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Osteuropa Aktueller Marktreport

Wie entwickeln sich die Märkte Osteuropas?

Wie entwickeln sich die Märkte Osteuropas?

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der im 2. Quartal wieder aufgekeimte Optimismus an den Finanzmärkten hielt im Juni an, schlug sich aber nicht mehr in größeren Kurssteigerungen nieder. Allenfalls die Unternehmensanleihemärkte konnten noch weiter zulegen, während die Aktien insgesamt zumeist seitwärts oder mehr oder minder stark abwärts tendierten. Bemerkenswert ist, dass die Finanztitel, die sowohl den Abschwung als auch die Erholung seit März anführten, von ihren Erholungshochs zum Teil recht deutlich nachgegeben haben.

US-Konjunktur: Talsohle in Sicht

In den USA, der global nach wie vor ausschlaggebenden, größten Volkswirtschaft der Welt,  deuten die meisten Vorlauf- und Stimmungsindikatoren (Konsumentenvertrauen, ISM) sowie Einzelhandelsumsätze eine Stabilisierung bzw. eine nachlassende Abwärtsdynamik an. Immobilienmarkt sowie Arbeitsmarkt zeigen davon abgesehen aber noch keine Bodenbildung an. Der Tiefpunkt der schärfsten Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren dürfte sehr wahrscheinlich dennoch im Verlauf der zweiten Jahreshälfte erreicht werden.

Angesichts weiterhin stark steigender Arbeitslosigkeit und sehr niedriger Kapazitätsauslastung ist inflationärer Druck bis auf weiteres nicht zu erwarten, so dass die Zinsniveaus der Industrieländer zumindest im Bereich kurzer Laufzeiten in den nächsten Monaten auf den aktuellen tiefen Niveaus verharren werden. Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten konnten im Monatsvergleich zulegen, nachdem sie in der ersten Monatshälfte noch Kursverluste verzeichneten. Angesichts eines sehr wahrscheinlich auf Jahre hinaus deutlich unter Potenzial verlaufenden Wirtschaftswachstums und niedriger Inflation in den kommenden Quartalen sollten die längerfristigen Renditeniveaus bis auf weiteres nur begrenztes Anstiegspotenzial haben.

Die Staatsanleihenkurse dürften daher trotz der zahlreichen noch zu begebenden Neuemissionen relativ gut unterstützt sein. Bemerkenswert ist die insgesamt sehr gute Performance von Unternehmensanleihen im zweiten Quartal 2009. Auch bei osteuropäischen Eurobonds (Staats- sowie Unternehmensanleihen) haben sich die Renditeaufschläge gegenüber EMU-Staatsanleihen in den Vormonaten sehr stark reduziert.

Osteuropas Volkswirtschaften auf Talfahrt

Die zentral- und osteuropäischen Volkswirtschaften sind im zweiten Quartal des Jahres weiterhin unter Druck, vor allem aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen mit den EU-Staaten. Die hohe Abhängigkeit von der Nachfrage der entwickelten EU-Länder zeigt sich ganz direkt in der Industrieproduktion, die auf breiter Basis rasant schrumpft.

In der aktuellen Krise ist für viele Länder der Region die Unterstützung von Seiten des Internationalen Währungsfonds von größter Bedeutung, um zumindest einigermaßen die Stabilität der Volkswirtschaften zu sichern. Der IWF, die EU und die EZB zeigen sich sehr kooperativ, um die Stabilität der gesamten Region aufrechtzuerhalten.

Zudem konnten Litauen und Kroatien zuletzt Anleihen an den internationalen Kapitalmärkten begeben, was sowohl ihre Finanzausstattung stärkt als auch ein weiteres Zeichen der verbesserten Risikobereitschaft der Investoren in der Region ist.

Informationen zu den einzelnen Ländern finden Sie im aktuellen Emerging Markets Report.

Quelle: ntv.de

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