Osteuropa Aktueller Marktreport
09.05.2007, 17:44 UhrEinschätzung der Experten der Raiffeisen Capital Management
Entgegen dem vorangegangen Monat beruht die starke Entwicklung der Osteuropäischen Märkte weniger auf internen Faktoren als auf dem in den stark steigenden Aktienmärkten zum Ausdruck kommenden Risikosentiment. Zudem wirkte die Diskussion über eine mögliche Änderung des Wechselkursregimes in Ungarn als auch die Aussicht auf höhere Zinsen in Polen positiv auf die Währungsmärkte, die auch durch im ersten Quartal verbesserte Handelsbilanzdaten unterstützt wurden.
Der makroökonomische Ausblick bleibt im Wesentlichen unverändert günstig. Starkes Wachstum in Osteuropa und in der EU, dem wichtigsten Exportmarkt, bei gleichzeitig geringer Inflationsdynamik - spricht für eine positive Entwicklung. Dennoch bleiben in Osteuropa mit Ausnahme Ungarns die moderaten Inflationsrisiken durch das weiter sehr starke Binnenwachstum, unterstützt von markanten Reallohnanhebungen weiter aufrecht. Insbesondere in Polen, aber auch in Tschechien steigt daher die Neigung, der Notenbanken ihre Leitzinsen anzuheben. Zudem sollte das gute Binnenwachstum leicht auf die guten Außenhandelszahlen drücken und scheint das aktuell positive Inflations- und Außenwirtschaftsbild in den Kursen reflektiert.
Besonders aufgrund des hervorragenden Risikosentiments und den daraus abzuleitenden übermäßigen Positionierungen internationaler Investoren sollten die osteuropäischen Anleihenmärkte besonders beobachtet werden. Zwar werden die Märkte vom allgemeinen fundamentalen Umfeld unterstützt, jedoch erscheinen die aktuellen Spekulationen über Währungsaufwertungen überzogen. Trotzdem sollte die gute Entwicklung der Lohnstückkosten mittelfristig weiterhin feste Währungen ermöglichen. Zusätzliche Unterstützung bieten die Zuflüsse aus Direktinvestitionen und die Aussicht auf steigende Transferzahlungen aus dem EU-Budget in den nächsten Jahren.
Quelle: ntv.de