Marktberichte

Lockere Geldpolitik allerorten Asien steigt

Die asiatischen Börsen schließen eine bewegte Woche versöhnlich ab. Insbesondere die Börsen in Hongkong und China, die zwischenzeitlich wieder unter Druck gestanden hatten, zeigen sich erholt, nachdem Chinas Premier Wen Jiabao bestätigt hatte, dass das Land seine immer noch lockere Geldpolitik des Landes grundsätzlich weiterführen werde.

Freundlicher Wochenausklang

Freundlicher Wochenausklang

(Foto: AP)

Daneben stand auch die japanische Börse im Zeichen der Geldpolitik, die dort ebenfalls expansiv bleiben soll. Dies brachte den Yen nach unten und die Exportaktien nach oben. Der Nikkei 225 konnte sich um 2,2 Prozent auf 10.369 Punkte nach oben arbeiten; der breitere Topix legte 1,5 Prozent auf 911 Zähler zu. Hilfreich war dabei der gegenüber dem Dollar deutlich gefallene Yen. Die Zeitung „Nikkei“ hatte zuvor gemeldet, dass Japans Notenbank ihre bereits ultra-lockere Geldpolitik noch ausweiten wolle, um damit den dortigen Deflationstendenzen zu begegnen. Die Exportwerte zogen daraufhin deutlich an. Im Elektroniksektor verbesserten sich Kyocera um 2,6 Prozent und Panasonic um 2,1 Prozent. Sharp legten 1,9 Prozent und Sony 3,4 Prozent zu. Die Aktie von Canon stieg um 3,3 Prozent, nachdem der Konzern gemeldet hatte, im Zuge seiner Übernahmeofferte bereits mehr als 70 Prozent der Anteile am niederländischen Büromaschinen-Hersteller Oce zu halten. Daneben profitierten vor allem die Immobilienaktien von der Hoffnung auf eine noch lockerere Geldpolitik. Mitsubishi Estate legten 2,9 Prozent zu; Sumitomo Realty sprangen um 4,6 Prozent nach oben. Etwas moderater waren die Aufschläge im Autosektor, wo sich Nissan um 0,9 Prozent und Toyota um 0,6 Prozent verbesserten. Die Aktie des Reifenherstellers Bridgestone stieg um 1,8 Prozent. Unter den Rohstofftiteln gewannen Marubeni 2,4 Prozent hinzu; Itochu stiegen um 2,2 Prozent und Mitsubishi Corp. um 1,3 Prozent.

In Korea stieg der Kospi um 1,01 Prozent auf 1.635 Punkte. Dabei wuchs insbesondere das Kaufinteresse der Anleger aus Übersee an, die auf erfreuliche US-Arbeitsmarktdaten setzten. Die heimischen Institutionellen gehörten ebenfalls netto zu den Zukäufern. Viel Beachtung fand unter anderem der Baltic-Dry-Frachtraten-Index, der zuletzt stark gestiegen war, und die Titel der Werften nach oben brachte. Hier verbesserten sich Daewoo Shipbuilding um 2,2 Prozent und Hyundai Heavy um 2,1 Prozent. Unter den Anlagenbauern stiegen Hyundai Engineering um 2,3 Prozent und Daewoo Engineering um 2,5 Prozent. Daneben machten auch die Technologiewerte eine gute Figur. Samsung Electronics legten 1,8 Prozent zu, Hynix Semiconductor verteuerten sich um 1,4 Prozent. Die Autowerte, die sich bereits in den letzten Tagen gut entwickelt hatten, blieben demgegenüber etwas zurück. Kia verbesserten sich um 1,1 Prozent; Hyundai schlossen unverändert bei 114.500 Won.

In Hongkong verbesserte sich der Hang Seng Index, der zuvor drei Handelstage in Folge gefallen war, um 1,03 Prozent auf 20.788 Zähler. Der Markt profitierte vor allem von der Erklärung des chinesischen Premiers, wonach die derzeit lockere Geldpolitik größtenteils beibehalten werden sollte. Auch an der Börse Shanghai fand zeitgleich eine moderate Erholung statt. Weiterhin freundlich entwickelten sich unter anderem die Bankenwerte. Hier stiegen Bank of China um 1,0 Prozent und ICBC um 0,4 Prozent; Bank of Communications legten 1,3 Prozent zu. Unter den Rohstoffwerten verteuerten sich CNOOC um 1,6 Prozent und Aluminum Corp of China um 1,8 Prozent. PetroChina gaben dagegen 1,8 Prozent ab, obwohl der Chairman des Ölkonzerns für 2010 einen weiter steigenden Gewinn in Aussicht gestellt hatte. Daneben wurden die Telekomwerte gemieden, da die Marktteilnehmer in diesem Sektor weiterhin einen hohen Konkurrenzdruck befürchten. China Mobile fielen um weitere 0,3 Prozent; China Unicom knickten um 2,0 Prozent ein. Die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges and Clearing setzte nach enttäuschenden Zahlen ihren gestrigen Kursverfall fort und verlor 0,4 Prozent. Gesucht war dagegen die Aktie von Li & Fung, die um 1,2 Prozent stieg, und sich damit auf ein neues 2-Jahres-Hoch hocharbeitete. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass der Textilkonzern von der erwarteten Konjunkturerholung in den USA überdurchschnittlich profitieren werde. Daneben zogen Cathay Pacific Airways um 2,2 Prozent an. Hier rechnet man am Markt mit einer deutlichen Aufbesserung des Geschäfts im zweiten Halbjahr.

In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,25 Prozent auf 3.031 Punkte. Taiwans TAIEX stieg um 1,27 Prozent auf 7.666 Zähler. In Indien gewann der Sensex 0,13 Prozent auf 16.994 Punkte hinzu. Thailands SET gab 0,94 Prozent auf 724 Punkte ab.

Quelle: ntv.de

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