Marktberichte

China und Japan steigen Asien-Börsen uneinheitlich

Die asiatischen Aktienmärkte zeigen sich schwankungsanfällig. Im Blickpunkt stehen die Wirtschaftsdaten aus China, die von einer weiterhin robusten Binnennachfrage, aber auch von einem zunehmenden Inflationsdruck zeugen.

Hongkong steckt die Wirtschaftsdaten aus China überraschend gut weg.

Hongkong steckt die Wirtschaftsdaten aus China überraschend gut weg.

(Foto: REUTERS)

Während man sich an den Börsen in China und Hongkong eher auf die positiven Aspekte fokussierte, kam es an anderen Handelsplätzen teilweise zu heftigen Gewinnmitnahmen. Vor allem Korea und Indien gingen deutlich nach unten.

Nikkei
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An der Börse Tokio setzte sich  die Erholung der vergangenen Tage fort. Der Nikkei 225 stieg um weitere 0,3 Prozent auf 9861 Punkte, und erreichte damit ein neues 4-Monats-Hoch. Der breitere Topix verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 856 Zähler. Zwar war zuvor gemeldet worden, dass die Auftragseingänge im Maschinenbausektor im September gegenüber dem Vormonat um 10,3 Prozent zurückgegangen waren. Ein niedrigerer Yen und anhaltende Kursgewinne bei den Bankenwerten hoben den Effekt der schwachen Wirtschaftsdaten aber auf. Im Finanzsektor verbesserten sich Mizuho Financial um weitere 2,4 Prozent; Nomura stiegen um 3,6 Prozent und Sumitomo Mitsui um 1,8 Prozent. Hier beflügeln derzeit Spekulationen die Kurse, dass Japans Institute um die künftig weltweit strengeren Eigenkapitalrichtlinien herumkommen könnten. Shinsei Bank zogen um 5,7 Prozent an, nachdem die Gesellschaft gute Zahlen gemeldet und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt hatte. Daneben profitierten die Exportaktien von einem erneut schwachen Yen, was etwa Sharp um 2,7 Prozent und Toshiba um 1,7 Prozent nach oben brachte. Im Autosektor verbesserten sich Honda um 0,3 Prozent und Mazda um 2,4 Prozent. Die Aktie von Toyota gewann 2,0 Prozent hinzu, nachdem eine Zeitung berichtet hatte, dass der Konzern für 2012 ein neues Elektrofahrzeug entwickle. Zurückhaltung herrschte im Telekomsektor vor, wo Gewinnmitnahmen die Titel von NTT um 1,8 Prozent und von NTT DoCoMo um 1,1 Prozent nach unten brachten. Softbank verteuerten sich allerdings um weitere 0,6 Prozent.

In Korea zeigte sich der Aktienmarkt zunächst größtenteils behauptet, brach dann aber in der letzten Handelsstunde sichtlich ein. Dies war insbesondere auf das Auslaufen zahlreicher Futures und Optionen und auf plötzliche Verkäufe von Seiten der ausländischen Investoren zurückzuführen. Der Kospi rutschte um 2,7 Prozent auf 1915 Punkte ab. Einen unglückseligen Einfluss hatte auch die Tatsache, dass die Verhandlungen Südkoreas mit den USA über ein Freihandelsabkommen kaum Ergebnisse erzielt hatten. Die brachte  zahlreiche Werte aus dem Exportbereich nach unten. Unter den Technologieriesen gaben Samsung Electronics 2,9 Prozent und LD Display 3,0 Prozent ab; Hynix Semiconductor fielen um 2,1 Prozent. Unter den Werften korrigierten Hyundai Heavy um 3,8 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 1,8 Prozent. Daneben rutschte die Aktie der Reederei STX Pan Ocean um 6,8 Prozent ab, nachdem der geplante Verkauf eines 10prozentigen Aktienpakets kurzfristig abgeblasen worden war. Hyundai Motor verbilligten sich um 4,6 Prozent; Posco verloren 4,1 Prozent. Und auch die Konsumwerte blieben von der Verkaufswelle nicht verschont. Stattdessen knickten Lotte Shopping um 2,5 Prozent und Shinsegae um 3,4 Prozent ein. Daneben verbilligten sich im Binnensektor Korea Electric Power um 2,7 Prozent und SK Telecom um 3,4 Prozent.

In Hongkong drehte der Hang Seng Index nach zwei schwächeren Handelstagen wieder nach oben. Der Index verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 24,700 Zähler, und steckte damit unter anderem die Wirtschaftsdaten aus China überraschend gut weg. Analysten hatten im Vorfeld befürchtet, dass insbesondere der Anstieg bei den chinesischen Verbraucherpreisen auf die Stimmung der Marktteilnehmer schlagen würde. Stattdessen konzentrierten sich die Anleger auf jene Werte, die von der robusten Binnennachfrage und einem gewissen Inflationsdruck profitieren könnten. Dementsprechend wurden unter anderem Papiere aus dem Rohstoffsektor gekauft. Hier zogen PetroChina um 3,4 Prozent und CNOOC ebenfalls um 3,4 Prozent an; China Shenhua Energy und Yanzhou Coal Mining stiegen um jeweils 1,6 Prozent. Im Bankensektor stellte die Erhöhung der Mindestreservesätze eine potenzielle Belastung dar, die für die meisten Beobachter aber nicht überraschend gekommen war. Bank of China konnten sich deshalb um 0,7 Prozent und China Construction Bank um 0,8 Prozent verbessern. ICBC legten 2,9 Prozent zu, nachdem das Institut die Details zu der geplanten Kapitalerhöhung veröffentlicht hatte. Gesucht waren auch die Titel von Lenovo, die um 3,3 Prozent nach oben gingen, nachdem der PC-Riese gestern überzeugende Zahlen vorgelegt hatte. Daneben sprang die Aktie der Elektronikhandelskette Gome um 19 Prozent nach oben. Hier steht möglicherweise eine Einigung des Konzerns mit seinem inzwischen inhaftierten Gründer bevor, der rund 400 Niederlassungen selbst besitzt.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 1,0 Prozent auf 3148 Punkte. Taiwans Taiex gab dagegen 0,2 Prozent auf 8437 Zähler ab. In Indien verlor der Sensex 1,4 Prozent auf 20.589 Stellen. Thailands SET ging bisher um 1,2 Prozent nach unten auf 1030 Punkte.

Quelle: ntv.de

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