Marktberichte

China schwächelt weiter Asiens Börsen gut erholt

Der wieder abschwächende Yen gibt dem Nikkei etwas Luft.

Der wieder abschwächende Yen gibt dem Nikkei etwas Luft.

(Foto: REUTERS)

Die Erholung an den US-Börsen war am Dienstag das Signal, auf das zahlreiche Schnäppchenjäger in Asien gewartet hatten. Nach der relativ schwachen Entwicklung an den vergangenen Handelstagen deckten diese sich wieder mit zyklischen Titeln ein. Beeindrucken konnten insbesondere die Börsen in Taiwan und Hongkong, wo die heutige Erholung jeweils recht deutlich ausfiel. An den China-Börsen in Shanghai und Shenzhen ging es hingegen weiter nach unten.

In Japan konnte sich der Nikkei 225 nach den Rücksetzern der Vortage um moderate 0,9 Prozent auf 10.100 Stellen erholen. Die 10.000-Punkte-Linie wurde damit erfolgreich verteidigt. Der breitere Topix gewann lediglich 0,1 Prozent auf 904 Zähler hinzu. Hilfreich war insbesondere die Korrektur des Yen, der gestern noch gegenüber dem Dollar auf das höchste Niveau seit Januar geklettert war. Dennoch bleibt der immer noch hohe Außenwert des Yen weiterhin die Hauptsorge der japanischen Börsianer. Die Exportwerte zeigten sich größtenteils erholt. Hier verbesserten sich Canon um 1,4 Prozent und Sharp um 1,3 Prozent. Die Papiere des Roboter-Herstellers Fanuc legten 2,8 Prozent zu; die Aktie von Tokyo Electron, einem Zulieferer der Halbleiter-Industrie, stieg um 2,9 Prozent. Daneben zogen Kobe Steel um 5,3 Prozent an. Der Stahlkocher will sich Presseberichten zufolge verstärkt auf die Produktion von Kupferprodukten konzentrieren. Die Aktie von All Nippon Air profitierte von einem Upgrade durch Credit Suisse und verbesserte sich um 3,3 Prozent. Dagegen gaben Japan Airways weitere 0,8 Prozent ab. Die angeschlagene Fluggesellschaft hatte Ende letzter Woche erklärt, die Regierung um Staatshilfen gebeten zu haben.

In Korea verbesserte sich der Kospi um 0,87 Prozent auf 1690 Punkte. Die Erholung wurde vor allem von Banken- und Einzelhandelswerten getragen. Die Anleger gingen insbesondere davon aus, dass die bevorstehenden Berichte für das dritte Quartal noch einmal positiv überraschen könnten. Getragen wurde die Erholung unter anderem von den Finanzwerten, die in den letzten Tagen teils deutlich unter die Räder gekommen waren. Hier legten Woori Finance 5,0 Prozent und Korea Exchange Bank 5,8 Prozent zu. Daneben profitierten die Werte aus dem Einzelhandel von der Hoffnung auf robuste Umsätze in der bevorstehenden Erntedankswoche. Lotte Shopping sprangen um 4,7 Prozent nach oben; Hyundai Department Store zogen um 8,7 Prozent und Shinsegae um 4,8 Prozent an. Auch für die Elektronikwerte war man wieder optimistischer. Hier gewannen Samsung Electronics 2,0 Prozent und Hynix Semiconductor 2,9 Prozent hinzu. Dagegen blieben die Anleger bei den Werten aus der Schwerindustrie zurückhaltend. Unter den Titeln der Schiffsbauern verbesserten sich Hyundai Heavy um 0,5 Prozent, während Daewoo Shipbuilding 0,5 Prozent abgaben. Die Aktie des Stahlriesen Posco verbilligte sich um 0,3 Prozent.

In Taiwan legte der TAIEX 2,0 Prozent auf 7430 Punkte zu. Dies entspricht dem stärksten Anstieg seit einem Monat. Gleichzeitig wurden dadurch die Abschläge der vergangenen Woche nahezu komplett ausgebügelt. Getrieben wurde der Anstieg von einer ansehnlichen Erholung bei den Halbleiterwerten und den Monitor-Fabrikanten. Taiwans Regierung hatte zuvor erklärt, dass die Konzerne aus beiden Branchen künftig chinesische Firmen direkt übernehmen dürfen. Hier zogen etwa Taiwan Semiconductor um 4,9 Prozent und United Microelectronics um 3,6 Prozent an. Unter den Flachbildschirm-Produzenten verteuerten sich AU Optronics und Chi Mei Optoelectronics um jeweils 2,8 Prozent. Die Aktie von Chunghwa Picture Tubes gewann 2,2 Prozent hinzu. Pressemeldungen zufolge soll das Unternehmen größere Aufträge vom finnischen Handy-Produzenten Nokia erhalten haben. Auch der PC-Sektor zeigte sich gut erholt. Hier stiegen Asustek um 1,9 Prozent und Compal um 2,0 Prozent; die Aktie von Acer kletterte um 4,7 Prozent nach oben. Daneben verbesserten sich die Papiere des Elektronik-Auftragsherstellers Hon Hai Precision um 2,8 Prozent; die Aktie des Smartphone-Produzenten HTC stieg um 3,2 Prozent.

In Hongkong zeigte sich der Aktienmarkt nach den Abschlägen an den vorangegangenen Handelstagen wieder in einer sehr guten Verfassung. Der Hang Seng Index legte 2,06 Prozent auf 21.014 Zähler zu, und kehrte damit auch wieder in das Terrain oberhalb der 21.000-Punkte-Linie zurück. Dies war umso erfreulicher, als es an der Börse Shanghai weiterhin – wenn auch nur noch leicht – nach unten ging. Die Investoren griffen unter anderem wieder bei den großen Bankenwerten zu. Hier stiegen HSBC um 2,6 Prozent und ICBC um 3,3 Prozent; Bank of China legten 2,2 Prozent zu. Im Immobiliensektor verbesserten sich Cheung Kong um 2,9 Prozent und Sun Hung Kai Properties um 3,7 Prozent. Unter den Internet-Werten stiegen TenCent um 2,5 Prozent; Alibaba.com sprangen um 6,9 Prozent nach oben, nachdem der Portalbetreiber den Kauf von 85 Prozent der Anteile von China Civilink angekündigt hatte. Unter den Rohstoffwerten gewannen PetroChina 1,6 Prozent und China Shenhua Energy 3,5 Prozent hinzu. Unter den Versorgern stiegen Huaneng Power um 1,4 Prozent und Datang International Power um 2,2 Prozent. Zuvor hatte die chinesische Regierung den Stromproduzenten des Landes moderate Preiserhöhungen erlaubt.

In China fiel der Shanghai Composite Index um weitere 0,33 Prozent auf 2754 Punkte. Gestern war der chinesische Leitindex bereits um 2,65 Prozent abgerutscht.

Quelle: ntv.de

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