Donnerstag, 17. August 2017Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
18:19 Uhr

Wachstum pur lässt Alibaba-Kurs steigen

Der chinesische Internet-Konzern Alibaba ist voll auf Wachstumskurs. Nicht nur das Kerngeschäft E-Commerce liefert im abgelaufenen Quartal überragende Zahlen - auch neue Geschäftsfelder tragen immer stärker zum rasanten Wachstum bei.

Alibaba
Alibaba 9,30

Alibaba entwickelt sich damit zu einem diversifizierten Internet-Giganten, der sich vor seinen großen US-Konkurrenten Amazon, Facebook und Google nicht verstecken muss!

Der Quartalsumsatz von Alibaba kletterte um 56 Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis verdoppelte der Konzern auf 2,58 Milliarden Dollar. Und unterm Strich stand ein Gewinn von 2,17 Milliarden Dollar.

Alibaba bietet mittlerweile auch zunehmend Luxus- und Importmarken an und reagiert damit auf eine entsprechende Nachfrage.

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Da freut sich einer: Alibaba-Chef Jack Ma.

(Foto: imago/Xinhua)

Anleger honorieren die Zahlen mit einem Kursplus von 4,2 Prozent!

Wenn Sie mehr über Alibaba-Chef Jack Ma erfahren möchten, lesen Sie hier.

17:53 Uhr

Trump-Chaos sorgt für Rückschlag: Dax baut ab

Die Börsen geraten am Nachmittag noch einmal unter verstärkten Abgabedruck: Im Handel wird auf ein Interview von Management-Guru Jeffrey Sonnenfeld mit CNBC verwiesen.

Sonnenfeld schließt offenbar einen Crash am Aktienmarkt nicht aus, sollte der wirtschaftliche Chefberater von Donald Trump, Gary Cohn, zurücktreten.

Cohn wird als die treibende Kraft hinter den geplanten Steuerreformen gesehen. Bei der Trump-Administration sind zunehmend Auflösungserscheinungen erkennbar.

In den vergangenen Tagen haben eine ganze Reihe von CEOs großer US-Unternehmen wegen der Trump-Reaktion auf die Vorfälle in Charlottesville ihren Rückzug aus dem Beratergremium des Präsidenten bekannt gegeben.

 

Nach seiner jüngsten Erholungsrally schließt der Dax knapp 0,5 Prozent leichter bei 12.203 Punkten. Die Handelswoche hatte dem Leitindex bisher ein Plus von mehr als 2 Prozent beschert.

Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) zum starken Euro wirkten sich am Nachmittag nur kurzzeitig stützend aus, dann ging es bereits im Schlepptau schwächelnder US-Börsen wieder bergab.

MDax und TecDax haben sich etwas besser gehalten: Der Index der mittelgroßen Werte verliert 0,26 Prozent auf 24.899,78 Punkte, der TecDax steigt um 0,12 Prozent auf 2270,22 Zähler.

17:23 Uhr

Studie: Autokäufer haben die Nase voll von Diesel

Der Dieselskandal ist wohl an keinem Autofahrer vorbeigegangen. Aber machen Käufer deshalb auch einen Bogen um die Stinker? Bei solchen Prognosen ist Vorsicht geboten, denn häufig genug währt die Aufregung nur kurz.

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Diesel, nein Danke?

(Foto: picture alliance / Hendrik Schmi)

Offensichtlich aber nicht in diesem Fall: Denn laut Aral sind die Autokäufer in Deutschland tatsächlich deutlich skeptischer als noch vor zwei Jahren.

In einer Studie gibt nur noch jeder fünfte potenzielle Autokäufer (18 Prozent) an, einen Diesel kaufen zu wollen. Bei der Vorgängerumfrage vor zwei Jahren hatten noch 31 Prozent der potenziellen Käufer einen Selbstzünder bevorzugt, dessen Umweltprobleme damals noch nicht so stark öffentlich diskutiert worden sind.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 119,76

Auch der Anteil neu zugelassener Dieselfahrzeuge ist in Deutschland zuletzt deutlich zurückgegangen.

Weil die Kunden den Elektroantrieb noch nicht für ausreichend alltagstauglich halten, ist der Otto-Benziner umgekehrt in der abgefragten Käufergunst stark gestiegen. Sein Anteil legte um 10 Punkte auf 52 Prozent zu.

Auch Hybrid-Motoren erfreuen sich wachsender Beliebtheit: 15 Prozent (2015: 11 Prozent) der Interessenten wollten sich ein Auto mit der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor zulegen. 

Gut zu wissen für die Autobauer: Grundsätzlich herrscht immer noch große Lust auf einen Autokauf. Von den gut 1000 repräsentativ ausgewählten Autofahrern wollten laut Studie 41 Prozent in den kommenden 18 Monaten ein Auto kaufen - so viele wie noch nie zuvor in der zum achten Mal erhobenen Studie.

Mehr zum Thema auch hier:

 

16:51 Uhr

Air Berlin und der BER: Wer zieht wen runter?

Air Berlin und der BER haben eins gemeinsam: folgenlose Ankündigungen.

Air Berlin versprach schwarze Zahlen - und ist nun insolvent. Der BER kippte einen Eröffnungstermin nach dem anderen  - und keiner kann sagen, wie es dort weitergehen wird.

Derweil wird die Air-Berlin-Zerschlagung immer konkreter. Unter hohem Zeitdruck will sich Lufthansa große Teile der gestrauchelten Airline einverleiben. Schon in der kommenden Woche könnte alles klar sein. Für die Beschäftigten sind die Aussichten allerdings trübe.

Lesen Sie hier mehr.

16:37 Uhr

Trump-Querelen: Wall Street leidet

Der Streit zwischen Präsident Donald Trump und hochrangigen Managern mit Kursverlusten überschattet wie erwartet den New Yorker Handel.

S&P 500
S&P 500 4.207,78

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gibt im frühen Handel 0,5 Prozent auf 21.924 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 büßt 0,4 Prozent auf 2456 Zähler ein.

Bei den Einzelwerten fallen Wal Mart drei Prozent, obwohl der weltgrößte Einzelhändler dank höherer Kundenzahlen und eines florierenden Online-Geschäfts seinen Umsatz auf vergleichbarer Basis das dritte Jahr in Folge steigerte.

Alibaba legen dagegen um mehr als vier Prozent zu. Die Geschäfte beim chinesischen Amazon-Rivalen laufen besser als erwartet.

Cisco Systems steht dagegen auf den Verkaufslisten der Börsianer. Die Scheine büßen 3,5 Prozent ein. Der Netzwerkausrüster enttäuschte mit seinem Umsatzwachstum in der Sicherheitssparte die Erwartungen der Experten.

15:58 Uhr

Super-Heuschrecke Wyser-Pratte macht Jagd auf OHB

Der aktivistische US-Investor Guy Wyser-Pratte ist wieder im Angriffsmodus!

Diesmal knöpft sich der Firmenjäger das Luft- und Raumfahrtunternehmen OHB vor. In einem Brief an Vorstandschef Marco Fuchs stellt er die Führungsstruktur des Bremer Familienunternehmens in Frage. Außerdem fordert er eine Diskussion über die künftige Strategie. 

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Wyser-Pratte: Ein Name wie Donerhall.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wyser-Pratte hat einen Ruf wie Donnerhall. Er ist das, was man in Deutschland als "Heuschrecke" bezeichnet. Der 67-jährige Investor hat sich bereits in mehrere Firmen eingekauft und dort versucht, massive Umbauten vorzunehmen, um Aktien mit Gewinn wieder zu verkaufen.

In Deutschland war er zeitweise bei Stada, Kuka oder Rheinmetall aktiv. 

In dem Brief an OHB heißt es, Wyser-Pratte wolle

  • ein Nachdenken über Wertschöpfung anstoßen. Das volle Potenzial eines Unternehmens könne nur gehoben werden, wenn die Interessen des Managements mit denen aller Aktionäre übereinstimmten.
  • Außerdem werden Fragen zu Transparenz und Unabhängigkeit der Gremien gestellt.
OHB
OHB 31,70

OHB befindet sich zu knapp 70 Prozent in Hand der Familie Fuchs, weniger als 30 Prozent der Aktien sind im Streubesitz. Unterschwellig kritisiert Wyser-Pratt, dass die Familie in sowohl in Vorstand, als auch im Aufsichtsrat vertreten ist.

Wyser-Pratte ist zweitgrößter Nicht-Familien-Aktionär.

OHB baut unter anderem Satelliten und ist größter deutscher Zulieferer des Raketenprogramms Ariane-5. Auch in der bemannten Raumfahrt ist OHB aktiv.

OHB will die Fragen prüfen und zeitnah beantworten.

Hier mehr.

15:28 Uhr

Meilen-Programm von Air Berlin "hakt"

Noch mehr schlechte Nachrichten für Air-Berlin-Kunden:

Air Berlin
Air Berlin ,01

Derzeit können keine Bonus-Meilen in Prämien oder Flüge eingelöst werden. Dieser Dienst des Vielflieger-Programms Topbonus sei vorübergehend nicht verfügbar, teilt eine Sprecherin von Etihad. Die arabische Fluggesellschaft ist Eigentümerin von Topbonus und Großaktionärin der Air Berlin.

Ob ein technisches Problem vorliegt oder ob es andere Gründe gibt, ist nicht bekannt.

Dass die Verhandlungen bei Air Berlin unter Hochdruck angelaufen sind, honorieren derweil die Anleger: Der Kurs liegt 9,7 Prozent im Plus. Bei einem Kurs von 0,40 Euro ist das allerdings noch lange kein Grund für Luftsprünge.

14:52 Uhr

US-Erstanträge und Philly-Fed-Index lassen Anleger hoffen

Der erhoffte Lichtblick an den Märkten kommt in Form von positiven Konjunkturdaten aus den USA: In der Woche zum 12. August sind deutlich weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden.

Dax
Dax 15.983,97

Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 12.000 auf 232.000 Anträge. Vorhergesagt war ein Rückgang auf 240.000.

Auch der Philly-Fed-Index überrascht positiv. Die Lage der Industrie in der Region Philadelphia ist im August etwas besser als erwartet. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf 18,9 (Vormonat: 19,5) Punkte, nachdem Volkswirte einen Rückgang auf 16,0 prognostiziert hatten.

S&P 500
S&P 500 4.207,78

Ein Philly-Fed-Index über null deutet auf eine positive Konjunkturentwicklung im verarbeitenden Gewerbe hin. Der Philly-Fed-Index erfasst die Industrie in der Schlüsselregion im Nordosten. Er gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion.

Auch wenn die Daten am deutschen Aktienmarkt unmittelbar keine Akzente setzen, besteht immer noch Hoffnung auf eine anziehende Wall Street.

Die kurz darauf veröffentlichten US-Industrieproduktionszahlen lassen allerdings zu wünschen übrig. Die Produktion stieg im Juli um 0,2 Prozent und damit etwas weniger als die erwarteten 0,3 Prozent.

14:07 Uhr

Euro fällt nach EZB-Protokoll

Und da ist sie wieder: die Geldpolitik.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Die EZB hat das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung vorgelegt. Darin bringen die Währungshüter ihre Sorge über ein mögliches Überschießen der Gemeinschaftswährung am Devisenmarkt zum Ausdruck. Heißt auf gut Deutsch: Die Schmerzgrenze mit Blick auf den Euro-Höhenflug ist offenbar erreicht. Der EZB ist die Gemeinschaftswährung langsam zu teuer.

Der Euro reagiert auf die Veröffentlichung mit leichten Abgaben auf 1,1670 Dollar von rund 1,1700.

13:41 Uhr

Wall Street-Ausblick: Trump verdirbt Anlegern die Laune

Die New Yorker Börsen dürften mit einem kleinen Minus in den Handel starten. Auf der Stimmung lasten weiterhin die Zweifel am Zustandekommen der versprochenen Wirtschaftsreformen in den USA.

S&P 500
S&P 500 4.207,78

Aktuell deutet der Future auf den S&P-500 auf eine knapp behauptete Eröffnung am Kassamarkt hin.

Für einen positiven Impuls könnten eventuell noch die anstehenden US-Daten sorgen. Die Hoffnungen ruhen hier vor allem auf dem wichtigen Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia.

Die Zweifel, ob die versprochenen Reformen der Trump-Administration auch wirklich in die Tat umgesetzt werden, erhielten am Vortag neue Nahrung. Der US-Präsident will zwei Beratergremien auflösen, die sich aus hochrangigen Vertretern wichtiger US-Konzerne zusammensetzen.

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Schlagzeilen sind Donald Trump weiterhin sicher.

(Foto: AP)

Etliche Mitglieder der Gremien hatten sich zuletzt bereits zurückgezogen, viele von ihnen aus Protest gegen die Reaktion Trumps auf die rechtsextreme Gewalt in Charlottesville am vergangenen Wochenende.

Hier mehr zu Trumps Kommentaren zu Charlottesville. Fox News will über die Ereignisse reden, doch findet Trumps rechtskonservativer Haussender nicht einen einzigen Republikaner, der den Präsidenten in Schutz nehmen will.

13:13 Uhr

Dax-Flash zum Mittag: RWE-Aktie bricht aus

Der deutsche Aktienmarkt lässt es am Donnerstag ruhiger angehen. Vor allem der Dax nimmt eine Verschnaufpause, nachdem er in den vergangenen drei Handelstagen über 2 Prozent zugelegt und kurz über der Marke von 12.300 Punkten gestiegen ist.

Dax
Dax 15.983,97

Am Mittag verliert der deutsche Leitindex moderat um 0,18 Prozent auf 12.241 Punkte.

Die deutschen Indexkollegen schlagen sich etwas besser als der Dax. Der MDax liegt nur knapp mit 0,04 Prozent im Minus bei 24.975 Punkten, während der TecDax um 0,11 Prozent auf 2269 Zähler steigt.

Der EuroStoxx 50 verliert 0,3 Prozent. Im Tagesverlauf könnten neue Impulse von Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten kommen. Erwartet werden außerdem Daten zur US-Industrieproduktion im Juli

RWE St.
RWE St. 39,18

Dax-Ausreißer der Woche nach oben sind RWE. Seit den starken Quartalszahlen zu Beginn der Woche hat der Titel bereits fast zehn Prozent zugelegt. Ein positiver Analystenkommentar hat neuen Schwung gegeben.

Bereits am Mittwoch veröffentlichte die NordLB eine äußerst bullishe Studie. Die gute Entwicklung des Versorgers habe sich im zweiten Quartal fortgesetzt, erklärte Analyst Holger Fechner. Zudem hätten sich die Aussichten verbessert. Die Titel liegen zuletzt mit 1,6 Prozent vorn.

Im TecDax machen derweil Evotec mit einem Aufschlag von knapp 3 Prozent das Rennen. Zur Schwäche neigen indes Finanzwerte, was Händler mit eher moderat gewordenen Zinsaussichten in den USA begründeten. Titel der Deutschen Bank sind mit einem Abschlag von 1,5 Prozent größter Verlierer im Dax.

12:51 Uhr

Insider: Lufthansa will bis zu 90 Flugzeuge der Air Berlin

Die Filetierung von Air Berlin hat begonnen: Die Lufthansa will sich aus der Insolvenzmasse der Air Berlin ungefähr 90 der 140 Flugzeuge sichern.

Entsprechende Vorab-Informationen der "Süddeutschen Zeitung" werden in Unternehmenskreisen bestätigt. Der Konzern sieht sich unter großem Zeitdruck, so dass die bereits weit gediehenen Verhandlungen schon in der kommenden Woche abgeschlossen werden könnten.

Laut "SZ" will die Lufthansa neben den bereits angemieteten 38 Air-Berlin-Jets die Touristik-Tochter "Niki" und weitere Flugzeuge übernehmen. Sie sollen unter dem Dach der Tochter Eurowings an den Start gehen.

In der Zahl seien auch die meisten der 17 Langstrecken-Flugzeuge der Air Berlin enthalten.

Hier mehr.

12:14 Uhr

Trotz EZB-Geldschwemme: Inflation bleibt niedrig

Apropos Geldpolitik, die heute eindeutig - neben Air Berlin - im Fokus steht: Die Inflation in der Eurozone bleibt im Juli erwartungsgemäß relativ schwach.

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Was wird teurer, was billiger?

(Foto: dpa)

Wie im Vormonat steigen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich lediglich um 1,3 Prozent. Damit verharrt die Teuerung auf dem niedrigsten Wert in diesem Jahr. Und das trotz der Flut billigen Notenbankgeldes durch extrem niedrige Zinsen und einem milliardenschweren Kaufprogramm von Anleihen!

Allerdings steigt die Kernteuerung leicht um 0,1 Punkte auf 1,2 Prozent. Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Nahrungsmittel ausschließt, gilt als die verlässlichere Größe zur Abschätzung der Preisentwicklung. Deshalb hat sie eine große Bedeutung für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die für den Euroraum eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent anstrebt.

Spürbar teurer als ein Jahr zuvor waren im Juli übrigens laut Eurostat Energie (plus 2,2 Prozent) sowie Lebensmittel (plus 1,4 Prozent) und Dienstleistungen (plus 1,6 Prozent). Deutlich schwächer stiegen die Preise für Industriegüter (plus 0,5 Prozent).

11:37 Uhr

Lufthansa-Anleger sacken Gewinne ein

Nachdem Anleger in den vergangenen beiden Tagen heftig darauf gewettet hatten, dass Lufthansa Teile der insolventen Air Berlin übernehmen wird, was die Papiere um fünf Prozent nach oben gepusht hat, werden die Investoren nun vorsichtiger. Heute streichen sie lieber ihre Gewinne ein. Grund genug haben sie dafür.

Lufthansa
Lufthansa 9,23

"Womöglich geht das nicht ganz so einfach über die Bühne wie von einigen vielleicht erhofft", sagt ein Händler. Air Berlin verhandelt nach eigenen Angaben immerhin mit drei Kaufinteressenten.

Zudem äußert die Monopolkommission Bedenken zu einer möglichen Fusion der Lufthansa mit Air Berlin oder weiten Teilen davon.

Lufthansa-Titel verlieren im Vormittagshandel daraufhin bis zu 0,5 Prozent, Air Berlin-Aktien dagegen machen etwas Boden gut und legen 15 Prozent auf 44 Cent zu.

11:26 Uhr

Bund mahnt bei Air Berlin zur Eile

Und natürlich geht die Zitterpartie bei Air Berlin weiter:

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Bruchlandung.

(Foto: picture alliance / Paul Zinken/d)

Zwei Tage nach der Pleite macht die Bundesregierung Druck, bei der Übernahme von Teilen der insolventen Airline rasch zu Ergebnissen zu kommen. "Alle Beteiligten sind jetzt dazu aufgerufen, zügig, aber gewissenhaft zu verhandeln", sagt Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig. "Wir haben die beihilferechtliche Prüfung des Überbrückungskredits bei der EU-Kommission bereits eingeleitet und gehen von ihrer Konformität sowie einer wettbewerbsgerechten Veräußerung aus."

Air Berlin
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Die Bundesregierung hat Air Berlin nach dem Insolvenzantrag einen Überbrückungskredit von 150 Millionen Euro zugesagt, damit der operative Betrieb fortgeführt werden kann.

Interesse haben Lufthansa und Insidern zufolge auch Easyjet. Ryanair möchte allerdings auch nicht leer ausgehen.

Die Aktie von Air Berlin fiel seit der Bekanntgabe der Insolvenz von rund 0,76 auf etwa 0,41 Euro.

Hier mehr zu den laufenden Verhandlungen bei Air Berlin.

11:09 Uhr

Tausende Arbeitsplätze bei Ericsson in Gefahr

Für besonders viele Schlagzeilen sorgt heute Ericsson.

Der schwedische Telekommunikationsausrüster beschuldigt den französischen Smartphone-Hersteller Wiko der Verletzung von Patentrechten. Ericsson hat Wiko deshalb in Deutschland verklagt.

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"Wiko verletzt das geistige Eigentum von Ericsson seit sechs Jahren ohne Lizenz oder Vergütung", teilte der Konzern mit. Man habe seit Mai 2013 versucht, mit Wiko ein faires Lizenzabkommen zu schließen, sei aber gescheitert. Die betroffenen Patente bezögen sich auf Mobilfunktechnologie der zweiten, dritten und vierten Generation. Die Klage liegt bei Gerichten in Düsseldorf und Mannheim. 

Das Portfolio von Ericsson umfasst weltweit mehr als 42.000 Patente.

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(Foto: REUTERS)

Gleichzeitig ist zu lesen, dass der schwächelnde Telekomausrüster den Abbau von 25.000 Jobs plant. Die Arbeitsplätze sollen außerhalb des Heimatlandes Schweden wegfallen, berichtet die Tageszeitung "Svenska Dagbladet" unter Berufung auf Insider. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 109.000 Angestellte.

Ericsson hatte bereits im Juli angekündigt, seine Sparmaßnahmen zu verstärken. Dem Konzern macht zu schaffen, dass in den Industrieländern viele Mobilfunkprojekte abgeschlossen sind und der Übergang zur nächsten Generation 5G wohl frühestens 2020 ansteht. Zudem setzen den Schweden Rivalen wie Huawei aus China und der finnische Nokia-Konzern immer stärker zu.

10:49 Uhr

Sixt steigt auf Rekordhoch

Nach knapp zwei Stunden Börsenhandels, in denen sich im Dax nicht viel getan hat, lohnt es, den Blick einmal durch die zweite Reihe schweifen zu lassen.

Sixt
Sixt 106,00

Mit seinem detaillierten Zwischenbericht hat Sixt nämlich einige Anleger zum spontanen Einstieg ermuntert.

Damit stiegen die Aktien des Autovermieters zwischenzeitlich um bis zu drei Prozent auf ein Rekordhoch von 64,75 Euro. Damit waren die Titel die größten Gewinner im SDax. Danach schmolzen die Gewinne jedoch auch wieder etwas ab.

Das erste Halbjahr habe ein solides Umsatz- und Ergebniswachstum  ohne große Überraschung gezeigt, schreibt DZ-Bank-Analyst Harald Heider in einer Kurzstudie. Das dürfte auch so bleiben. Er bekräftigt seine Kaufempfehlung.

Analyst Christian Weiz von Baader Helvea empfiehlt dagegen, die Aktien nur zu halten. Sie seien fair bewertet und die meisten guten Nachrichten seien berücksichtigt.

10:31 Uhr

Dollarschwäche und Zinsspekulationen: Rohstoffe teurer

Während der nachgebende Dollar bei manchen für Sorgenfalten auf der Stirn sorgen, freuen sich andere über den dadurch ausgelösten Auftrieb bei Rohstoffpreisen.

Gold in USD
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Bei Gold kommt noch die Aussicht auf eine mögliche Pause bei den Leitzinsanhebungen in den USA als Kurstreiber hinzu. Gold startet vor diesem Hintergrund einen vielversprechenden Versuch, sich nun endgültig der massiven Widerstandszone 1290 bis 1300 US-Dollar zu entledigen.

In Sydney gewinnen die Aktien des Minenkonzerns Rio Tinto 1,4 Prozent, in Tokio legen die Papiere des Stahlkochers Nippon Steel um 1,0 Prozent zu. Auch die japanische Sumitomo-Metal-Aktie verteuert sich um 2,0 Prozent. An der Börse in Seoul hebt das Papier des Stahlriesen Posco mit einem Plus von 4,7 Prozent zum Höhenflug ab.

10:18 Uhr

Trump ist ein Problem für den Dollar

US-Präsident Donald Trump bleibt unberechenbar und das macht dem Dollar zu schaffen. Die US-Politik unter Trump wird zunehmend zum Belastungsfaktor, schreibt Commerzbank-Analyst Thu Lan Nguyen.

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(Foto: REUTERS)

Erneuter Druck kam nach Trumps Ankündigung am Mittwoch, seine beiden aus Wirtschaftsexperten bestehenden Beratergremien aufzulösen. Durch die beiden Teams bestand die Hoffnung, dass der US-Präsident eine unternehmerfreundliche Politik verfolgen würde. Diese Hoffnung ist nun ein Stück dahin.

Auch die zahlreichen gezielten Angriffe auf einzelne Unternehmen seien alles andere als unternehmerfreundlich und somit für den Dollar keine gute Nachricht, heißt es weiter.

Und damit nicht genug:

Gleichzeitig habe die US-Währung von der Fed in dieser schwierigen Zeit keine Unterstützung erhalten, im Gegenteil: Das am Vortag publizierte Fed-Protokoll zeigte auf, dass der aktuell größte Diskussions- und Streitpunkt unter den US-Notenbankern die Inflationsentwicklung ist.

Damit dürfte das Aufwertungspotenzial des Dollar in den nächsten Wochen sehr begrenzt sein!

09:59 Uhr

Deutsche Anleihen: Renditen gehen zurück

Einen Tag nach der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der amerikanischen Notenbank Fed steht Geldpolitik natürlich im Fokus. Am deutschen Anleihemarkt schlagen sich die jüngsten Erkenntnisse bereits nieder.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Renditen gehen moderat zurück. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sinkt um etwa einen Basispunkt auf 0,43 Prozent. Der richtungweisende Euro-Bund-Future steigt im Gegenzug etwas.

Laut Fed-Protokoll gibt es unter den Zentralbankern eine große Debatte über die ungewöhnlich schwache Inflation. Eine Zinsanhebung im Dezember, wie derzeit von zahlreichen Bankökonomen erwartet, wird damit etwas unwahrscheinlicher. Die verhaltene Teuerung gilt als Hauptgrund für den sehr moderaten Zinsanhebungskurs der Fed.

Anleger werden jetzt verstärkt auf das Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank (EZB) achten, dass am Donnerstagmittag veröffentlicht wird.

09:27 Uhr

Gold wird etwas teurer

Der Goldpreis zieht nach dem Fed-Protokoll deutlich an und erholt sich von den Verlusten der vorigen Tage. Für die Feinunze werden 1287 Dollar gezahlt, das sind 0,5 Prozent mehr als gestern. Das zinslos gehaltene Edelmetall wird im Fall von steigenden Zinsen weniger interessant, wenn zum Beispiel am Anleihemarkt höhere Renditen zu erzielen sind.

09:15 Uhr

Dax startet schwächer

Nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage treten Anleger erwartungsgemäß erst einmal auf die Bremse. Der Dax startet 0,3 Prozent tiefer in den Handel. Am Mittwoch hatte er unter anderem dank starker Konjunkturdaten 0,7 Prozent zugelegt auf 12.263,86 Punkte.

Dax
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Das Augenmerk der Aktionäre richtet sich heute auf die Geldpolitik in den USA. Die am Vorabend veröffentlichten Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung werten sie als Hinweis darauf, dass eine weitere Anhebung der Leitzinsen erst einmal nicht ansteht.

Den Notenbankern bereitet die niedrige Inflation Kopfschmerzen. Eine Bestätigung dieser Einschätzung erhoffen sich Anleger von den im Tagesverlauf veröffentlichten US-Konjunkturdaten. Gleichzeitig warten Börsianer gespannt auf die Inflationszahlen aus der Euro-Zone.

09:04 Uhr

Ölpreise erholen sich von jüngsten Rückschlägen

Die Ölpreise können sich etwas von ihren deutlichen Verlusten am Vortag erholen. Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 50,52 US-Dollar. Das sind 25 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September steigt um 13 Cent auf 46,91 Dollar.

Am Mittwochnachmittag waren die Rohölpreise durch neue Produktionszahlen aus den USA unter Druck gesetzt worden. Nach Regierungsangaben ist die Produktion amerikanischer Unternehmen in der abgelaufenen Woche vergleichsweise deutlich gestiegen. Die Aussicht auf ein höheres Angebot lastete auf den Preisen. Dem konnte ein abermals deutlicher Abbau der Lagerbestände an Rohöl nur wenig entgegensetzen.

08:41 Uhr

Verbale Abrüstung tut Asiens Börsen gut

Nikkei
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Die abnehmenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea haben mehrheitlich für Kursgewinne an den Aktienmärkten in Fernost gesorgt. Investoren zeigten sich erleichtert über die zuletzt sanfteren Töne. Zugleich werteten die Anleger die Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung als Hinweis darauf, dass eine weitere Anhebung der Leitzinsen in den USA erst einmal nicht ansteht.

Der MSCI-Index für die Aktien außerhalb Japans notierte 0,4 Prozent im Plus. Zu den größten Gewinnern gehörte erneut der Index in Südkorea, der 0,6 Prozent im Plus lag. Auch in Shanghai zogen die Kurse an. Dagegen gab der Nikkei-Index 0,14 Prozent auf 19.702 Punkte nach.

Vor allem Exportfirmen machte der anziehende Yen zu schaffen. Wenig Beachtung fand, dass die japanischen Exporte im Juli dank einer starken Nachfrage aus dem Ausland den achten Monat in Folge zulegten.

07:24 Uhr

Dollar-Schwäche dürfte Dax Punkte kosten

Mit etwas niedrigeren Kursen am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler für das Eröffnungsgeschäft. Der Dax wird ein paar Punkte leichter erwartet bei 12.240 Zählern. "Auf die Stimmung drückt der schwächere Dollar", sagt ein Händler.

Der Euro zieht am Morgen bis auf knapp 1,18 Dollar an, nachdem er am Mittwoch zur Schlussglocke der europäischen Börsen noch an der Marke von 1,17 Dollar gehandelt worden war. Grund ist das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed: Es zeigt eine gewisse Ratlosigkeit, warum die Inflation trotz des starken Arbeitsmarkts nicht anspringt. Daneben bremst der Ölpreis die Inflation. "Das spricht gegen schnelle Zinserhöhungen", sagt ein Händler.

Einer der Gewinner ist der Goldpreis, der auf gut 1287 Dollar anzieht. Auch die Schwellenländer-Börsen legen zu. In Europa dürfte der schwächere Dollar dagegen die exportorientierten Werte belasten, außerdem könnten die Bank-Aktien unter der Aussicht auf anhaltend niedrige Zinsen leiden.

In den Blick geraten nun Daten zur Verbraucherpreisentwicklung in der Eurozone am Vormittag. Am Nachmittag wird in den USA unter anderem der wichtige Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia bekanntgegeben, der so genannte Phili-Fed.

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