Marktberichte

Ölpreis und Unruhen belasten Asien-Börsen im Sinkflug

Der weitere Anstieg des Ölpreises wegen der Libyen-Krise drückt die Aktienmärkte in Fernost am Mittwoch kräftig ins Minus. Anleger befürchten ein Übergreifen der Unruhen in Libyen auf weitere Länder des Nahen Ostens.

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(Foto: REUTERS)

Die asiatischen Börsen haben sich am Mittwoch durchweg schwächer gezeigt. Zuvor waren die Ölnotierungen in New York wieder auf neue mehrjährige Höchststände geklettert. Insbesondere in Libyen halten die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der Opposition weiter an. Daneben kam es auch im Iran zu Zusammenstößen, während in Pakistan ein christlicher Minister Opfer eines Anschlags wurde.

Steigende Ölpreise und fortgesetzte Unruhen in Nordafrika sorgten am japanischen Aktienmarkt für eine empfindliche Korrektur. Der Nikkei 225 rutschte um 2,4 Prozent auf 10.492 Punkte ab. Damit wurde der Großteil der in den vergangenen drei Handelstagen erzielten Kursgewinne wieder ausradiert. Der breitere Topix ging um 2,2 Prozent nach unten auf 943 Zähler. Händlerangaben zufolge hatte vor allem der Futurehandel einen erheblichen Anteil an der heutigen Kursschwäche. Nahezu sämtliche Werte aus dem Nikkei wiesen rote Vorzeichen auf. Im Finanzsektor etwa, der sich zuletzt überdurchschnittlich entwickelt hatte, gaben Nomura 2,9 Prozent und Mitsubishi UFJ 3,2 Prozent ab. Die Aktie der Shinsei Bank, die am Dienstag noch zu den Favoriten der Anleger gehört hatte, verlor 3,6 Prozent. Im Elektroniksektor knickten Nintendo trotz des guten Verkaufsstarts bei der neuen 3D-Konsole um 3,7 Prozent ein; Sharp rutschten um 4,8 Prozent ab, nachdem der Wert von Morgan Stanley auf "equal-weight" abgestuft worden war. Yahoo Japan zogen allerdings gegen den Trend um 3,7 Prozent an. Hier waren Gerüchte aufgekommen, wonach die Yahoo seinen verbliebenen 35prozentigen Anteil an dem Portalbetreiber demnächst an Softbank verkaufen werde. Softbank selbst gaben daraufhin allerdings 3,6 Prozent ab.

Auch in Südkorea belasteten die fortgesetzten Unruhen in der islamischen Welt. Da sich der südkoreanische Markt zuletzt aber unterdurchschnittlich entwickelt hatte, blieb der Abschlag beim Kospi auf 0,6 Prozent beschränkt. Der Index schloss bei 1928 Punkten, was allerdings dem niedrigsten Schlusstand seit drei Monaten entsprach. Die Investoren aus Übersee gehörten den sechsten Handelstag in Folge zu den Verkäufern. Gemieden wurden weiterhin die Aktien der Baukonzerne mit nennenswerten Aktivitäten in Libyen. Hier rutschten GS Engineering um 5,9 Prozent ab, Samsung Engineering fielen um 4,8 Prozent. Die Aktien der Fluggesellschaften litten unter den wieder gestiegenen Rohölnotierungen, was Asiana Air um 4,7 Prozent und Korean Air um 0,8 Prozent nach unten brachte. Im Technologiesektor verloren Samsung Electronics 0,5 Prozent und Hynix Semiconductor 2,8 Prozent. Dagegen zeigten sich die Autowerte nach robusten Daten vom amerikanischen Automarkt gegen den Trend robust. Hyundai Motor stiegen um 0,6 Prozent; Kia Motors zogen sogar um 2,4 Prozent an. Die Aktie von LG Chem verbesserte sich nach einem zuversichtlichen Analysten-Kommentar um 3,1 Prozent. Der Titel der Samsung-Tochter Samsung SDI, die sich wie LG Chem unter anderem der Produktion von Elektroauto-Batterien widmet, stieg um 1,2 Prozent.

In Hongkong verlor der Hang Seng Index 1,5 Prozent auf 23.049 Zähler. Zwischenzeitlich rutschte der Index dabei auch unter die 23.000-Punkte-Linie, konnte dieses Niveau aber im Handelsverlauf wieder zurückerobern. Das Handelsvolumen war vergleichsweise niedrig. Bestimmendes Thema waren auch in Hongkong die wieder gestiegenen Ölpreise. Unter den Airline-Aktien brachte dies Air China um 2,6 Prozent und Cathay Pacific um 2,5 Prozent nach unten. Die Aktie des Raffineriebetreibers Sinopec verlor 4,0 Prozent; dagegen erzielten PetroChina ein moderates Plus von 0,2 Prozent. Unter Druck standen auch die Titel der Macau-Casino-Betreiber. Hier rutschten Sands China trotz überzeugender Zahlen um 6,2 Prozent ab, nachdem in den USA Korruptions-Ermittlungen gegen den Mutterkonzern Las Vegas Sands eingeleitet worden waren. SJM gingen daraufhin um 1,9 Prozent nach unten, Galaxy Entertainment fielen um 2,0 Prozent. Unter den Finanzwerten gaben HSBC nach dem enttäuschenden Ausblick vom Dienstag weitere 2,2 Prozent ab. Standard Chartered verbilligten sich trotz überzeugender Zahlen um 0,4 Prozent; Bank of China verloren 0,5 Prozent und ICBC 1,0 Prozent.

In China fiel der Shanghai Composite Index um 0,2 Prozent auf 2914 Punkte. Taiwans TAIEX gab 1,2 Prozent auf 8620 Zähler ab. Thailands SET verlor 0,7 Prozent auf 988 Stellen.

In Indien fand feiertagsbedingt heute kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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