Marktberichte

Griechenland-Wahlumfrage stützt Asien-Börsen stabil

Freundlicher Wochenauftakt in Asien.

Freundlicher Wochenauftakt in Asien.

(Foto: REUTERS)

Neue Hoffnung im Kampf gegen die europäische Schuldenkrise hat den asiatischen Aktienmärkten zum Wochenauftakt leichte Gewinne beschert. Einer Umfrage zufolge könnten die konservativen Kräfte in Griechenland die Neuwahlen gewinnen und damit den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone sichern.

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Eine Umfrage, nach der rund drei Wochen vor der erneuten Parlamentswahl in Griechenland die konservativen Befürworter des Sparkurses hauchdünn in Führung liegen, dämpfte auch in Asien die Sorgen etwas, dass das hoch verschuldete Land aus der Eurozone ausscheiden könnte. Die Erhebung habe die Anleger etwas beruhigt, der Markt bleibe aber nervös, sagten Händler.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index am Montag 0,2 fester bei 8593 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor zwar 0,1 Prozent auf 721 Punkte. Aber auch die Börsen in Shanghai, Hongkong, Taiwan, Singapur und Australien konnten Gewinne verzeichnen.

Die griechische Umfrage machte den Anlegern in Fernost neuen Mut. Die sparwillige Partei Neue Demokratie kann nach der am Samstag veröffentlichten Erhebung des Instituts MRB bei der Wahl am 17. Juni mit 23,3 Prozent der Stimmen rechnen. Zweitstärkste Kraft würden demnach die Spargegner vom Linksbündnis Syriza mit 22 Prozent, gefolgt von der sozialistischen Pasok mit 12,6 Prozent, die ebenfalls den Sparplan und die Reformauflagen der internationalen Geldgeber unterstützt. In der vergangenen Woche hatten Berichte über Notfallplanungen in der Euro-Zone für den Fall eines Ausscheidens Griechenlands aus der Währungsunion weltweit für Verunsicherung an den Märkten gesorgt. Am Wochenende räumte auch die Schweiz ein, an Notfall-Plänen für den Fall einer Verschärfung der Euro-Schuldenkrise zu arbeiten.

Nach dem Ausverkauf der vergangenen Woche gebe es zwar nun eine Atempause, sagte Investmentstratege Takao Hattori von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. "Der Markt bleibt aber verwundbar, solange das Schicksal Griechenlands nicht geklärt ist."

In Tokio stand bei den Einzelwerten vor allem Renesas Electronics im Fokus. Die Aktie des defizitären Chipherstellers brach um fast elf Prozent ein. Branchenkreisen zufolge will der weltgrößte Hersteller von Mikrochips für Autos mindestens 12.000 Arbeitsplätze streichen und verlustreiche Konzernteile abstoßen. Für die Sanierung benötige Renesas mehr als 100 Milliarden Yen - das wäre mehr als eine Milliarde Euro.

Zulegen konnten dagegen Finanzwerte wie die Großbank Mizuho mit einem Plus von 0,9 Prozent. Der von den jüngsten Börsenturbulenzen gezeichnete Kamera- und Bürogerätehersteller Canon verbuchte sogar ein Kursplus von 1,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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