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Burkhard Wagner Börsenausblick 2011

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(Foto: REUTERS)

Nachdem Panik meistens kein guter Ratgeber in Vermögensdingen ist, ist auch für 2011 Ruhe und Konzentration angesagt, denn eines wird uns erhalten bleiben – Unruhe und Nervosität bei Anlegern durch entsprechende Schwankungen an den Märkten, so Burkhard Wagner.

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Wie geht es weiter im Jahr 2011? Aufwärts – jedoch mit Hindernissen. Das Wichtigste zuerst: Die Weltwirtschaft wird auch in 2011 weiter zulegen. Unter Führung der stark wachsenden Regionen in Asien und Lateinamerika sowie in Osteuropa rechnen Experten weltweit mit einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent – und das bei historischen Zins-Tiefstständen. Die globale Nullzinspolitik fördert dies auch weiterhin.

Aktien: Abgesehen von technischen Korrekturen von bis zu zehn Prozent bleiben Aktieninvestments interessant. Deutsche Aktien sind mit einem KGV von etwa elf und einer vergleichsweise hohen Dividendenrendite von über drei Prozent eine unterbewertete Anlageklasse. Bei der Branchenauswahl gehen wir in 2011 von einem Favoritenwechsel in bisher vernachlässigte Werte aus. Bei einer zu erwartenden politischen Stabilisierung der Euro-Länder-Defizitfrage wird der EuroStoxx50 sein Schattendasein beenden. Wir gehen hier von einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung aus.

Zinsen: In 2011 rechnen wir mit steigenden Zinssätzen am Geld- und Kapitalmarkt. Steigende Rohstoffpreise sowie ansteigender Lohndruck bei weiter anziehender Kapazitätsauslastung der Unternehmen werden zu einem schwächeren Rentenmarkt sowie einer steiler werdenden Zinsstruktur-Kurve führen. Anleger sollten auf gute Bonität und maximal mittlere Laufzeiten ihres Anleihenbestandes achten. Spannend bleibt es am Rentenmarkt schon alleine durch die Frage, wie sich weiterhin die Notenbanken in USA und Europa beim weiteren Ankauf von Staatsanleihen verhalten werden.

Währung: 2010 war für den Euro ein hartes Jahr. Die Spekulation auf ein Auseinanderbrechen des Währungsraumes wird voraussichtlich vorerst zu einer weiteren Schwäche des Euro führen. Sollten die Marktteilnehmer eine politische Stabilisierung der Euro-Frage erkennen, entsteht voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte Aufwertungspotential gegenüber fast allen Währungen wie USD, CHF und Yen

Rohstoffe: Das globale Wachstum führt auch zu weiter anziehenden Preisen bei Öl, Industriemetallen und Agrar-Rohstoffen. Bei starkem Euro bleibt allerdings der Preisanstieg fu?r Europäer akzeptabel. Rohstoffproduzierende Länder werden davon profitieren. Sollte es gelingen, den Euro politisch nachhaltig zu stabilisieren, rechnen wir mit einer Flucht aus dem Gold. Bei einer Verschärfung der Lage wird der Preis jedoch erst noch weiter anziehen.

Fazit: Faktoren wie globales Wachstum, eine relativ günstige Bewertung, sowie fehlende Alternativen sollten auch 2011 zu einem guten Aktienjahrgang werden lassen. Beim DAX ist ein Test der alten Höchstmarken wahrscheinlich geworden. Bei Rentenpapieren und am Währungsmarkt sollte man sich auch weiterhin auf Nervosität und stärkere Kursschwankungen einstellen.

Der Autor Burkhard Wagner ist Vorstand der Partners Vermögensmanagement in München und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

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