Chinas "historischer" Kurswechsel und die Fed Asiens Börsen lassen Federn
13.11.2013, 05:45 Uhr
Bernanke und die Geldpolitik der Fed ist wieder ein Thema an den Aktienmärkten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Thema "Tapering" kommt wieder in Mode: In Japan rechnen wieder mehr Marktteilnehmer mit dem langsamen Ausstieg der US-Notenbank aus der ultralockeren Geldpolitik. Das Ergebnis aus ihren Überlegungen: Vorsicht walten lassen. In China und Australien fallen die Kurse aus einem anderen Grund.
Nach dem gelungenen Wochenstart geht der Tokioter Börse zur Wochenmitte hin etwas die Puste aus. Sie kann sich nicht ganz auf ihrem jüngsten Dreiwochenhoch halten. Spekulationen über eine bevorstehende Wende in der US-Geldpolitik zügelten den Risikoappetit der Anleger. "
Die Mehrheit der Investoren rechnet noch immer mit einem Beginn des 'Tapering' im März. Aber es gibt auch Stimmen, das dies bereits früher geschieht", sagte Takuya Takahashi von Daiwa Securities. Mit 'Tapering' bezeichnen Börsenprofis die Drosselung der massiven Anleihekäufe durch die US-Notenbank Federal Reserve.
Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zum Handelsende mit einem Abschlag von 0,2 Prozent beim Stand von 14 567 Punkten. Der breiter gefasste Topix büßte 0,1 Prozent auf 1204 Zählern ein.
Zu den Gewinnern gehörten die Titel von Mitsui Financial mit einem Kursanstieg von knapp 2 Prozent. Das Unternehmen erhöhte seine Geschäftsziele und machte dadurch seine Aktie zum meistgehandelten Titel des Tages. Viele Exportwerte wie Toyota und Advantest gaben leicht nach. Börsianer begründeten dies mit Gewinnmitnahmen nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Tage im Zuge der Yen-Schwäche.
Chinas "historischer Neubeginn"
Enttäuschung über die Ergebnisse des Kongresses der Kommunistischen Partei in China sorgten an den Börsen in Shanghai und Hongkong für deutliche Verluste. Die Spitzenkader wollen das Steuersystem reformieren, eine Landreform auf den Weg bringen, Investitionen vereinfachen und dem Markt eine "entscheidende Rolle" im Wirtschaftsleben zukommen lassen.
Doch insgesamt seien die Aussagen in dem Papier zu vage geblieben. "Das Kommunique beinhaltet keine positive Überraschung für den Markt und mit Spannung erwartete Reformen wurden gar nicht thematisiert", so Analyst Zhang Gang von China Securities. Der Shanghai-Composite verlor 1,1 Prozent, und für den Hang-Seng-Index ging es 1,4 Prozent nach unten.
Vor allem die Aktien von Banken und Ölproduzenten zeigten sich mit Abgaben. Für diese beiden Sektoren hatte man mit positiven Aussagen von dem Kongress gerechnet. Die Aktien von China Minsheng Bank fielen um 3,4 Prozent, und die Titel von Xinjiang Zhundong Petroleum reduzierten sich um 4,9 Prozent. Dagegen legten Rüstungswerte zu, da in dem Dokument ein Ausbau des Militärs angekündigt wurde. Die Titel von Aerosun stiegen um das Tagesmaximum von 10 Prozent.
Börse in Sydney deutlich schwächer
In Sydney dominierten ebenfalls die negativen Vorzeichen. Der S&P/ASX-200 gab um 1,4 Prozent nach und fiel auf den niedrigsten Stand seit rund vier Wochen. Vor allem die Bankenwerte zeigten sich hier mit Abgaben. Die Aktien der vier größten Banken - CBA, Westpac, ANZ und NAB - gaben zwischen 1,6 und 2,1 Prozent nach. Die Investoren würden verstärkt Platz in ihren Depots schaffen für die in nächster Zeit anstehenden Börsengänge in Australien. Nach Aussage von Goldman Sachs stehen in Australien 13 Unternehmen in den Startlöchern für den Gang auf das Börsenparkett, in Asien seien es weitere 30.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ/dpa