Marktberichte

Ruhiges Geschäft Asiens Börsen impulslos

Der nahende Jahreswechsel ist auch an den Börsen zu spüren. Der Aktienmarkt in Tokio schließt kaum verändert. Vor allem Bank- und Immobilientitel gehören zu den Gewinnern.

Auch an der Börse in Hongkong verlief der Handel in ruhigen Bahnen.

Auch an der Börse in Hongkong verlief der Handel in ruhigen Bahnen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die asiatischen Börsen haben einen ruhigen Handelstag hinter sich gebracht. Marktteilnehmer sagten, die Volumina seien kurz vor Weihnachten und vor Jahresende eher gering. Die Euro-Schuldenkrise habe etwas belastet, der Trend vieler Investoren zu Gewinnmitnahmen nach der Kursrally der vergangenen Wochen hielt offenbar an.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index nach einem überwiegend impulslosen Handel quasi verändert bei 10.311 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index legte bis Handelsschluss 0,1 Prozent zu auf 903 Zähler.

An den Aktienmärkten in Südkorea und China gaben die Kurse überwiegend nach. In Taiwan und Singapur dagegen verzeichneten die Märkte Aufschläge.

"Der Handel war träge, die ausländischen Anleger verschwinden langsam in die Ferien", stellte Naoteru Teraoka von Chuo Mitsui Asset Management fest. Nach seiner Ansicht dürfte der Nikkei nach einer kurzen Konsolidierung zum Jahresende/-anfang die Marke von 10.500 Punkten anpeilen.

Sumitomo Mitsui stiegen um 2,2 Prozent und Mitsubishi UFJ um 1,4 Prozent, nachdem die Analysten von Nomura Securities ihre Kaufempfehlung für beide Titel mit erhöhten Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr bestätigt hatte.

Banken- und Immobilientitel liefen besser der Markt, nachdem die Bank of Japan mit ihrem Wertpapieraufkauf-Programm begonnen hat, das unter anderem auch börsennotierte Fonds umfasst. Mitsubishi Estate kletterten um 0,6 Prozent. 

Aozora Bank profitierten von einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs und haussierten um 7,8 Prozent.

Einzelne Exportwerte profitierten vom nachgebenden Yen: So stiegen Canon um 1,2 Prozent und Honda Motor um 1,3 Prozent.

Seoul im Minus

Die Börse in Seoul schloss etwas leichter. Händler sprachen von einer Verschnaufpause nach Aufschlägen an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Auch die anhaltenden Schuldenprobleme in Europa hätten den Markt belastet. Der Kospi sank um 0,4 Prozent auf 2009 Punkte.

"Der Markt bleibt für die einheimischen Aktien weiter fundamental optimistisch, gestützt von einer Konjunkturerholung in den USA", sagt Kang Hyun-gie, Analyst bei Solomon Securities. Er erwartet den Kospi noch vor dem Jahresende bei 2050 Punkten.

Ungewissheit über den Verkauf der Kontrollmehrheit bei Hyundai Engineering & Construction an die Hyundai Group belastete die Aktien von Hyundai Motor Group, dem anderen Bieter. "Anleger sind gegen den Versuch von Hyundai Motor, den Anteil zu erwerben, weil dies eine große finanzielle Belastung wäre", kommentierte Suh Sung-moon, Analyst bei Korea Investment & Securities. Hyundai Motor fielen um 2,5 Prozent.

Die Aktien der Tochtergesellschaften der Hyundai Group zogen dagegen mit der Hoffnung auf eine Absage der Übernahme an, weil sie damit von der Last befreit wären, sich an der Finanzierung des Geschäfts zu beteiligen. Hyundai Merchant Marine kletterten um 6,4 Prozent, Hyundai Elevator um 11,9 Prozent und Hyundai Securities um 0,7 Prozent.

Hyundai Engineering selbst gewannen 2,9 Prozent.

Technologiewerte gaben mit Gewinnmitnahmen überwiegend nach: Samsung Electronics verloren 0,6 Prozent und Hynix Semiconductor 0,2 Prozent.

Verluste in China

Die Aktienmärkte in China gingen leichter aus dem Handel. Vor allem Finanztitel standen angesichts erwarteter weiterer geldpolitischer Straffungen unter Druck. Der Shanghai Composite fiel um 0,5 Prozent auf 2898 Punkte. In Hongkong sank der HSI mit negativen Wall-Street-Vorgaben noch deutlicher um 1,3 Prozent.

Beobachter sehen den chinesischen Leitindex für den Rest des Jahres weiter in einer Spanne zwischen 2800 und 3000 Punkten konsolidieren. Es gebe einen "generellen Mangel an Vertrauen im Markt", kommentiert Zhou Xu, Analyst bei Nanjing Securities. Die Anleger "fühlten", dass ein Anstieg des Shanghai Composite über den wichtigen psychologischen Widerstand bei 3000 Punkten unwahrscheinlich sei, fügt er hinzu. Xu erwartet keine konkreten Handlungen der Regierung, die den Markt kurzfristig stützen würden. Im Gegenteil - er geht von weiteren geldpolitischen Straffungen im nächsten Monat aus.

Unter den Bankentiteln verloren Bank of China 0,6 Prozent und Shanghai Pudong Development Bank 1,2 Prozent. Auch die Aktien von Handelshäusern gaben angesichts zurückgehender Umsätze an den Börsen zurück. GF Securities fielen um 2,9 Prozent und Citic Securities um 2 Prozent.

In Hongkong ging es mit den anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrise in Europa stärker nach unten. Händler sprachen auch von Gewinnmitnahmen zum Jahresende bei in diesem Jahr besonders gut gelaufenen Titeln. So verloren Cathay Pacific nach dem gestrigen Verlust von über 7 Prozent weitere 1,6 Prozent und Ping An 3,6 Prozent. Dennoch liegen beide Titel auf Jahressicht mit Aufschlägen von gut 49 Prozent bzw. knapp 22 Prozent noch immer weiter vor dem HSI, der in diesem Jahr bisher um 4,1 Prozent zugelegt hat.

 

 

Quelle: ntv.de, rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen