oberklasse-Hersteller 2,46 Millionen Fahrzeuge.

Krüger verwies darauf, dass BMW im 15. Jahr der weltgrößte Premium-Autobauer sei. Ob die Marke BMW wieder die Spitzenposition im Dreikampf mit Mercedes und Audi errungen hat, blieb zunächst offen. Die Konkurrenz hat noch keine Zahlen für 2018 veröffentlicht.

Zudem betonen die Autobauer seit geraumer Zeit, dass nicht mehr die höchsten Verkaufszahlen am wichtigsten seien, sondern Renditen und wachsende Umsätze mit neuen, digitalen Mobilitätsdiensten eine immer größere Rolle spielten.

12:14 Uhr

Hoffnung auf Ende des Zollstreits - Dax legt zu

Hoffnungen auf eine baldige Lösung im Zollstreit zwischen den USA und China haben den Börsen in Europa Rückenwind gegeben. In Peking trafen sich Delegationen aus beiden Ländern, um über den seit Monaten schwelenden Konflikt zu beraten. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte im Vorfeld erklärt, er sehe gute Chancen für eine Lösung.

Der Dax stieg bis zum Mittag um 0,6 Prozent auf 10.814 Punkte. Der MDax legte um 0,7 Prozent auf 22.325 Zähler zu. Der TecDax verharrte mit 2513 Stellen auf dem Vortagesniveau. Der EuroStoxx50 gewann 0,7 Prozent auf 3055 Punkte.

Als positiv werteten Analysten, dass die Regierung in Peking einen hochrangigen Vertreter zu den Gesprächen geschickt habe. "Das wird von den Märkten dahingehend interpretiert, dass China ernsthaft an einer raschen Lösung interessiert ist", sagte Marktexperte Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets.

Andere Analysten warnten allerdings vor übertriebenen Erwartungen. "Es wäre nicht auszuschließen, dass ein neuerlicher provozierender Tweet von US-Präsident Donald Trump die wieder aufgenommenen Handelsgespräche zwischen den beiden Staaten empfindlich stören könnte", sagte Investmentstratege Ulrich Streich von der Landesbank Baden-Württemberg.

Für Zuversicht bei Aktionären sorgte auch, dass ein weiterer US-Währungshüter für dieses Jahr nur noch eine Zinserhöhung als wahrscheinlich ansieht. Der Präsident des Fed-Ablegers von Atlanta, Raphael Bostic, warnte vor einem zu aggressiven Vorgehen der US-Notenbank.

  • "Noch sind die Investoren auf zwei weitere Zinsschritte eingestellt", sagte Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader.
  • "Da die jüngsten Konjunkturdaten und Bilanzzahlen nicht wirklich überzeugen konnten, ist es wichtig, dass die Federal Reserve das Tempo der Zinsschritte moderat hält."

Der US-Dollar legte dennoch leicht zu. Der Euro sank um 0,2 Prozent auf 1,1447 Dollar. Auch die "Antikrisen-Währung" Gold war nicht mehr so stark gefragt wie in den vergangenen Tagen. Eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1283 Dollar.

Zu den Gewinnern an den europäischen Börsen gehörten die Banken in Italien, nachdem die Regierung in Rom der angeschlagenen Bank Carige zur Seite gesprungen war. Der italienische Branchenindex legte mehr als ein Prozent zu. Die Aktien von UniCredit und Intesa Sanpaolo gewannen jeweils rund ein Prozent.

Auch die Deutsche Bank profitierte von der höheren Nachfrage nach Bankaktien. Ihre Titel waren mit einem Plus von 1,5 Prozent unter den größten Dax-Gewinnern. Die Liste der Top-Favoriten führten Bayer-Papiere an mit einem Kursplus von 2,5 Prozent. Die Tochter Monsanto errang einem Insider zufolge vor dem Obersten Gerichtshof in Indien einen Sieg im Patentstreit um genetisch verändertes Baumwoll-Saatgut.

Im Nebenwerteindex MDax rückten die Titel von Evotec um 2,8 Prozent vor. Der Biotechkonzern erzielte nach eigenen Angaben einen wichtigen Meilenstein in seiner Partnerschaft mit Celgene und erhielt eine Zahlung von 14 Millionen Dollar.

11:46 Uhr

Experte fordert Ausstieg des Staates bei Commerzbank

Commerzbank
Commerzbank 9,90

Zehn Jahre nach Teilverstaatlichung der Commerzbank werden Forderungen nach einem Ausstieg des Staates lauter.

  • "Der Staat müsste heute nicht mehr bei der Commerzbank beteiligt sein. Es wäre ein wichtiges Signal, wenn sich der Bund endlich zurückziehen würde", sagte der Frankfurter Bankenprofessor Martin Faust der Deutschen Presse-Agentur: "Der Bund hätte sich schon vor vier oder fünf Jahren wieder zurückziehen sollen als sich zeigte, dass sich die Commerzbank nach der Krise relativ gut entwickelt."
  • "Es fehlt aber bis heute eine Exitstrategie - auch weil insgesamt nicht klar ist, wohin sich die deutsche Bankenwirtschaft entwickelt."

Die Übernahme der kriselnden Dresdner Bank mitten in der Finanzkrise hatte die Commerzbank zum Rettungsfall gemacht. Der Staat bewahrte das Institut mit Steuermilliarden vor dem Kollaps. Im November 2008 flossen zunächst 8,2 Milliarden Euro als stille Einlage. Am 8. Januar 2009 gab es weitere 10 Milliarden Euro aus dem staatlichen Bankenrettungsfonds.

Im Gegenzug wurde der Bund mit 25 Prozent plus einer Aktie größter Anteilseigner der damals zweitgrößten deutschen Bank - es war die erste direkte Beteiligung des Bundes an einer großen Privatbank in Deutschland. Die direkten Hilfen hat die Commerzbank inzwischen zurückgezahlt, größter Einzelaktionär des Geldhauses ist der Bund aber nach wie vor mit einem Anteil von gut 15 Prozent.

 

11:34 Uhr

Institute senken Euroraum-Wachstumsprognosen

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(Foto: picture alliance / Oliver Berg/d)

Der Konjunkturmotor in der Eurozone läuft nicht rund. Das Münchener Ifo-Institut, die italienische Statistikbehörde Istat und die schweizerische Konjunkturforschungsstelle (Kof) haben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Währungsunion leicht gesenkt.

Nach Mitteilung des Ifo-Instituts wird nun für das vierte Quartal 2018 sowie für das erste und zweite Quartal 2019 ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von je 0,3 Prozent erwartet.

Im September hatten die Konjunkturforscher für das vierte Quartal 2018 und das erste Quartal 2019 je 0,4 Prozent Wachstum prognostiziert. Im dritten Quartal 2018, als die Produktionsausfälle deutscher Autohersteller das Wachstum belasteten, war das BIP um 0,2 Prozent gestiegen.

11:27 Uhr

Europa leidet weiter unter schwachen Konjunkturdaten

Die Reihe schwacher Konjunkturdaten aus der Eurozone setzt sich ungebremst fort. Bereits am Morgen hatten die deutschen Produktionsdaten stark enttäuscht. Für die Märkte kommt dies jedoch nicht mehr überraschend, da bereits die jüngsten Einkaufsmanager-Indizes aus Europa und China schwach ausgefallen waren. Im Handel wird dies mittlerweile als künftige Entlastung an der Zinsfront interpretiert. Zudem wird übergeordnet auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China gesetzt.

Im Euroraum hat sich die Wirtschaftsstimmung stärker als erwartet eingetrübt. Der Wirtschaftsstimmungs-Index fiel auf 107,3 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit Dezember 2016. Deutlich abwärts im negativen Bereich ging es auch mit dem Verbrauchervertrauen.

11:13 Uhr

Kurssprung bei Hellofresh - Turnaround erwartet

Hellofresh
Hellofresh 18,61

Die Aktien von Hellofresh springen um fast 10 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch Berenberg. "Bei einem Kurs von knapp über 6 Euro gestern nennt Berenberg ein Kursziel von 16 Euro genannt", sagt ein Händler. Dies sei "ultrabullish".

Die Analysten erwarten einen Turnaround bei dem Unternehmen. Die 6-Euro-Marke sei zudem sehr wichtig, da sie nach einem scharfen Kurseinbruch seit Mitte Dezember von der Aktie verteidigt wurde. Daher dürften nun auch die letzten Shorts eingedeckt werden.

10:58 Uhr

Gewinnstrecke bei Bayer geht dank Glyphosat weiter

Bayer
Bayer 52,15

Die Aktien von Bayer dehnen ihre Gewinnstrecke aus der vergangenen Woche weiter aus und stellen mit 2,4 Prozent den Dax-Gewinner. "Die Gerichtsentscheidung zu den Glyphosat-Klagen war ein möglicher Game Changer", sagt ein Händler. Wie erhofft könnten Anleger nun mit einem per Saldo geringeren Volumen an Schadensersatzklagen kalkulieren. Damit werde die Aktienbewertung entlastet, die Risikoprämie auf die Aktie ginge zurück.

Ein Anstieg in den 70-Euro-Bereich sei unter Risiko-Chance-Gesichtspunkten damit zu rechtfertigen. Dazu gesellten sich auch gute Nachrichten aus anderen Bereichen wie der hohen Übernahmeprämie für Loxo durch Eli Lilly.

10:49 Uhr

Ryanair bleibt Streik in Spanien erspart

Ryanair
Ryanair 16,91

Gute Nachricht für Ryanair: Die Gewerkschaften der Flugbegleiter des irischen Billigfliegers haben einen für heute geplanten Streik in Spanien abgesagt. Zunächst sollten weitere Verhandlungen geführt werden, teilten die Arbeitnehmervertretungen Sitcpla und USO mit. Die Pläne für eintägige Streiks am Donnerstag und Sonntag würden aber zunächst beibehalten, hieß es weiter. Ryanair hatte vergangene Woche mitgeteilt, nicht mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr durch die geplanten Arbeitsniederlegungen zu rechnen.

Im vergangenen Jahr sorgten bei Europas größter Billigfluggesellschaft mehrere Streiks von Flugbegleitern und Piloten für zahlreiche Flugausfälle. Ryanair hatte sich im Herbst 2017 dazu durchgerungen, erstmals Gewerkschaften für das fliegende Personal anzuerkennen und Tarifverträge abzuschließen.

Die Airline will bis Ende März alle Vereinbarungen mit Gewerkschaften in Europa unter Dach und Fach bringen.

10:42 Uhr

Marktstimmung in Europa aufgehellt - Dax bremst etwas

Kräftig nach oben ist am Vormittag mit den Kursen in Europa. Die Entwicklung der marktbreiten Indizes bilde dies nicht so deutlich ab, heißt es im Handel. So stieg der Dax nur 0,5 Prozent, während Branchen wie Banken, Technologie, Medien und Industriewerte je über 1 Prozent im Plus notierten.

  • "Das Stimmungsbild hat sich komplett gedreht", sagte ein Händler. Grund sei die Aussicht auf eine baldige Lösung im Handelsstreit USA-China, eine mögliche Verschiebung des Brexit-Termins und vor allem die taubenhaften Aussagen zum US-Zins.
  • "Die globale Konjunkturabschwächung ist überall eingepreist und Investoren wollen gerade jetzt zu Jahresbeginn wegen der niedrigen Bewertungen einsteigen."

Exemplarisch sei dies bei Käufen in Autowerten wie Peugeot und Valeo mit rund 2 Prozent Plus. In Frankfurt standen die im Dax notierten Papiere von VW, Daimler und BMW dagegen im Minus.

Bei den Techwerten wurde die Samsung-Gewinnwarnung komplett weggesteckt, hier stiegen AMS weitere 5 Prozent.

10:26 Uhr

Goldman treibt Kabelhersteller Prysmian

Kräftig nach oben um 3,5 Prozent geht es an der Mailänder Börse für die Aktien von Prysmian. Hinter dem in Deutschland wenig bekannten Namen steckt der größte Hersteller von Glasfaserkabeln. Kurstreiber ist eine Erhöhung auf "Buy" durch Goldman Sachs.

Die Aktie wird von den Analysten als einer von nur wenigen Gewinner im Investitionsgüter-Sektor gesehen. Goldman bezifferte das Aufwärtspotenzial mit 23 Prozent. Grund seien die sehr niedrigen Bewertungen bei gleichzeitig einem der höchsten Free-Cashflow-Renditen von über zehn Prozent für dieses Jahr.

10:19 Uhr

Frauen in deutschen Chefetagen immer noch eine Seltenheit

In den Topetagen deutscher Unternehmen sitzen immer mehr Frauen. Allerdings sind viele Vorstände weiterhin eine reine Männerdomäne, wie aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht. In den 160 Konzernen aus den Börsenindices Dax, MDax und SDax arbeiteten demnach zum Stichtag 1. Januar 2019 insgesamt 61 Managerinnen im Vorstand. Das sind elf Frauen mehr als vor einem Jahr. Ihr Anteil in den Führungsgremien stieg binnen Jahresfrist damit von 7,3 auf 8,6 Prozent. Es ist der höchste Wert seit Beginn der Untersuchung im Jahr 2013.

  • "Frauen sind in deutschen Vorständen aber immer noch eine Seltenheit", konstatierte EY-Expertin Ulrike Hasbargen. "Wir sehen zwar Fortschritte - aber der Wandel vollzieht sich sehr langsam."

Die Vorstände der meisten Unternehmen aus den drei Börsenindices sind nach wie vor eine reine Männerdomäne: 67 Prozent der Chefetagen sind den Angaben zufolge ausschließlich mit Managern besetzt. Am höchsten ist der Frauenanteil der Studie zufolge in den Konzernen der obersten deutschen Börsenliga. Er stieg in den 30 Dax-Unternehmen innerhalb eines Jahres um 2,1 Prozentpunkte auf 14,5 Prozent. Inzwischen haben 23 dieser Unternehmen mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied, vor einem Jahr waren es 21, vor zwei Jahren 17 Firmen.

10:05 Uhr

Italiens Regierung unterstützt angeschlagene Bank

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die italienische Regierung kommt der angeschlagenen Banca Carige zur Hilfe. Das Kabinett in Rom verabschiedete ein Dekret, das der Bank staatliche Garantien für neue Anleihen zusagt. Damit sollen die "Rechte und Interessen der Sparer" geschützt werden, erklärte Ministerpräsident Regierungschef Giuseppe Conte.

Die EZB hatte das Geldinstitut mit Sitz in Genua vergangene Woche unter Zwangsverwaltung gestellt. Zuvor war eine geplante Kapitalerhöhung am Widerstand eines Großaktionärs gescheitert und daraufhin die Mehrheit des Verwaltungsrats zurückgetreten. Das Dekret soll den Sonderverwaltern nun ermöglichen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Bank zu stabilisieren und den Abbau von Problemkrediten voranzutreiben, wie es in einer Mitteilung der Regierung hieß.

Beim jüngsten Stresstest der EZB im November waren die Kapitalpuffer der Banca Carige laut Medienberichten in den Krisenszenarien der Aufseher deutlich geschrumpft. Die EZB veröffentlichte für die von ihr getesteten Banken keine detaillierten Ergebnisse.

09:47 Uhr

Monsanto erhält Patent für genetisch veränderte Baumwolle

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(Foto: imago/UPI Photo)

Die Bayer-Tochter Monsanto hat einem Insider zufolge in einem Gerichtsstreit um genetisch veränderte Baumwolle in Indien einen Sieg errungen. Indiens Oberster Gerichtshof habe Monsanto erlaubt, ein Patent auf genetisch verändertes Baumwoll-Saatgut anzumelden, sagte er. Gegen Monsanto hatte die indische Saatgutfirma Nuziveedu Seeds geklagt.

Der Anbau genetisch veränderter Baumwolle ist in Indien ein großes Thema. Die Bauern greifen oft auf gentechnisch verändertes Baumwoll-Saatgut von Monsanto zurück, das noch gar nicht zugelassen und illegal im Umlauf ist. Das indische Umweltministerium sieht darin einen Gesetzesverstoß und die Landwirte riskieren Gefängnisstrafen.

09:35 Uhr

LG Electronics rechnet mit Ergebniseinbruch

LG Electronics
LG Electronics 19,00

Dem südkoreanischen Elektronikkonzern LG Electronics machen wegbrechende Gewinne zu schaffen. Im abgelaufenen Schlussquartal sei das operative Ergebnis wohl um 80 Prozent gefallen, teilte der hinter Samsung weltweit zweitgrößte Fernsehgerätehersteller mit. Mit geschätzten 75,3 Milliarden Won (58,7 Millionen Euro) ist das Ergebnis nur ein Bruchteil der von Analysten erwarteten 387 Milliarden Won. Der Umsatz ging vorläufigen Zahlen zufolge um sieben Prozent zurück. Nähere Details und die endgültigen Zahlen legt LG Ende Januar vor.

Analysten gehen davon aus, dass der harte Konkurrenzkampf bei hochpreisigen Fernsehern die Gewinne gedrückt hat und das Geschäft mit Smartphones weiter Verluste einfährt. Vermutlich hätten sich auch hohe Bonuszahlungen zum Jahresende und Marketingausgaben für neue Smartphones negativ ausgewirkt, sagten Experten.

Zuvor hatte bereits Rivale Samsung wegen schwieriger Bedingungen auf den Smartphone- und Chipmärkten einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Mehr dazu lesen Sie hier.

09:21 Uhr

Dax steigt etwas fester in den Handel ein

Bullen und Bärenmarkt

Bullen und Bärenmarkt

(Foto: Reuters)

Trotz schlechter Daten zur Industrieproduktion im November ist der deutsche Aktienmarkt positiv in den Handel gestartet. Der Dax legte 0,3 Prozent auf 10.785 Punkte zu. Der MDax gewann 0,4 Prozent auf 22.253 Zähler. Der TecDax stieg um 0,3 Prozent auf 2518 Stellen.

  • "Die Anleger halten ihr Pulver trocken", sagte Marktanalyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. Sie blickten mit Spannung nach Peking, wo derzeit Delegationen aus China und den USA versuchen, eine Lösung im Zollkonflikt zu finden.

Zu den Verlierern an der Börse gehörten Technologiewerte, nachdem die asiatischen Tech-Riesen Samsung und LG Electronics für das abgelaufene Quartal Gewinn- und Umsatzeinbußen verkündet haben. Die Aktien von Wirecard fielen um ein halbes Prozent.

Im Nebenwerteindex MDax standen die Titel von Evotec mit einem Plus von zwei Prozent an der Spitze. Der Biotechkonzern erzielte nach eigenen Angaben einen wichtigen Meilenstein in seiner Partnerschaft mit Celgene und erhielt eine Zahlung von 14 Millionen Dollar.

08:52 Uhr

Deutsche Industrieproduktion enttäuscht klar

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(Foto: dpa)

Für einen besorgten Schluckauf am Markt dürfte der überraschend starke Rückgang der deutschen Industrieproduktion im November sorgen. Anstelle eines Anstiegs von 0,3 Prozent zum Vormonat brach sie um 1,9 Prozent ein.

  • "Das unterstreicht, dass das vierte Quartal per Saldo schwach war", sagt ein Händler. Der Chart des Produktionsindex' zeige zudem deutlich, dass der Aufwärtstrend seit 2014 gebrochen worden sei.
  • Damit dürften die Wachstumsjahre der Industrie in Deutschland auch langfristig vorbei sein und sich damit auch die Perspektiven für Aktien der Industriegüter-Branche verdüstern.
  • "Positiv daran ist aber, dass damit klar das Thema ausbleibendender Zinserhöhungen noch stärker auf den Radar kommt", so der Händler.
08:40 Uhr

Japan im Aufwind - Verhaltene Stimmung in China

Die Hoffnung auf eine baldige Lösung im Handelsstreit hat den japanischen Börsen Auftrieb gegeben. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann 0,8 Prozent auf 20.204 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index legte ein halbes Prozent zu.

  • "Der Pessimismus an den Märkten hat sich wieder gelegt", sagte Anlagestratege Masanari Takada von der japanischen Bank Nomura. Ermutigt hätten die Anleger vor allem die seit Montag laufenden Handelsgespräche in China zwischen Vertretern aus Peking und Washington. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte im Vorfeld erklärt, er sehe gute Chancen für eine Lösung.

Anleger fragten angesichts eines schwächeren Yen unter anderem Exportwerte nach. So schlossen die Aktien des Roboterbauers Fanuc und des Autoherstellers Honda jeweils gut drei Prozent fester. Im Fokus stand auch der Autobauer Nissan. Der in Japan verhaftete Ex-Chef von Nissan, Carlos Ghosn, beteuerte bei der ersten Anhörung vor Gericht seine Unschuld. Der 64-Jährige steht unter Verdacht, jahrelang sein Einkommen unvollständig angegeben zu haben. Die Nissan-Aktien notierten kaum verändert bei 895 Yen.

An den Börsen in China waren Investoren allerdings nicht ganz so zuversichtlich wie in Tokio. Der Bluechips-Index CSI300 notierte 0,2 Prozent schwächer. In Hongkong kam der Leitindex Hangseng kaum vom Fleck. Auch die chinesische Währung Yuan schwächte sich ab.

08:34 Uhr

Goldpreis gibt weiter nach

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Mehr als 1280 Dollar je Feinunze: Ein Kilo-Barren Gold ist derzeit rund 41.218 Dollar wert.

(Foto: picture alliance / Uli Deck/dpa)

Im Edelmetallgeschäft blicken Händler auf eine Abwärtsbewegung beim Gold.

  • Die Feinunze zu je 31,1 Gramm notiert am Morgen bei 1281,97 Dollar und damit 0,6 Prozent oder 7,29 Dollar unter dem Vortagesniveau.
  • Kurz nach dem Jahreswechsel war beim Gold ein mehrwöchiger Anstieg zum Halten gekommen. In der Spitze hatte der Preis eine Höhe knapp unter der Marke von 1300 Dollar erreicht.
  • Vor zwölf Monaten lag der Goldpreis noch deutlich darüber: Das 52-Wochen-Hoch stammt von Ende Januar 2018 und liegt bei 1366,14 Dollar.
Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 1.962,88

 

07:56 Uhr

Dax fürchtet um die Weltkonjunktur

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Starke Exportorientierung: Geht es der Weltwirtschaft nicht gut, kann auch der Dax nicht steigen.

(Foto: picture alliance / Christoph Sch)

Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich ein vorsichtiger Handelsstart im Plus ab. In den vorbörslich errechneten Indikationen wird der deutsche Leitindex zur Eröffnung leicht über dem Schlusskurs vom Wochenbeginn erwartet.

  • Auf Teleboerse.de wird der Dax bei 10.771,00 Punkten gesehen, was einem leichten Aufschlag von 0,2 Prozent entspricht.
  • Am Vorabend war das Frankfurter Börsenbarometer 0,2 Prozent im Minus bei 10.747,81 Zählern aus dem Handel gegangen. Diese Kursverluste dürfte der Dax demnach zum Start in den Dienstagshandel wieder aufholen.
  • Die Vorgaben aus Übersee fallen freundlich aus: In Tokio schloss der Nikkei-Index 0,8 Prozent fester bei 20.204 Zählern. An der Wall Street hatten die wichtigsten Indizes ihre Gewinne nach Börsenschluss in Europa in die Gewinnzone verholfen gehalten. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,4 Prozent höher, der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,7 Prozent und der Composite-Index an der Nasdaq rückte um 1,3 Prozent vor.

Auf Trab halten dürfte Anleger weiterhin der Handelsstreit zwischen China und den USA. Delegationen beider Seiten beratschlagen in Peking über das weitere Vorgehen in dem seit Monaten anhaltenden Konflikt über höhere Zölle. Genau im Blick halten werden Investoren auch die Konjunkturaussichten: Daten gibt es dazu im Tagesverlauf zur Industrieproduktion in Deutschland sowie zum Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen in der Eurozone.

DAX
DAX 15.989,96

 

07:24 Uhr

Euro verliert etwas an Stärke

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Die Zinssignale der Fed wirken nach: Der Euro liegt allerdings weiter knapp über dem Referenzkurs des Vortages.

(Foto: picture alliance / Jens Büttner/)

Im Devisenhandel beginnt das Dienstagsgeschäft mit leicht fallenden Kursen beim Euro. Die Europäische Gemeinschaftswährung notiert unter dem Vorabendniveau, aber weiter deutlich über der Marke von 1,14 Dollar.

  • Am Morgen gibt der Euro um 0,22 Prozent nach auf 1,1451 Dollar.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs für den Euro zu Wochenbeginn mit 1,1445 Dollar angegeben.
  • Im Fernosthandel wertete der Euro im Vergleich zum Vorabendniveau zeitweise um 0,24 Prozent ab. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete in Tokio in der Nacht 1,1447 Dollar.
Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

06:32 Uhr

Japans Anleger blicken nach Peking

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Aussicht auf Entspannung: Wenn sich die USA und China in Peking einigen, dürften die Aktienkurse in Tokio weiter steigen.

(Foto: imago/AFLO)

Anhaltender Aufwärtstrend in Tokio: Die japanischen Börsen setzen ihre Erholungsbewegung am Tag nach den starken Kursgewinnen vom Wochenstart fort.

  • In Tokio stieg der Nikkei-Index der 225 führenden Werte bis zum Ende des Vormittagshandels um 0,8 Prozent auf 20.199 Punkte und hielt sich damit über der psychologisch wichtigen Marke von 20.000 Zählern.
  • Es gebe Hoffnungen, dass sich der Handelsstreit zwischen den USA und China entspannt, erklärten Marktbeobachter. Beide Länder verhandeln derzeit in Peking. Die zweitägigen Gespräche sollen heute beendet werden. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte im Vorfeld erklärt, er sehe gute Chancen für eine Lösung.
  • Angesichts eines schwächeren Yen greifen japanische Anleger unter anderem bei Exportwerten zu. In diesem Sektor hatten die Sorgen vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft zuletzt für ausgeprägte Verkäufe gesorgt. Der Nikkei war Ende Dezember auf den niedrigsten Stand seit April 2017 gefallen.
Nikkei
Nikkei 32.221,77

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