Osteuropa Aktueller Marktreport
29.12.2008, 16:25 UhrEinschätzung der Experten der Raiffeisen Capital Management
Die weitere Verschärfung der Bankenkrise und wachsende Befürchtungen eines starken globalen Konjunktureinbruches waren auch im November die treibenden Faktoren auf den Kapitalmärkten. Die Volatilität der Aktien, Währungen sowie Anleihen verharrt auf historisch extrem hohen Niveaus. Weltweit werden immer neue Rettungspakete von Regierungen und Notenbanken verabschiedet bzw. diskutiert. Ziel der Maßnahmen ist es, die Liquiditätskrise zu beheben, die aufgrund des geschwundenen Vertrauens zwischen den Finanzinstituten entstanden ist und deren immer stärker zu spürendes Übergreifen auf die Realwirtschaft zu stoppen. Eine Normalisierung des Interbankenmarktes ist unverzichtbar auch für eine nachhaltige, langfristige Erholung der Geld-, Renten- und Aktienmärkte. Noch gibt es jedoch kaum Anzeichen dafür.
Die Fundamentaldaten belasteten riskante Assets erneut. Die US-Wirtschaft verzeichnet weiter sinkende Einzelhandelsumsätze, ein auf Tiefstständen notierendes Konsumentenvertrauen, eine fortgesetzte Talfahrt am Häusermarkt und zunehmende Arbeitslosigkeit. In diesem Umfeld haben sich Staatsanleihen im November sehr positiv entwickelt. Die Renditen langfristiger US-Staatsanleihen sind auf mehrjährige Tiefststände gefallen.
Auch in der Eurozone verschlechtert sich der Konjunkturausblick weiter und die Vorlaufindikatoren zeigen eine drastische Abschwächung der Wirtschaftsaktivität an. Zwar kann auf der Inflationsseite inzwischen Entwarnung gegeben werden, jedoch fällt zunehmend das Wort "Deflation" in den Prognosen der Ökonomen. Das steht in starkem Gegensatz zur Inflationsdiskussion im ersten Halbjahr und widerspiegelt die rapide
Veränderung der wirtschaftlichen Situation binnen nur weniger Monate. Die weltweite Finanzkrise hinterließ auf den zentral- und osteuropäischen Märkten auch im November deutliche Spuren. Das Deleveraging der international operierenden Investoren setzte sich fort. Investitionen werden weltweit massiv zurückgefahrenund viele geplante Projekte werden neu geprüft, verschoben oder ganz gestrichen. Die
Wachstumsprognosen für die Länder der Region werden kontinuierlich nach unten revidiert. Die meisten Zentralbanken der Region reagieren mit Zinssenkungen. Diese haben einerseits sinkende Renditeniveaus der Anleihen und andererseits zumeist Währungsabwertungen zur Folge.
Informationen zu den einzelnen Ländern finden Sie im aktuellen CEE-Report – Siehe Link!
Quelle: ntv.de