Der Börsen-Tag Eurozonen-Inflation unter EZB-Zielmarke - Experte: Argumente für weitere Zinssenkung
03.06.2025, 11:17 UhrDie Inflation im Euroraum hat sich im Mai auf 1,9 Prozent abgeschwächt. Der Preisanstieg im Jahresvergleich lag damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als noch im April, wie das EU-Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte. Die Inflationsrate lag damit erstmals seit dem vergangenen September wieder unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. Insbesondere bei den Dienstleistungen schwächte sich die Inflation laut Eurostat deutlich ab. Die Preise für Dienstleistungen stiegen im Jahresvergleich demnach um 3,2 Prozent, nach 4,0 Prozent im April. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich den Schätzungen zufolge um 3,3 Prozent. Die Energiepreise sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen um 3,6 Prozent.
Die höchsten Inflationsraten verzeichneten Estland (4,6 Prozent), die Slowakei und Kroatien (beide 4,3 Prozent). Am niedrigsten fiel der Preisanstieg in Zypern (0,4 Prozent), Frankreich (0,6 Prozent) und Irland (1,4 Prozent) aus.
"Auf der Entspannungsskala stößt die Inflationslage in hohe Gefilde vor", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe: "Solange die EU nicht ebenfalls Zölle erhöht, winkt eine Phase mit Preisstabilität. Inflationsüberraschungen liegen wegen Euro und Rohölpreis auf der Unterseite. Die noch etwas erhöhte Kerninflation ist lediglich ein Schönheitsfehler. Die EZB hält alle Argumente in der Hand, die Leitzinsen weiter zu senken."
Quelle: ntv.de