Marktberichte

Fed hebt Stimmung - China trübt sie Asien-Börsen suchen die Richtung

Frühlingsgefühle nur draußen - auf dem Handelsparkett herrscht Schwermut.

Frühlingsgefühle nur draußen - auf dem Handelsparkett herrscht Schwermut.

(Foto: REUTERS)

Die US-Notenbank steht laut der jüngsten Sitzungprotokolle nicht unmittelbar vor einer Zinsanhebung. Die Aussicht auf weiter billiges Geld stoppt die Talfahrt in Tokio. Doch Konjunkturdaten aus China erweisen sich als Spielverderber.

Die Aktienmärkte in Fernost haben am Donnerstag uneinheitlich tendiert. In Tokio schloss der Nikkei nach anfänglichen Gewinnen unverändert, während andere Börsen in Asien fester notierten. Wie schon am Vorabend die Wall Street schöpften auch die Märkte in Fernost Mut aus den jüngsten Sitzungsprotokollen der US-Notenbank. Sie bestärkten Spekulationen, dass die Fed die Zinsen erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres die Zinsen erhöhen wird.

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Während die Aktienkurse in den USA daraufhin kräftig zulegten, bremsten enttäuschende Daten aus China die asiatischen Börsen. Die chinesischen Importe waren im März auf Jahressicht um 11,3 Prozent zurückgegangen. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg erwartet. Die Exporte verringerten sich um 6,6 Prozent; auch hier war eine Zunahme prognostiziert worden.

Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss unverändert auf einem Stand von 14.300 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte dagegen 0,6 Prozent zu.

Die Anleger wägten noch ab, ob die Handelsbilanz schwach genug sei, um die chinesische Regierung zu neuerlichen Wirtschaftsstimuli zu bewegen, sagte Deng Wenyuan, Analyst bei Soochow Securities. Einige der jüngst beschlossenen Maßnahmen wie die Einführung von Vorzugsaktien könnten aber dazu beitragen, dass frisches Geld in den Aktienmarkt fließe.

Anleger flüchten in den Yen

Zunächst hatten die Börsenbarometer auch in Tokio nach oben gezeigt. Dabei habe es sich um eine technische Erholung nach den Verlusten der vergangenen Tage gehandelt, sagte ein Portfoliomanager. Die Erleichterung über die Fed-Haltung in der Zinspolitik wich aber schließlich nicht zuletzt der Beunruhigung angesichts jüngster Wirtschaftsdaten aus China.

Auch der abermals starke Yen lastete auf den Aktienkursen, hieß es. Nach der Veröffentlichung der chinesischen Daten sei es zu einem breiten Ausverkauf im US-Dollar gekommen, mithin einer Flucht in den sicheren Hafen Yen.

Die Aufwertung des Yen drückte die Kurse exportabhängiger Unternehmen wie Toyota, deren Aktie um 2,4 Prozent fiel. Die Papiere wurden laut Händlern allerdings auch von einer weltweiten Rückrufaktion belastet. Sony und der Honda mussten frühe Gewinne jedoch wieder abgeben und gingen mit Abschlägen von 0,9 und 0,4 Prozent aus dem Handel.

Bis zum Schluss beherzt griffen die Anleger hingegen beim Roboter-Hersteller Fanuc zu. Die Papiere gingen 3,4 Prozent aus dem Handel. Goldman Sachs hatte das Unternehmen zuvor hochgestuft. Fanuc dürfte bei Vorlage seiner Geschäftszahlen prall gefüllte Auftragsbücher präsentieren, hieß es zur Begründung.

Überdurchschnittlich gut hält sich trotz der schwachen chinesischen Konjunkturdaten die Börse in Sydney. Der S&P/ASX-200 steigt um 0,5 Prozent. In Australien ist die Arbeitslosigkeit im März überraschend zurückgegangen. Das mindert die Enttäuschung darüber, dass die Wirtschaft des wichtigsten Abnehmers australischer Rohstoffe schwächelt. Die heimischen Arbeitsmarktdaten geben auch dem Australischen Dollar weiter Auftrieb.

Quelle: ntv.de, jwu/rts//DJ

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