Ölpreis zieht wieder an Anleger setzen auf Kupfer
19.11.2010, 11:39 UhrDie Preis-Rally bei Kupfer geht weiter. Der Rohstoff profitiert von der starken Nachfrage aus China sowie dem schwächelnden Dollar. Der Ölpreis zieht angesichts nachlassender Spekulationen über eine Zinserhöhung in China etwas an.

Die deutsche Industrie hat zuletzt vor einer dramatischen Lücke bei der Versorgung mit Rohstoffen gewarnt. Der freie Zugang zu Rohstoffen sei unverzichtbar für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Kupferpreis hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Das Industriemetall verteuerte sich um 75 auf 8501 US-Dollar. Am Vortag war der Preis bereits um 235 US-Dollar in die Höhe geschossen.
Händlern zufolge profitierte das Metall von dem zuletzt wieder schwächelnden US-Dollar. Der Euro kletterte zeitweise wieder über 1,37 US-Dollar, da Investoren zunehmend davon ausgingen, dass sich in der irischen Schuldenkrise eine baldige Lösung anbahnt. Eine schwächere US-Währung macht Rohstoffe für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum billiger und Investments damit attraktiver. Zink verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 2220 US-Dollar, Aluminium wurde mit 2324 US-Dollar 0,7 Prozent höher gehandelt.
Ölpreis steigt in Richtung 83 Dollar
Der Ölpreis zog angesichts nachlassender Spekulationen über eine Zinserhöhung in China zuletzt etwas an. Ein Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich um 60 Cent auf 82,45 Dollar.
Rohstoffstratege Frank Schallenberger von der LBBW verwies aber auch auf die jüngsten Lagerbestandsdaten aus den USA. Die Wochenbilanz hatte das höchste Minus seit über einem Jahr ausgewiesen. Allzu viel Luft nach oben sieht Schallenberger allerdings nicht. Die US-Lager seien immer noch gut gefüllt, und spekulativ orientierte Investoren seien größtenteils für einen weiter steigenden Ölpreis positioniert.
Die Nordseesorte Brent stieg um 80 Cent auf 85,88 Dollar je Barrel.
Der Ölpreis hatte wegen der Sorgen um die Schuldenkrise in einigen Euro-Zonen-Ländern zuvor an vier Tagen hintereinander nachgegeben. Am Donnerstag war der führende Dezember-Kontrakt für ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI zum Settlement an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex um 1,41 Dollar bzw 1,8 Prozent auf 81,85 Dollar. Das Tageshoch lag bei 82,35 Dollar und das -tief bei 80,45 Dollar.
Zurück zur jüngsten Stärke?
"Der einzige Grund, warum der Markt gefallen ist, waren die Probleme in Irland und die Sorge, dass China die Leitzinsen erhöht", sagte Mark Waggoner von Excel Futures. "Jetzt, da sie so etwas wie eine Vereinbarung haben, gehen die Märkte wieder nach oben", fügte er hinzu. Er geht davon aus, dass der Ölpreis wieder auf die jüngsten Hochs zurückkehrt und die Marke von 90 Dollar je Barrel durchbricht.
Sorgen um die Euro-Zone hatten den Dollar seit Ende der vergangenen Woche zur Gemeinschaftswährung steigen lassen und damit den Ölpreis und auch andere Rohstoffpreise unter Druck gesetzt. Hintergrund ist, dass ein stärkerer Greenback die in Dollar denominierten Rohstoffe für Käufer aus anderen Währungsgebieten teurer macht. Zuvor hatte der Ölpreis am vergangenen Donnerstag bei gut 88 Dollar ein Zwei-Jahres-Hoch erreicht. Inzwischen hat der Euro zur US-Währung wieder etwas angezogen.
Quelle: ntv.de, rts