Marktberichte

Angst um Frankreich übertrieben Asiens Börsen federn Kurssturz ab

Die Kurse an den asiatischen Aktienbörsen geben am Donnerstag weiter nach. Verglichen mit den erneut massiven Verlusten an den Märkten in Europa und den USA bleiben die Minuszeichen jedoch moderat.

Große Minuszeichen werden am Donnerstag im Handelsverlauf kleiner.

Große Minuszeichen werden am Donnerstag im Handelsverlauf kleiner.

(Foto: AP)

Die asiatischen Börsen sind nach eintägiger Verschnaufpause am Donnerstag wieder in die Verlustzone zurückgekehrt. Gründe waren ein neuerlicher Kurssturz an der Wall Street sowie die Furcht vor einer Ausweitung der Schuldenkrise in Europa und ein Übergreifen auf den Bankensektor. Allerdings sorgte ein leichter Kursanstieg der US-Futures dafür, dass sich die Verluste in Grenzen hielten.

An der asiatischen Leitbörse in Tokio verlor der Nikkei-Index der 225 führenden japanischen Werte 0,6 Prozent auf 8981 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab um 0,75 Prozent auf 770 Zähler nach. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor knapp ein Prozent. Der Kospi in Seoul tendierte gegen den Trend mit 0,6 Prozent leicht im Plus, nachdem die Zentralbank des Landes den Leitzins trotz hoher Inflation bei 3,25 Prozent gelassen hatte. Der australische Markt in Sydney tendierte nahezu unverändert, der chinesische Leitindex in Shanghai lag knapp 0,7 Prozent im Plus.

Händler führten die vergleichsweise geringen Verluste an den asiatischen Märkten zum Teil darauf zurück, dass das Minus in Europa und Vereinigten Staaten nach den Gerüchten über eine mögliche Abstufung Frankreichs und den möglichen Problemen bei Banken in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone übertrieben gewesen sind. "Zudem legen die meisten Unternehmen weiter gute Zahlen vor, so dass von dieser Seite Unterstützung kommt", sagte ein Händler in Tokio.

Nach überraschend stark gestiegenen Maschinenbauaufträgen im Juni sei das Abwärtspotenzial des Marktes begrenzt, fügen Händler hinzu. Gegenüber dem Vormonat stieg der Wert saisonbereinigt um 7,7 Prozent. Analysten hatten im Mittel nur einen Anstieg um 1,7 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Auftragseingänge um 17,9 Prozent höher.

Unter den Exportwerten verloren Nissan Motor 3,5 Prozent auf 709 Yen und Olympus 3,6 Prozent auf 2.221 Yen. Sony fielen um 2,7 Prozent auf 1.664 Yen und erholten sich damit wieder leicht von dem im Tagesverlauf markierten Jahrestief bei 1.630 Yen. Die Anleger stiegen wegen der sich eintrübenden mittel- bis langfristigen Geschäftsaussichten des Unterhaltungselektronikkonzerns zunehmend aus der Aktie aus, hieß es.

Bei Nippon Electric Glass (-6,4 Prozent auf 843 Yen) belastete ein eingetrübter Ausblick für den LCD-Markt. Die Aktien von Versicherern litten unterdessen unter den Sorgen über die Schuldenkrise im Euroraum. Dai-ichi Life Insurance sanken um 2,1 Prozent auf 99.600 Yen, während es für T&D Holdings um 4,3 Prozent auf 1.619 Yen nach unten ging. Hier belastete zusätzlich der vom Unternehmen vermeldete Gewinnrückgang im ersten Quartal.

Etwas besser als der Gesamtmarkt hielten sich hingegen Toshiba mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 343 Yen, nachdem Goldman Sachs die Einstufung für den Titel auf "Buy" von "Neutral" hochgesetzt hatte. Sumitomo Rubber Industries verteuerten sich um 4 Prozent auf 943 Yen. Das Unternehmen hatte den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.

Fast Retailing (+4,2 Prozent auf 14.090 Yen) profitierten nach Einschätzung von Analysten von Umschichtungen in den Anlegerportfolios. Werte von Unternehmen, die sich vor allem auf den Heimatmarkt konzentrierten seien weniger stark den Schwankungen des Yen unterworfen als Exporttitel und daher aktuell verstärkt gesucht, so die Begründung.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/DJ

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