Der Börsen-Tag US-Zinswende hilft deutscher Wirtschaft
19.09.2024, 09:51 UhrDie Zinswende der US-Notenbank Fed kommt Experten zufolge für das in einer hartnäckigen Konjunkturflaute steckende Deutschland wie gerufen. "Das ist insgesamt eine gute Nachricht für unsere Wirtschaft", sagt der Konjunkturchef des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Michael Grömling. Besonders die Industrie und hier vor allem die Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeuge könnten von sinkenden Finanzierungskosten bei ihrem wichtigsten Exportkunden profitieren. "Da haben wir derzeit auch ernste Probleme", so Grömling.
Ganz ähnlich schätzt das ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski ein. "Das starke Eingreifen der Fed erhöht die Chance, dass die US-Wirtschaft eine sanfte Landung hinlegen wird", sagt der Ökonom. "Das wäre auch für die deutsche Wirtschaft eine gute Nachricht, denn knapp zehn Prozent unserer Exporte gehen in die USA." Niedrigere Zinsen und eine nur leicht abkühlende Konjunktur sollten die Nachfrage nach deutschen Autos und anderen Konsumgütern stärken.
Anhaltende und nennenswerte Zinssenkungen dürften die Finanzierungskosten der Investoren und deren Investitionsneigung positiv beeinflussen, fügt Grömling hinzu. Bei der relativ hohen Kreditfinanzierung beim US-Konsum dürfte sich dies ebenfalls belebend niederschlagen. "Damit geht von der US-Konjunktur eine deutlich stabilisierende Wirkung auf die Weltwirtschaft aus", sagt der IW-Konjunkturchef - zumal auch andere Zentralbanken mit einer Lockerung folgen dürften.
Quelle: ntv.de