Zertifikate

China Neue Chancen

Von den Experten der Zertifikatewoche

Goldman Sachs untersuchte den chinesischen Markt. Jochen Fischer stellt die Ergebnisse vor. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch die Wirtschaft in China in Mitleidenschaft gezogen. Doch mittlerweile verbessert sich die Lage wieder. Die Regierung in Peking kurbelt die Inlandsnachfrage über geld- und fiskalpolitische Maßnahmen an. Das Kreditwachstum wuchs zuletzt im Jahresvergleich um 30% - schneller als anderswo auf der Welt. Und auch der Aktienmarkt reagiert auf die guten Nachrichten. Einige Volkswirte sind sogar der Ansicht, dass China aus der Krise gestärkt hervorgehen wird.

Wachstum weiter hoch

Schon heute steht der Milliarden-Einwohner-Staat besser da als viele andere Länder. Zum einen ist das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nach wie vor hoch. So rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einem Wachstum von 6,5% in diesem und 7,5% im nächsten Jahr. Goldman Sachs hat jüngst seine Schätzung für das BIP-Wachstum 2009 und 2010 auf 8,3% bzw. 10,9% angehoben. Bereits im nächsten Jahr könnte das Reich der Mitte also an die zweistelligen Zuwachsraten der Jahre 2003 bis 2007 anknüpfen.

Die Regierung in Peking hat frühzeitig und entschlossen auf die Krise reagiert. Sie stellte vergangenen November ein Konjunkturpaket von vier Billionen Yuan – umgerechnet rund 430 Milliarden Euro – vor allem für Infrastrukturinvestments bereit. Einige Projekte sind bereits angelaufen. Doch nicht nur in Straßen, Tunnel und Städtebau sollen die Staatsgelder fließen. Bis 2011 sollen 90 % der ländlichen Bevölkerung eine Krankenversicherung erhalten. Den Haushalten steht dann mehr Geld für den Konsum zur Verfügung. Dieser Effekt könnte die Binnennachfrage nachhaltig steigern.

Impuls durch Taiwan

Für einen weiteren positiven Impuls könnten die verbesserten Beziehungen Chinas zu Taiwan sorgen. Seit Mai können sich chinesische Unternehmen an taiwanesischen Firmen beteiligen. Die bessere Verbindung zu diesem High-Tech-Markt sichert wertvolles KnowHow. Auf der anderen Seite erhält Taiwan Zugang zu einem gigantischen Absatzmarkt. Der chinesische Aktienmarkt hat bereits auf die guten Nachrichten reagiert. Der FTSE/Xinhua China 25 Index legte seit seinem Tief rund 50% zu. Bis zu seinem alten Hoch des Jahres 2007 bleibt freilich noch ein weiter Weg.

Möglichkeiten der Anlage

Der Index, der in Hongkong-Dollar berechnet und veröffentlicht wird, bietet Anlegern liquiden Zugang zum chinesischen Aktienmarkt und ist über Zertifikate investierbar.

Eine Möglichkeit sind Bonus-Zertifikate auf den FTSE/Xinhua China 25 Price Index. Sie bieten eine unbegrenzte Partizipation an Kurssteigerungen des Basiswerts. Darüber hinaus kombinieren sie die Chance auf eine Bonuszahlung mit einer Teilabsicherung gegen fallende Kurse des zugrunde liegenden Index. Nur wenn der Basiswert sein Absicherungsniveau unterschreitet, gehen Teilabsicherung und Bonuschance verloren.

Alternativen zu Bonus-Zertifikaten stellen Open-End-Zertifikate dar, die Kursbewegungen des Basiswerts in etwa eins zu eins nachbilden. Hier können Investoren zwischen Produkten auf den bereits erwähnten FTSE/Xinhua China 25 Index oder auf den Hang Seng China Enterprises Index wählen, die in der Vergangenheit eine hohe Korrelation zueinander aufwiesen.

Der FTSE/Xinhua China 25 Index wurde von der Londoner FTSE-Gruppe und der führenden chinesischen Finanznachrichtenagentur Xinhua Financial Network aufgelegt. Der Index umfasst die für ausländische Anleger verfügbaren „H-Aktien“ und „Red Chips“ von Unternehmen, die auf dem chinesischen Festland aktiv sind. Der FTSE/Xinhua China 25 Index wird vor allem von Finanzwerten dominiert. Hierzu zählen beispielsweise China Life Insurance, Bank of China oder Industrial & Commercial Bank of China. Weitere bekannte Titel sind China Mobile, CNOOC oder PetroChina.

Der Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI) besteht aus 43 H-Aktien. Er weist einige Parallelen zum FTSE/Xinhua China 25 Index auf. So wird dieses Aktienbarometer ebenfalls in Hong-Kong-Dollar berechnet. Banken und andere Finanzwerte haben auch hier das größte Gewicht im Index.

Darüber hinaus können Anleger gezielt auf chinesische Branchen setzen, beispielsweise mit Open-End-Zertifikaten auf den Themax China Infrastructure oder den Themax China Water Index. Beide Indizes kombinieren einen regionalen und einen Sektor bezogenen Investmentansatz. Der Themax China Infrastructure besteht aus Aktien von Unternehmen aus China und Hong Kong, die Autobahnen, Schnellstraßen, Häfen und Flughäfen bauen oder betreiben. Sie könnten in den kommenden Jahren profitieren, wenn das Wirtschaftswachstum hoch bleibt und der Trend zur Urbanisierung anhält.

Der Themax China Water Index bündelt indes Aktien von Gesellschaften aus China, Hong Kong und Singapur, die die Versorgung mit Trinkwasser sichern bzw. Abwasser entsorgen oder aufbereiten. Wasser ist in zahlreichen Regionen der Erde ein knappes Gut. Zahlreiche Haushalte in den Emerging Markets haben bisher keinen Zugang zu sauberem Wasser. Aus diesem Grund und vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung werden in den nächsten Jahrzehnten immense Investitionen im Wassersektor nötig werden.

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Quelle: ntv.de

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