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Gottfried Urban Lieber ausschütten statt einpacken

Wie können Anleger in der aktuellen Niedrigzins-Phase vier bis fünf Prozent Rendite erzielen, ohne ihr Kapital anzutasten? Ausschüttende Investmentfonds, die Zinsen, Dividenden und Mieteinnahmen auszahlen, machen es möglich. Worauf Anleger achten müssen, verrät Vermögensverwalter Gottfried Urban.

Gottfried Urban, Neue Vermögen

Gottfried Urban, Neue Vermögen

Es gibt drei wesentliche Erträge aus Geldanlagen: Dividenden, Zinsen und Mieteinnahmen. Bei Aktien erscheint es strategisch klug, nur auf jene Unternehmen zu setzten, die in den vergangenen Jahren stets Dividenden ausgeschüttet haben – auch in Zeiten von Kursverlusten. Schließlich ist die Dividende ein Indiz für die Profitabilität eines Unternehmens.

Je höher die Dividende im Verhältnis zum Aktienkurs, desto höher die Dividendenrendite. Wer jedes Jahr ein Mix aus den Aktien eines Standardwerteindex mit der höchsten Dividendenrendite kauft, hat statistisch betrachtet gute Chancen, bereits im ersten Jahr den Index zu schlagen. Mit dieser Strategie sollte man jedes Jahr das Depot neu aufstellen, um die dividendenstärksten Titel im Depot zu haben. Besonders hohe Dividenden versprechen in Europa zurzeit Aktien von Unternehmen aus der Telekommunikation und der Energiebranche. Sie schütten im Schnitt fünf Prozent und mehr aus.

Dividendenfonds mindern das Risiko

Allerdings: Beim Kauf einer einzelnen Aktie kann die Dividende auch mal ausfallen. Wer auf die laufenden Erträge angewiesen ist, sollte sich daher ein Paket von Hochdividenden-Aktien aus mehreren Branchen zusammenstellen oder Fonds kaufen, die die Dividendenstrategie umsetzen. Bei guten Dividendenfonds erhält der Anleger nach seinen Kosten drei Prozent und mehr an Ausschüttungen pro Jahr.

Noch höhere laufende Erträge werfen Zinspapiere aus Schwellenländern ab. Auch in diesem Sektor existieren Fonds, die Zinserträge ausschütten und nicht thesaurieren. Meist beträgt die Ausschüttung fünf Prozent und mehr pro Jahr, da die Zinserträge in vielen Ländern deutlich über jenen etablierter Märkte liegen. Wer außer Zins und Dividende noch Mieteinnahmen erwirtschaften will, sollte sich über die Börse einen Mix aus guten offenen Immobilienfonds kaufen. Vier Prozent und mehr an Mietausschüttungen sind dabei keine Seltenheit.

Flexible Sachwerte mit vier bis fünf Prozent Rendite

Fazit: Mit ausschüttenden Fonds, die in Sach-, aber auch in Geldwerte investieren, ist es durchaus möglich, aus seinem Kapitalstock solide und nachhaltig vier bis fünf Prozent zu erwirtschaften – ohne Investmentanteile zu verkaufen oder übermäßig zu spekulieren. Aus einer 20.000 Euro-Anlage fließen so pro Jahr 800 Euro und mehr aufs Konto. Kurzfristig müssen Anleger zwar mit Schwankungen der Anteilswerte rechnen, doch die Chancen, dass zu den Ausschüttungen noch Wertsteigerungen hinzukommen, sind auf mittlere und längere Sicht gut. Gleichzeitig bleiben Anleger flexibel: Das Geld ist, obwohl in Sachwerte investiert, jederzeit zu Marktpreisen veräußerbar.

Der Autor Gottfried Urban ist bankunabhängiger Vermögensverwalter bei Neue Vermögen und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

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