Rebound in China Asien-Börsen legen zu
06.07.2010, 14:52 UhrIm Fernen Osten ist der Handel am Dienstag ein erfolgreicher. Ohne Vorgaben aus den Vereinigten Staaten geht es mit den Kursen teilweise kräftig nach oben.

Schwere Lektüre: In Hongkong liegt der Emissionsprospekt für den Börsengang der Agricultural Bank of China (AgBank) aus.
(Foto: REUTERS)
Die asiatischen Börsen haben sich am Dienstag nochmals erholt gezeigt. Besonders erfreulich war dabei, dass auch der zuletzt leidgeprüfte Shanghai Composite Index wieder nach oben drehte. Von der Wall Street kamen wegen des Unabhängigkeitstags keine Vorgaben, so dass das notorische Störfeuer aus den USA unterblieb.
In Tokio profitierte der Aktienmarkt insbesondere von einem moderat gefallenen Yen. Dies brachte unter anderem die Papiere der Exportunternehmen wieder nach oben. Der Nikkei 225 verbesserte sich bei robusten Umsätzen um 0,8 Prozent auf 9338 Punkte; der breitere Topix stieg um 1,2 Prozent auf 847 Zähler. Dabei legten unter den Elektronikwerten, die stark vom Auslandsgeschäft abhängig sind, Sony 1,3 Prozent und Canon 2,0 Prozent zu; die Aktie von Hitachi erholte sich um 3,1 Prozent. Im Halbleitersektor gewannen Advantest 0,8 Prozent und Tokyo Electron 0,4 Prozent hinzu. Unter den Autobauern verteuerten sich Toyota um 1,3 Prozent und Honda um 2,2 Prozent. Dagegen gaben die Aktien der Konsumkreditanbieter einen Teil der enormen Kursgewinne vom Vortag wieder ab. Hier gingen Takefuji um 8,4 Prozent und Promise um 4,4 Prozent nach unten. Daneben entwickelten sich auch die heimischen Konsumwerte unterdurchschnittlich. Hier stiegen Aeon lediglich um 0,4 Prozent, Shiseido fielen um 0,6 Prozent; die Aktie des Modekonzerns Fast Retailing knickte nach enttäuschenden Juni-Umsätzen um 3,0 Prozent ein. Im Mobilfunksektor stiegen NTT DoCoMo um 1,7 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Software vorgestellt hatte, mit deren Hilfe die Kunden ihren Mobilfunkanbieter wechseln, ihr altes Handy aber behalten können. Dagegen gaben unter den Aktien der Konkurrenten Softbank 0,6 Prozent und KDDI 0,4 Prozent ab.
Der südkoreanische Aktienmarkt kam zwischenzeitlich sichtlich unter Druck. Die institutionellen Anleger vor Ort sahen dies dann aber als Kaufgelegenheit, und stiegen massiv ein. Dies bewerkstelligte eine Kehrtwende, die den Kospi um 0,6 Prozent nach oben auf 1685 Punkte brachte. Dabei wurde insbesondere bei den Schwergewichten aus dem Exportsektor zugegriffen, für den an den vergangenen Handelstagen eher Zurückhaltung vorgeherrscht hatte. So zogen unter den Autowerten Hyundai Motor um 4,6 Prozent und Kia Motors um 2,6 Prozent an. Bei den Hightechs gewannen Hynix Semiconductor 4,4 Prozent hinzu; LG Display legten 4,5 Prozent zu. Die Aktie des Technologieriesen Samsung Electronics, der am Mittwoch einen Ausblick auf den Gewinn im vierten Quartal abgeben wird, stieg um 1,9 Prozent. Dagegen war die Rally bei den Stahlwerten und Schiffsbauern wieder beendet. Posco schlossen unverändert bei 483.500 Won, Hyundai Steel gaben 0,3 Prozent ab, Daewoo Shipbuilding verbilligten sich um 0,3 Prozent. Unter den defensiven Werten konnten sich Korea Electric Power um 0,5 Prozent verbessern. SK Telecom gingen dagegen um 1,8 Prozent nach unten.
In Hongkong konnte sich der Markt nach vier schwachen Handelstagen wieder erholen. Hilfreich war dabei auch der heutige Rebound an der Börse Shanghai, wo es in den vergangenen Wochen wieder zu sehr deutlichen Abschlägen gekommen war. Der Hang Seng Index stieg dementsprechend um 1,2 Prozent auf 20.084 Zähler, und überwand damit auch wieder die 20.000-Punkte-Linie. Dabei wurden vor allem die Immobilienwerte gekauft, die nach Meinung einiger Händler inzwischen zu stark zurückgekommen sind. China Overseas Land legten 3,0 Prozent und China Resources Land 3,5 Prozent zu; die Aktie des Hongkonger Immobilienriesen Cheung Kong verteuerte sich um 0,5 Prozent. Daneben wurde auch bei den China-Banken wieder zugegriffen. Hier verbesserten sich Bank of China um 1,8 Prozent und China Construction Bank um 2,3 Prozent. Im Rohstoffsektor gewannen CNOOC 1,6 Prozent und PetroChina ebenfalls 1,6 Prozent hinzu. Aluminum Corp. of China sprangen um 4,9 Prozent nach oben, nachdem der Konzern eine geplante Aktienplatzierung um ein Jahr verschoben hatte. Sogar die Werte aus dem Exportbereich zeigten sich gut behauptet. Hier stiegen Esprit Holdings um 0,6 Prozent und Foxconn um 1,4 Prozent. Li & Fung schlossen allerdings unverändert bei 35,05 HK$. Die Aktie des Textil-Großhändlers war zuvor von JP Morgan auf "neutral" aufgestuft worden.
In China legte der Shanghai Composite Index 1,9 Prozent auf 2409 Punkte zu. Taiwans TAIEX stieg um 1,5 Prozent auf 7548 Zähler. In Indien gewann der Sensex bisher 1,1 Prozent auf 17.633 Stellen hinzu; Thailands SET legte bislang 1,1 Prozent auf 813 Punkte zu.
Quelle: ntv.de