Marktberichte

Bewegung? Von wegen! Asien-Börsen hängen im EZB-Netz

Auch in Japan bewegt sich der Zinsentscheidung der EZB unter Präsident Mario Draghi praktisch nichts.

Auch in Japan bewegt sich der Zinsentscheidung der EZB unter Präsident Mario Draghi praktisch nichts.

(Foto: REUTERS)

Auch in Asien steht der Handel vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank nahezu still. Die wichtigen Indizes kommen nicht von der Stelle. Und neue Konjunkturdaten aus China sorgen auch nicht für Jubel. Zum Glück gibt es eine Unternehmensnachrichten und Analystenkommentare.

Die Anleger in Asien haben am Donnerstag vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der EZB eine Verschnaufpause eingelegt. Der japanische Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte schloss mit einem minimalen Plus von 0,1 Prozent bei 15.079 Punkten. Der breiter gefasste Topix verlor 0,1 Prozent auf 1232 Zähler. Der MSCI-Index der asiatisch-pazifischen Börsen außerhalb Japans tendierte ebenfalls kaum verändert.

Nikkei
Nikkei 47.950,88

An den Märkten wird erwartet, dass die EZB neben einer weiteren Leitzinssenkung einen Strafzins für Banken einführen und ein Maßnahmenpaket zur Ankurbelung der Kreditnachfrage beschließen wird. Viele Börsianer fürchten jedoch, dass die Erwartungen an die EZB zu hoch sind und es deshalb auch ein großes Potenzial für Enttäuschungen gibt.

Unklare Konjunktursignale aus den USA machten es den Anlegern ebenfalls nicht leicht, eine Orientierung zu finden. Gute Nachrichten aus dem US-Servicesektor wurden von enttäuschenden Daten zum Handelsdefizit und zur privaten Beschäftigung konterkariert.    

Auch neue Konjunkturdaten in China konnten keinen Optimismus verbreiten. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex für die chinesischen Dienstleister sank im Mai auf 50,7 von 51,4 Punkten im April. Damit befindet sich das Barometer nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Andere Umfragen hatten in den vergangenen Tagen eher signalisiert, dass sich die chinesische Konjunktur stabilisiert.

 

In Schanghai zeigte sich der Shanghai Composite kaum verändert, in Hongkong gab der HSI 0,2 Prozent nach. Dass sich die Kurse in Schanghai etwas besser hielten, lag nach Aussage von Analysten an den Geldspritzen der chinesischen Notenbank.

Ausreißer nach oben

Aktien von Sharp gewannen gegen den Trend in Tokio über 4 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Titel auf "Hold" von "Sell" hochgestuft und sich lobend zur Ertragsentwicklung geäußert hat. Ein positiver Analystenkommentar gab auch der Aktie von SK Hynix in Seoul Auftrieb. Sie legte um 2,5 Prozent zu, nachdem JP Morgan die Einstufung "Overweight" bestätigt und das Kursziel um 19 Prozent erhöht hat. Der südkoreanische Leitindex Kospi fiel dagegen um 0,9 Prozent.

In Sydney gaben die Kurse im Schnitt um 0,2 Prozent nach. Verkauft wurden vor allem Aktien mit hohen Dividendenrenditen, nachdem die australischen Anleihezinsen gestiegen sind. Betroffen waren die Aktien der großen Banken und des Telekommunikationsanbieters Telstra, die zwischen 0,3 und 0,9 Prozent einbüßten.

Quelle: ntv.de, jwu/bad/rts/DJ

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