Blick auf Hellas gerichtet Asien-Börsen unter Druck
27.06.2011, 10:18 UhrDie Griechenland-Krise hält auch die Fernost-Börsen in Atem. In Tokio und den anderen asiatischen Aktienmärkten wird befürchtet, dass die europäischen Anleihemärkte im Chaos versinken werden, wenn das griechische Sparpaket durch das Parlament in Athen abgelehnt wird.
Vor der mit Spannung erwarteten Weichenstellung der griechischen Politik in der Schuldenkrise haben sich die asiatischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn nervös präsentiert. Die wichtigsten Indizes verloren im Vorfeld zweier Parlamentsabstimmungen in Athen über den künftigen Sparkurs des hoch verschuldeten Landes.
"Die Märkte gehen davon aus, dass die europäischen Anleihemärkte im Chaos versinken und weltweit für Ansteckung sorgen werden, wenn dieses Paket diese Woche nicht durchgeht", sagte Greg Gibbs, Analyst bei der Royal Bank of Scotland in Sydney, unter Verweis auf die griechischen Sparvorhaben.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index rund ein Prozent schwächer bei 9578 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gab bis Handelsschluss 0,9 Prozent nach auf 825 Zähler.
Verluste gab es bei Bankentiteln. Zwar machte der japanische Sektorindex einen Teil der Verluste zum Schluss noch wett, notierte aber weiterhin 0,3 Prozent schwächer. Zuvor hatte er mehr als ein Prozent im Minus gelegen. Die Aktien von Mitsubishi UFJ Financial Group erholten sich bis Handelsende von zum Teil kräftigen Verlusten.
Das griechische Parlament stimmt Mittwoch und Donnerstag über den künftigen Sparkurs der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou ab. Die Geldgeber EU und Internationaler Währungsfonds (IWF) haben eine Zustimmung zum Sparpaket zur Bedingung für die Auszahlung weiterer Rettungskredite gemacht, ohne die unmittelbar eine Staatspleite droht. Die Investoren richteten sorgenvolle Blicke nach Athen, sagte Takashi Ohba, Stratege bei Okasan Securities.
Zu den Kursgewinnern zählten Autoaktien, weil Anleger nach Angaben von Händlern derzeit sichere Anlagen bevorzugten. So zogen Honda-Titel 0,7 Prozent an. Auch erwarteten Anleger mit Spannung einen mittelfristigen Ausblick von Autobauer Nissan. Nissan hatte bereits vergangene Woche für gute Stimmung gesorgt. Die Firma will ihren Absatz um fast zehn Prozent steigern.
An den Aktienmärkten in Südkorea, Taiwan und Singapur überwogen ebenfalls die negativen Vorzeichen. Auch an den beiden chinesischen Handelsplätzen Hongkong und Shanghai verloren die Indizes.
Quelle: ntv.de, rts