Tipps & Trends

Gottfried Urban Gute Chancen mit Offenen Immofonds

Etliche offene Immobilienfonds sind in der Finanzkrise stark unter Druck geraten – zu Unrecht. Mutige Anleger können sich jetzt über die Börse günstig mit Fondsanteilen eindecken.

Neue Vermögen AG_Gottfried_Urban_4.jpg

Einst beliebt, jetzt geschmäht: Einige offene Immobilienfonds haben nach dem Massenexodus der Anleger die Rücknahme von Anteilen beendet. Nun plant die Bundesregierung die Einführung von Mindesthaltezeiten und langen Kündigungsfristen. Zudem ist ein pauschaler Abschlag von zehn Prozent auf den Wert der Immobilien im Gespräch, was weitere Anleger aus nicht geschlossenen Fonds getrieben hat.

Doch bei näherer Betrachtung entpuppt sich diese Debatte als heiße Luft. Denn keine einzige Immobilie ist vom Erdboden verschwunden, und auch die Erträge fließen weiterhin. Selbst die vorübergehende „Schließung“ der Fonds ist daher kein Weltuntergang. Im Gegenteil, mutige Anleger decken sich jetzt sogar über die Börse günstig mit Fondsanteilen ein.

Solide Erträge über 50 Jahre

Über 50 Jahre hinweg haben offene Immobilienfonds solide Erträge abgeworfen, im Schnitt hatte die Branche kein einziges Minusjahr zu verzeichnen. Die Anteilspreise blieben recht stabil, weil der Wert der Immobilien von Sachverständigen ermittelt wurde und sich somit vom täglichen Auf und Ab der Börsen abkoppelte – bis zur Finanzkrise, durch die das Vertrauen der Anleger in die Produkte tief erschüttert wurde. Auf einmal wollten viele Anleger aus der illiquiden Anlageklasse Immobilien aussteigen und zwangen damit die Fonds zur Schließung.

Wo Risiken lauern, tun sich aber auch Chancen auf. Angenommen, die Nettomietrendite der Objekte auf Basis der Sachverständigenbewertung beträgt aktuell fünf Prozent. Wenn die Anteile an der Börse mit einem Abschlag von 30 Prozent auf den vom Sachverständigen ermittelten Nettowert gehandelt werden, ergäbe sich eine Mietrendite von sieben Prozent, falls der Abschlag ungerechtfertigt ist. Sicher, Mieterbonität, Vertragslaufzeiten und Objektlagen sind zu beachten, doch wenn diese Rahmenbedingungen stimmen, lässt sich ein echtes Schnäppchen machen.

Attraktiv: Fondspaket über die Börse kaufen

Am besten ist es, mehrere Fonds zu erwerben, denn so bekommt man ein gut gestreutes Sachwert-Investment mit Inflationsschutz zu sehr günstigen Konditionen. Anleger sollten die Anteile nicht direkt über die Kapitalanlagegesellschaft, sondern über die Börse kaufen. Denn dort versucht derzeit mancher Anleger händeringend, seine Anteile loszuwerden – sei es weil er Liquidität braucht oder weil ihm das Vertrauen in die Fonds fehlt.

Die Rendite der Fonds dürfte künftig etwas geringer ausfallen als in der Vergangenheit, da die vorzuhaltenden Cash-Positionen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus schlechter verzinst werden. Doch den Inflationsschutz wird es auch in Zukunft geben; zudem bietet der Börsenabschlag eine Sonderchance. Nicht zu vergessen: Ein offener Immobilienfonds, der auch außerhalb Deutschlands investiert, generiert steuerfrei Ertragsanteile.

Der Autor Gottfried Urban ist bankunabhängiger Vermögensverwalter bei Neue Vermögen und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen