Marktberichte

Yen belastet Exporttitel Asiens Märkte in der Zange

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte wurden am Mittwoch sowohl von den gefallenen Rohstoff-Notierungen als auch von negativen Wirtschaftsdaten in die Zange genommen. Während das dortige Verbrauchervertrauen zuletzt auf das niedrigste Niveau seit vergangenen August zurückgegangen ist, sieht insbesondere auch der US-Immobilienmarkt weiter schwach aus. Dort sind im Mai auch die Verkäufe neuer Eigenheime spürbar zurückgegangen. Vor allem die Aktien jener Unternehmen, die einen Teil ihrer Erlöse aus dem Export in die USA erwirtschaften, gehörten angesichts dessen zu den großen Verlierern. In Japan kam zusätzlich noch Sorgen hinzu, dass es künftig vermehrt zur Auflösung von Carry-Trades kommen könnte, was dann den Yen aufwerten und die Gewinne der Exportunternehmen schmälern dürfte.

Der japanische Nikkei 225 gab weitere 1,2 Prozent auf 17.849 Zähler ab und schloss den vierten Handelstag in Folge im Minus. Der breitere Topix verlor 1,4 Prozent auf 1741 Punkte. Unter den Exporttiteln gaben Canon 2,3 Prozent ab, Advantest verloren 1,66 Prozent und Fanuc 2,2 Prozent. Im Autosegment verbilligten sich Toyota Motor um 1,69 Prozent und Suzuki Motor um 3,13 Prozent. Die Titel des Elektronikriesen Toshiba stemmten sich allerdings dem allgemeinen Abwärtstrend entgegen und verbuchten ein Plus von 0,29 Prozent. Das Unternehmen soll kurz davor stehen, aus den USA einen milliardenschweren Auftrag zum Bau von Kernreaktoren zu erhalten.

Auch in Taiwan blieb man heute zurückhaltend, was beim TAIEX einen Abschlag von 0,24 Prozent auf 8844 Punkte verursachte. Vor allem der Bankensektor stand unter Beschuss, nachdem die lokale Presse gemeldet hatte, dass der Cosmos Bank Ermittlungen der Regulierungsbehörde bevorstünden. Cosmos brachen daraufhin um 7 Prozent ein, Cathay Financial fielen um 3,21 Prozent. Dagegen legten China Steel 0,63 Prozent zu. Dies wurde durch Gerüchte verursacht, dass der Konzern eine Allianz mit der Stahltochter von Formosa Plastics plane. Im Halbleitersektor behaupteten sich Taiwan Semiconductor mit einem Aufschlag von 0,58 Prozent; United Microelectronics schlossen unverändert bei 19,85 NT$. Die Titel des PC-Herstellers Acer konnten weitere 0,15 Prozent hinzugewinnen.

In Korea gab der Kospi 0,94 Prozent auf 1733 Stellen ab. Dabei blieb vor allem die internationale Anlegerschaft weiterhin fern. Samsung Electronics verbilligten sich um 1,19 Prozent; Korean Air gaben 1,5 Prozent ab. Die Titel von Hyundai Steel gingen um 1,54 Prozent nach unten, nachdem der Konzern wegen unerwartet geringer Nachfrage nach rostfreiem Stahl die Produktion zurückgefahren hat. Posco fielen angesichts dessen um 1,81 Prozent. Dagegen zogen Hyundai Motor um 2,05 Prozent an. Der Konzern hatte angekündigt, die Produktion am (billigeren) Standort Thailand auszuweiten.

In Hongkong verlor der Hang Seng Index 0,5 Prozent auf 21.705 Zähler. Dabei verbilligte sich das Marktschwergewicht HSBC Holdings um 0,8 Prozent. Die Großbank verfügt unter anderem über umfangreiche Aktivitäten im US-Baukreditgeschäft, die heute eher skeptisch gesehen werden. China Mobile verloren 1,6 Prozent. Im Rohstoffsektor gaben CNOOC 1,6 Prozent ab, China Mining rutschten nach dem Kurssprung vom Vortag um 12,1 Prozent nach unten. Die China-Finanztitel kamen aber angesichts der Erholung am chinesischen Aktienmarkt wieder voran. So zogen China Life um 1,1 Prozent und China Construction Bank um 2,1 Prozent an.

Der Markt in China konnte dem internationalen Abwärtsdruck trotzen und sich weiter erholen. So stieg der Shanghai Composite Index um 2,7 Prozent auf 4.078 Zähler, der Shenzhen Composite legte ebenfalls 2,7 Prozent auf 1176 Stellen zu.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen