Chinas Inflation bremst Abe macht Tokio Beine
11.01.2013, 09:00 Uhr
Die Idee Abes: Eine lockerere Geldpolitik soll Japans Wirtschaft in schwung bringen.
(Foto: REUTERS)
Mit einem 23-Monatshoch wartet der Nikkei am letzten Handelstag der Woche auf. Hintergrund die Maßnahmen der Regierung zur Stärkung der Wirtschaft. Der chinesische Preisauftrieb belastet allerdings den Großteil der Börsen im fernöstlichen Raum.
Die Aktienmärkte in Fernost haben zum Wochenausklang keine gemeinsame Richtung gefunden. Ein Anstieg der Inflation in China diente Anlegern am Freitag vielerorts als Anlass zu Gewinnmitnahmen. An der Tokioter Börse brummte dagegen das Geschäft, weil die Anleger neue Impulse für die heimische Wirtschaft sahen. So erhöht der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe einem Zeitungsbericht zufolge den Druck auf die Notenbank, während sein Kabinett ein umfangreiches Konjunkturprogramm auf den Weg brachte. Die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik lastete auf dem Yen. Wegen der schwächeren Landeswährung waren abermals Exporttitel gefragt.
Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss 1,4 Prozent höher bei 10.801 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gab dagegen 0,3 Prozent nach.
Die japanische Regierung gab grünes Licht für die größte Finanzspritze seit Ausbruch der Finanzkrise. Das Programm mit einem Volumen von umgerechnet fast 90 Milliarden Euro soll unter anderem Mittel für Investitionen in öffentliche Infrastruktur, Hilfen für kleine Firmen und Anreize zu Investitionen umfassen. Die Zeitung "Nikkei" zitierte Abe mit den Worten, Japan habe wegen des starken Yen seine Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Abe fordert zudem von der Notenbank, dass sie sich auch für ein Maximum an Beschäftigung in Japan verantwortlich fühle.
Zu den Gewinnern an der Tokioter Börse zählten Automobilwerte wie Toyota, und Honda mit Zuschlägen von 1,3 beziehungsweise 1,5 Prozent. Der Kamerahersteller Nikon wurde sogar 3,3 Prozent höher gehandelt.
Besonders gefragt warem die Aktien von Sharp. Nachdem eine Tageszeitung Asahi Shimbun berichtet hat, die beiden Banken Mizuho Corporate Bank und Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ würden erwägen dem schwächelnden Technologiekonzern Kredite von bis zu 200 Milliarden Yen zu gewähren, schnellt der Kurse der Sharp-Aktie um 10,5 Prozent nach oben.
China und die Inflation
Während japanische Aktien zulegten, lastete auf den restlichen asiatischen Märkten die gestiegene chinesische Inflation. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise im Dezember um 2,5 Prozent. Experten hatten im Schnitt lediglich 2,4 Prozent erwartet. Marktteilnehmer befürchteten, dass die steigenden Preisen die Regierung in Peking davon abhalten könnte, weitere konjunkturstimulierende Maßnahmen zu ergreifen.
Am schlechtesten lief der Handel in Shanghai. Hier sank der Leitindex um 0,9 Prozent. Bergab ging es auch in Seoul, Hongkong und Sydney.
Quelle: ntv.de, rts/DJ