Marktberichte

Griechenland-Abstufung Asien im Abwärtssog

Die Abstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands und Portugals durch die Ratingagentur Standard & Poor's verhagelt auch den Händlern in Asien die Stimmung.

Ansteckungsgefahr? S&P hatte die Bewertung der griechischen Staatsanleihen auf BB+ herabgestuft. Diese Note bezeichnet Ramschanleihen, bei denen die Ratingagentur davon ausgeht, dass der Schuldner im Schnitt nur 30 bis 50 Prozent der Verbindlichkeiten begleichen wird.

Ansteckungsgefahr? S&P hatte die Bewertung der griechischen Staatsanleihen auf BB+ herabgestuft. Diese Note bezeichnet Ramschanleihen, bei denen die Ratingagentur davon ausgeht, dass der Schuldner im Schnitt nur 30 bis 50 Prozent der Verbindlichkeiten begleichen wird.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands und Portugals hat die Börsen in Fernost am Mittwoch ins Minus gedrückt. Der Euro fiel auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Der Markt sei besorgt, dass sich die griechische Finanzkrise auf weitere Euro-Staaten ausweite, sagten Händler. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Gemeinschaftswährung noch weiter an Wert verliert.

In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent auf 10.924 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index schloss zwei Prozent im Minus bei 977 Zählern. Auch die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, Taiwan, Singapur und der chinesische Leitindex gaben nach.

"Natürlich gibt es Sorgen, dass sich andere Länder wie bei einer Krankheit anstecken, aber ein Abkühlen der weltweiten Erholung ist unwahrscheinlich", sagte Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities.

Der Ölpreis fiel unter 82 Dollar pro Barrel, auch Metallpreise verloren. Auf der Unternehmensseite standen Export- und Finanzwerte unter Druck. Die Papiere von Honda fielen 1,5 Prozent, die von Canon 2,5 Prozent. Die Aktien des Roboterbauers Fanuc gaben 5,3 Prozent nach. Der weltweit zweitgrößte Stahlhersteller Nippon Steel verzichtete angesichts der Unsicherheiten über Rohstoff-Kosten und Produkt-Preise zum ersten Mal auf einen Jahres-Ausblick. Die Aktie verlor 2,9 Prozent.

Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Anteilsscheine des Textilfabrikanten Toray. Sie profitierten von einer Zusammenarbeit des japanischen Unternehmens mit dem Stuttgarter Autobauer Daimler bei Kohlefaserstoffen. Die zusammen entwickelten Autoteile sollen ab 2012 in Mercedes-Fahrzeugen eingebaut werden. Die Toray-Papiere gewannen 1,3 Prozent. Leichte Zuwächse verzeichneten auch Anteilsscheine von LG Electronics. Dank guter Verkäufe von Flachbild-Fernsehern, Kühlschränken und Waschmaschinen konnte der südkoreanische Elektronikkonzern seinen Quartalsgewinn leicht steigern.

Der Euro fiel auf 1,3208 Dollar. Abdeckungen von Leerverkaufspositionen hätten der Gemeinschaftswährung jedoch wieder nach oben geholfen, sagten Händler. Zuletzt notierte der Euro bei 1,3198 Dollar nach 1,3154 Dollar im späten Handel in New York. Zum Yen notierte der Euro bei 123,21 Yen. 

Quelle: ntv.de, rts

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