Anleger bleiben vorsichtig Asien traut sich ins Plus
02.08.2007, 12:36 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte konnten am Donnerstag von der Erholung in den USA zwar teilweise profitieren, entwickelten sich aber ebenfalls deutlich volatil. So war etwa der Markt in Hongkong trotz der guten US-Vorgaben zunächst deutlich abgerutscht. Auch in Korea wollte man heute dem Frieden nicht so recht trauen und stand weiter auf der Verkäuferseite. Während sich einerseits viele Schnäppchenjäger wieder eindeckten, halten andere Marktteilnehmer die zuletzt gesehene Korrekturphase noch nicht für ausgestanden.
Am japanischen Aktienmarkt konnte die Erholung an der Wallstreet überwiegend nachvollzogen werden. Der Nikkei 225 stieg um 0,7 Prozent auf 16.984 Punkte, der breitere Topix verbesserte sich um 0,48 Prozent auf 1669 Zähler. Wegen der Krise am US-Hypothekenmarkt sowie der Wahlniederlage der regierenden LDP am Wochenende herrschte aber weiter eine gewisse Unsicherheit vor, die sich im Handelsverlauf verschiedentlich in Rücksetzern niederschlug. Gefragt waren unter anderem die Immobilienwerte, nachdem zuvor gemeldet worden war, dass die Landpreise in Japan auf Jahressicht um 8,6 Prozent gestiegen sind. So verbesserten sich Mitsubishi Estate um 6,3 Prozent und Mitsui Fudosan um 4,2 Prozent. Im Pharmasektor verbesserten sich Astellas Pharma nach Zahlen um 3,1 Prozent, Takeda Pharma stiegen um 1,17 Prozent. Dagegen gaben Casio Computer 4,6 Prozent ab, nachdem der Elektronikkonzern einen Gewinnrückgang gemeldet hatte. Im Bankensektor verbilligten sich Mizuho Financial um 4,7 Prozent und Mitsubishi UFJ um 1,7 Prozent.
Auch in Taiwan wurden wieder Aufschläge erzielt. Der TAIEX verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 8950 Zähler. Vor allem im Technologiesektor waren Schnäppchenjäger unterwegs. Dies brachte etwa die Aktie des Chipriesen Taiwan Semiconductor um satte 4,08 Prozent nach oben; United Microelectronics stiegen um 2,82 Prozent. Im PC-Bereich verteuerten sich Acer um 2,08 Prozent und Quanta Computer um 2,12 Prozent. Die Titel von Asustek legten 2,76 Prozent zu. Dagegen stand der Finanzsektor weiter unter Druck. Hier verloren Cathay Financial 1,0 Prozent und Shin Kong Financial 5,0 Prozent. Shin Kong soll rund 300 Mio US-Dollar in Produkte investiert haben, die mit Subprime-Hypothekendarlehen rückgedeckt sind.
In Korea konnten die vorübergehend erzielten Aufschläge dagegen nicht gehalten werden. Der Kospi gab schlussendlich weitere 0,2 Prozent auf 1858 Stellen ab und erreichte damit den tiefsten Schlusskurs seit einem Monat. Vor allem aus dem Ausland kamen erneut Verkaufsorders. Insbesondere der Bankensektor stand weiter unter Druck. Hier verloren Kookmin Bank 2,1 Prozent, Shinhan Financial gingen um 1,8 Prozent nach unten. Unter den zyklischen Schiffsbau-Titeln verbilligten sich Hyundai Heavy um 1,6 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 3,7 Prozent. Korean Air gaben nach Zahlen 2,9 Prozent ab. Dagegen konnten sich Hyundai Motor um 1,04 Prozent verbessern, nachdem der Gesamtkonzern im Juli in den Vereinigten Staaten einen Rekord-Marktanteil von 5,4 Prozent erreicht hatte. Samsung Electronics erholten sich um 1,55 Prozent.
In Hongkong stand der Hang Seng Index in der ersten Handelshälfte zunächst stark unter Druck. Am Nachmittag fanden sich dann aber wieder vermehrt beherzte Käufer ein, was dann den Markt wieder nach oben zog. Schlussendlich ging Hongkongs Leitindex mit einem Abschlag von nur noch 0,05 Prozent bei 22.443 Punkten aus dem Handel. Behaupten konnten sich etwa Marktschwergewichte wie HSBC Holdings und Cheung Kong, die um jeweils 1,05 Prozent und 1,23 Prozent stiegen. Bank of East Asia gaben dagegen nach Zahlen 4,32 Prozent ab. Unter den China-Versicherern schrammten PICC Property and Casualty nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage um 8,85 Prozent abwärts, China Life verloren 1,23 Prozent. Lenovo Group fielen nach Zahlen Gewinnmitnahmen zum Opfer und rutschten um 6,25 Prozent ab.
In China zog der Shanghai Composite Index 2,49 Prozent auf 4407 Stellen an. Der Shanghai A-Share Index legte 2,49 Prozent auf 4623 Punkte zu.
Quelle: ntv.de