Marktberichte

Wall Street steckt an Asiens Börsen steigen

Von Gerhard Heinrich, Emfis

An den asiatischen Aktienmärkten teilte man am Freitag die Freude an der Wall Street über den vergleichsweise niedrigen Anstieg der Produzentenpreise in den USA. Dort war die Kernrate lediglich um moderate 0,2 Prozent gestiegen. Dies schien den dortigen Inflationsdruck, der die FED zu einer straffen Geldpolitik motivieren könnte, wieder ein wenig zu lindern. Insbesondere den Rohstoffnotierungen, und damit auch den Rohstoffaktien in Asien, bekam dieses Szenario außerordentlich gut.

In Japan profitierte der Markt zudem von einem weiter schwachen Yen, der die Kurse der Exportunternehmen stützte. Der Nikkei 225 legte insgesamt 0,72 Prozent auf 17.971 Zähler zu; der breitere Topix stieg um 0,93 Prozent auf 1772 Punkte. Im stark exportabhängigen Auto-Segment verbesserten sich Honda Motor um 1,87 Prozent und Toyota Motor um 1,59 Prozent. Auch Stahlaktien waren weiter gefragt, nachdem Nippon Steel gestern bei Godo Steel zugekauft hatte. So gewannen Nippon Steel 1,1 Prozent und Kobe Steel 3,7 Prozent zu. Im Elektroniksektor zogen Toshiba um 2,5 Prozent und NEC um 1,3 Prozent an.

In Taiwan schob sich der TAIEX um 1,45 Prozent nach oben auf ein neues 7-Jahres-Hoch von 8573 Zählern. Die Investoren griffen vor allem im Technologie- und Bankensektor zu. Zuvor war im Parlament ein Gesetzesentwurf verabschiedet worden, wonach Taiwans Finanzunternehmen künftig mehr Geld an ausländischen Börsen anlegen dürften. Dies verhalf etwa Cathay Financial zu einem Plus von 3,49 Prozent. Unter den Elektronik-Produzenten zogen Delta Electronics um 4,64 Prozent an. Der Konzern hat die Genehmigung erhalten, seine Netzwerk-Sparte in Hongkong zu listen. Compal Electronics stiegen nach einem erfreulichen Ausblick auf das zweite Quartal um 3,4 Prozent. Daneben konnten sich etwa Taiwan Semiconductor um weitere 1,08 Prozent verbessern, die Aktie von Acer stieg um 0,96 Prozent.

Der koreanische Kospi schaffte heute einen weiteren Aufschlag von 0,17 Prozent auf 1764 Stellen, was einem neuen Rekordhoch entsprach. In verschiedenen Bereichen wurden aber bereits Gewinne mitgenommen. So verloren etwa im Bankensektor Kookmin Bank 0,8 Prozent und Shinhan Financial 3,2 Prozent. Samsung Electronics verbilligten sich um 1,2 Prozent. Dagegen rissen sich die Anleger weiterhin um die Aktien der Broker-Unternehmen, was Samsung Securities um weitere 5 Prozent und Woori Investment um 5,87 Prozent nach oben brachte. Die Titel des Raffinerie-Betreibers SK Corp zogen im Vorfeld der Quartalszahlen um 6,58 Prozent an.

In Hongkong ließ sich der Hang Seng Index vom fortgesetzten Schwung an den innerchinesischen Märkten mitreißen und legte 0,72 Prozent auf 21.057 Punkte zu. Vor allem die China-Finanzwerte standen hoch im Kurs, nachdem die China Construction Bank plant, bei ihrem IPO in Shanghai 5,5 Mrd. US-Dollar einzusammeln. Die Aktie des Bankhauses kletterte angesichts dessen um 3,15 Prozent nach oben. China Life stiegen um 3,41 Prozent, China Merchants Bank verteuerten sich um 3,5 Prozent. Im Ölsektor verteuerten sich PetroChina um 1,31 Prozent und CNOOC um 1,93 Prozent. Hohe Aufmerksamkeit genossen auch die Börsengänge von Sonny Optical, einem Hersteller von optischen Komponenten, und von der Pharmagesellschaft United Laboratories. Erstere beendeten den ersten Handelstag mit einem Aufschlag von 5,23 Prozent, letztere schossen um 31,27 Prozent nach oben.

In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,43 Prozent auf 4132 Zähler, der A-Share Index legte 0,44 Prozent auf 4334 Stellen zu.

Quelle: ntv.de

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