Die Wall Street und die Techies Apple belastet die Nasdaq
15.01.2013, 22:30 Uhr
Apple bewegt weiter die Gemüter der US-Anelger.
(Foto: REUTERS)
US-Haushaltsstreit, Apple und Dell: Das sind die drei großen Themen an der Wall Street derzeit. Nach US-Präsident Obama mahnt auch Fed-Chef Bernanke zu einer schneller Einigung im Etatstreit. Bei Apple wirken noch die bekanntgewordenen iPhone-Nachfrageprobleme und bei Dell?
Der Streit um die Anhebung der US-Schuldengrenze und weitere Kursverluste beim Nasdaq-Schwergewicht Apple haben die US-Börsen am Dienstag belastet. "Keiner geht davon aus, dass der Staat pleitegeht. Aber die Art und Weise wie der Streit (um die Schulden) gelöst wird, könnte Schaden anrichten", sagte Analyst Rick Meckler von LibertyView Capital Management. Die Ratingagentur Fitch drohte den USA mit dem Entzug der Bestnote "AAA", sollte die Auseinandersetzung zu keinem guten Ende kommen.
Apple-Aktien verloren den dritten Tag in Folge angesichts der Spekulationen, das iPhone 5 verkaufe sich doch nicht so gut wie ursprünglich gedacht. Zudem stellten sich Investoren zunehmend auf eine enttäuschende Bilanzsaison ein. Mittwoch werden die ersten Zahlen von US-Banken erwartet: Goldman Sachs und JP Morgan legen ihre Bilanz vor. Am Donnerstag folgen Citigroup und Bank of America.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte um 0,2 Prozent zu auf 13.534 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um 0,1 Prozent auf 1472 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor hingegen 0,2 Prozent auf 3110 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 0,7 Prozent im Minus bei 7675 Punkten.
Apple-Aktien verloren weitere 3,2 Prozent. Erstmals seit Februar 2012 lag der Schlusskurs wieder unter 500 Dollar. Schon zuletzt hatten Medienberichte den Kurs gedrückt, wonach Apple wegen geringerer Nachfrage seine Bestellungen bei Zulieferern für LCD-Bildschirme und andere iPhone-Teile im laufenden Quartal drastisch gesenkt hat. Im Sog Apples verloren auch Zulieferer des Konzerns weiter. So fielen Cirrus Logic, die am Montag um neun Prozent abgesackt waren, um weitere 1,7 Prozent.
Bei den Einzelwerten stach erneut auch Dell hervor. Der schwächelnde PC-Hersteller sondiert eine Übernahme durch Finanzinvestoren. Die Aktien verteuerten sich um 7,2 Prozent, nachdem sie bereits am Montag 13 Prozent fester geschlossen hatten. Kreisen zufolge sind die Gespräche bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.
Oracle gaben 0,7 Prozent nach. Der deutsche Rivale des Softwarekonzerns, SAP, hatte sein Betriebsergebnis nicht so deutlich gesteigert wie erwartet. SAP-Aktien hatten daraufhin 3,9 Prozent verloren.
Facebook fielen um 2,7 Prozent. Die Aktie pendelte zwischen Plus und Minus hin und her. Vorstandschef Mark Zuckerberg präsentierte eine neue Suchmaschine für seine Seite. Danach zog das Handelsvolumen in dem Titel zwar kräftig an, doch letztlich zeigten sich die Marktteilnehmer offenbar wenig beeindruckt. Die Aktie des Facebook-Konkurrenten Yelp stürzte aber dennoch um 6,2 Prozent ab.
American Express wurden von einer Abstufung durch JP Morgan belastet. Die Analysten haben die Titel auf "Underweight" von "Neutral" heruntergenommen. Die Titel von American Express verloren 0,7 Prozent.
Von Konjunkturseite kamen gemischte Signale. Zwar stieg der US-Einzelhandelsumsatz im Dezember stärker als erwartet, doch zugleich sanken die US-Erzeugerpreise etwas stärker als angenommen. Zudem schwächelt die Industrie im wichtigen US-Bundesstaat New York erneut.
Quelle: ntv.de, rts/DJ