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Osteuropa Aktueller Marktreport

Wie entwickeln sich die Märkte Osteuropas?

Wie entwickeln sich die Märkte Osteuropas?

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der im 2. Quartal wieder aufgekeimte Optimismus an den Finanzmärkten hielt im Juli an und schlug sich in weiteren Kurssteigerungen bei riskanten Vermögenswerten nieder. Unternehmensanleihen sowie Aktien konnten im Monatsverlauf zulegen; Staatsanleihen in den USA und der Eurozone tendierten dagegen leicht negativ. Die veröffentlichten Konjunkturdaten in den USA lassen teilweise eine marginale Verbesserung der Wirtschaftslage erkennen. Die größte Volkswirtschaft der Welt zeigt in den meisten Vorlauf- und Stimmungsindikatoren (Konsumentenvertrauen, ISM) sowie Einzelhandelsumsätzen eine Stabilisierung bzw. eine nachlassende Abwärtsdynamik. Auch der Immobilienmarkt liefert mittlerweile erste Anzeichen einer Bodenbildung. Für den Arbeitsmarkt hingegen ist noch keine Verbesserung der Situation in Sicht. Der Tiefpunkt der schwersten Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren dürfte sehr wahrscheinlich im Verlauf der zweiten Jahreshälfte erreicht werden.

 

Angesichts weiterhin stark steigender Arbeitslosigkeit und sehr niedriger Kapazitätsauslastung ist inflationärer Druck bis auf weiteres nicht zu erwarten, so dass die Zinsniveaus der Industrieländer zumindest im Bereich kurzer Laufzeiten in den nächsten Monaten auf den aktuellen tiefen Niveaus verharren werden. Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten tendierten in der zweiten Julihälfte schwächer, nachdem sie in der ersten Monatshälfte noch Kursgewinne verzeichneten. In Anbetracht des sehr wahrscheinlich auf Jahre hinaus deutlich unter Potenzial verlaufenden Wirtschaftswachstums und niedriger Inflation in den kommenden Quartalen sollten die längerfristigen Renditeniveaus bis auf weiteres jedoch nur begrenztes Potenzial nach oben haben. Die Staatsanleihekurse dürften daher trotz der zahlreichen noch zu begebenden Neuemissionen relativ gut unterstützt sein. Bemerkenswert ist die insgesamt sehr gute Performance von Unternehmensanleihen im zweiten Quartal 2009. Auch bei osteuropäischen Eurobonds (Staats- sowie Unternehmensanleihen) haben sich die Renditeaufschläge gegenüber EMU-Staatsanleihen in den letzten Monaten sehr stark reduziert.

 

Die zentral- und osteuropäischen Volkswirtschaften sind im zweiten Quartal des Jahres weiterhin unter Druck, vor allem aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen mit den EU-Staaten. Die hohe Abhängigkeit von der Nachfrage der entwickelten EU-Länder zeigt sich ganz direkt an den veröffentlichten Industrieproduktionsdaten der CE-Nationen, die sich auf breiter Front nahezu im freien Fall befinden. Zuletzt scheint die Industrieproduktion der „alten“ EU-Mitgliedsstaaten allerdings einen Boden auszubilden. Das könnte sich in den kommenden Monaten in den osteuropäischen Volkswirtschaften positiv niederschlagen und wieder zu einem Anstieg der Exporte führen. Die Vorzeichen für das zweite Halbjahr 2009 haben sich insofern verbessert, auch wenn der Weg zurück zu den Vorkrisen-Niveaus ein sehr langer sein dürfte.

Informationen zu den einzelnen Ländern finden Sie im aktuellen Emerging Markets Report.

Quelle: ntv.de

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