Marktberichte

China unter Druck Asiens Märkte stabil

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte entwickelten sich am Mittwoch uneinheitlich. Zuvor waren auch die Zuwächse an der Wall Street nur sehr mäßig ausgefallen. Insbesondere in Korea setzten starke Gewinnmitnahmen ein. Auch an den chinesischen Inlandsbörsen übten sich die Anleger in ungewohnter Zurückhaltung. Dagegen konnte sich der japanische Nikkei dank eines weiter niedrigen Yens verbessern. In Hongkong und Taiwan wurden die Aufschläge nachvollzogen, die sich gestern an den übrigen asiatischen Börsen ergeben hatten. An den beiden Börsen hatte gestern feiertagsbedingt kein Handel stattgefunden.

Japans Nikkei 225 stieg um 0,26 Prozent auf 18.211 Punkte; der breitere Topix kam um 0,18 Prozent auf 1783 Zähler voran. Gefragt waren unter anderem die Titel der Reifenindustrie, nachdem Goldman Sachs die Aktie von Bridgestone in ihre Empfehlungsliste aufgenommen hatten. Bridgestone legten daraufhin 2,2 Prozent zu, Sumitomo Rubber zogen um 5,9 Prozent an. Daneben waren die Aktien der Wertpapierhäuser und Investmentbanken gefragt. So verbesserten sich Nomura Securities um 2,4 Prozent und Daiwa Securities um 3,6 Prozent. Mitsubishi Heavy Industries stiegen um 2,8 Prozent. Pressemeldungen zufolge hat der Konzern für sein Verkehrsflugzeug-Projekt zuletzt Boeing als Vertriebspartner gewinnen können.

In Taiwan zog der TAIEX um 2,13 Prozent auf 8755 Punkte an. Dabei stießen insbesondere die Technologiewerte auf massives Interesse. Unter den Halbleiter-Schmieden zogen Taiwan Semiconductor um 3,96 Prozent und United Microelectronics um 2,27 Prozent an. Die Titel des Notebook-Herstellers Acer verteuerten sich um 3,65 Prozent; Hon Hai Precision Industry legten 2,49 Prozent zu. Dagegen rutschten Mediatek um 2,29 Prozent ab, nachdem der Chip-Designer seine Absatzprognose für das dritte Quartal nach unten korrigiert hatte. Formosa Plastics sprangen um 6,92 Prozent nach oben. Goldman Sachs hatten die Titel des Chemiekonzerns zuvor auf ihre Empfehlungsliste gesetzt.

In Korea gab der Kospi dagegen 1,33 Prozent auf 1783 Stellen ab und schloss damit erstmals seit fünf Handelstagen im Minus und gleichzeitig unterhalb der psychologisch bedeutsamen 1800-Punkte-Linie. Dabei brachen die Aktien der Brokerhäuser massiv ein, nachdem die Regierung angekündigt hatte, in diesem Bereich neue Lizenzen vergeben zu wollen. So schrammten Daewoo Securities um 9,84 Prozent nach unten, SK Securities verloren 15 Prozent und Daisin Securities 11,6 Prozent. Dagegen verbesserten sich etwa Kookmin Bank um 3,85 Prozent. Hier kamen Spekulationen zum Tragen, dass sich der größte Finanzkonzern des Landes künftig auch im Aktienhandel engagieren könnte. SK Telecom gewannen 0,24 Prozent hinzu. Der Mobilfunkbetreiber hat sich mit 66 Mio. US-Dollar beim lokalen Chip-Hersteller Advanced Digital eingekauft. Unter den Marktschwergewichten gaben Samsung Electronics 1,37 Prozent und Posco 0,63 Prozent ab.

In Hongkong stieg der Hang Seng Index um 0,47 Prozent auf ein neues Schlussrekordhoch von 21.684 Zählern. Das zuvor erreichte Allzeithoch von 21.897 Punkten konnte aber bei weitem nicht gehalten werden, da die Anleger in der zweiten Handelshälfte auf die Abschläge in Shanghai mit Gewinnmitnahmen reagierten. Auf reges Interesse stießen die Papiere von PetroChina, die um 5,2 Prozent zulegten. Der Konzern hatte zuvor die Genehmigung für sein geplantes A-Share-Listing erhalten. CNOOC gewannen nach einem Analysten-Upgrade durch Credit Suisse 2,7 Prozent hinzu. Die Aktie von CITIC Resources verteuerte sich um 2,67 Prozent, nachdem gemeldet worden war, dass Singapurs staatliche Investmentgesellschaft Temasek über 100 Mio. Aktien des Unternehmens erworben hat. Dagegen entwickelte sich der China-Finanzsektor schwächer. Hier verloren etwa China Life 0,56 Prozent und China Construction Bank 0,95 Prozent.

In China setzten nach der deutlichen Erholung der vergangenen Wochen Gewinnmitnahmen ein. Zudem griffen vermehrt Befürchtungen um sich, dass die dortige Regierung weitere Maßnahmen auflegen könnte, um die exzessive Kreditvergabe der Banken einzudämmen. Dies brachte den Shanghai Composite Index um 2,07 Prozent nach unten auf 4181 Punkte; der Shanghai A-Share Index verlor ebenfalls 2,07 Prozent auf 4385 Stellen.

Quelle: ntv.de

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