Marktberichte

Verluste ausgebügelt Autoaktien stützen Dax

Anleger am deutschen Aktienmarkt besinnen sich nach einem schwachen Handelsauftakt am Dienstag auf die Stärken. Dank überraschend starken Konjunkturdaten aus den USA dreht der Leitindex Dax ins Plus.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Dax hat am Dienstag nach einer moderaten Berg- und Talfahrt kaum verändert geschlossen. Positive Daten zur Stimmung der US-Verbraucher konnten nur zeitweise Auftrieb geben. Zum Handelsschluss gewannen vorsichtige Anleger erneut die Oberhand, so dass der deutsche Leitindex Dax 3 Punkte im Minus bei 7318,35 Zählern schloss. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,3 Prozent auf 10.304,49 Punkte nach. Der TecDax verlor 0,2 Prozent auf 899,41 Punkte.

Es herrsche Unsicherheit, ob die Unruhen in Libyen nur zwischenzeitlich oder dauerhaft belasteten, kommentierte Manfred Hübner von Analysehaus Sentix. Er selbst ist optimistisch gestimmt und sieht mittelfristig weiteres Aufwärtspotenzial für den Dax.

Zwischenzeitlich hatte sich der Dax am Nachmittag sogar in die Gewinnzone vorgearbeitet. Anlass war das gute Konsumklima in den USA, das im Februar so hoch notierte wie seit drei Jahren nicht mehr. Auch der Konjunkturindex der US-Notenbank von Richmond legte zu. "Das insgesamt freundliche konjunkturelle Umfeld des Jahresbeginns 2011 bleibt daher erhalten", kommentierte Helaba-Analystin Viola Stork. Der Euro und der Bund-Future bewegten sich nach Veröffentlichung der Daten kaum.

VW prescht vor

Maßgebliche Treiber des Umschwungs waren Automobil- und Technologietitel, die auf der Gewinnerliste des Dax ganz oben standen. Volkswagen legten mit einem Plus von 2,9 Prozent am stärksten zu. Für Daimler ging es 1,6 Prozent nach oben, BMW notierten 0,2 Prozent fester. "Hinter der Stärke stehen in erster Linie Umschichtungen aus den sehr rohstoffsensitiven Branchen wie Chemie und Stahl in solche, die unverändert robuste Absatztrends ausweisen", sagt ein Händler. "Geld genug ist schließlich da", fügt er hinzu.

Zu den großen Gewinnern zählten auch MAN, die sich um 2,5 Prozent verteuerten und damit ihren Aufwärtskurs des Vortages fortsetzten. Die Ankündigung einer verschobenen Jahresbilanz und Hauptversammlung hatte Fusionsphantasien mit Scania neu angefeuert.

Ein positiver Analystenkommentar half den Papieren des Chipfertigers Infineon auf die Beine. Die Analysten von Goldman Sachs bestätigten ihre Kaufempfehlung für die Aktie und legten das Kursziel statt bei 11 nun bei 12 Euro fest. Die Aktie sei aufgrund der sehr robusten industriellen Erholung und der positiven strukturellen Veränderungen innerhalb des Unternehmens weiterhin unterbewertet. Die Infineon-Aktie schloss mit einem Plus von 2,4 Prozent.

Fluggesellschaften unter Druck

Papiere der Lufthansa erholten sich im Handelsverlauf etwas von ihrem zeitweise deutlichen Minus und notierten 0,5 Prozent schwächer. Der starke Ölpreisanstieg belastete die Aktien von Fluggesellschaften in ganz Europa, da er die Kosten für den Betrieb verteuert. Im SDax verloren Air Berlin 1,1 Prozent.

Auch BASF konnten einen Teil ihrer Verluste wettmachen. Der Chemiekonzern, der mit seiner Tochter Wintershall stark in Libyen engagiert ist, verlor 0,7 Prozent, zeitweise war das Minus jedoch bereits mehr als doppelt so groß. Zum Wochenauftakt hatten die Papiere des Branchenprimus bereits 2,7 Prozent abgegeben. "Das Bild hat sich seit gestern nicht wesentlich gewandelt", so ein Marktbeobachter. Bei BASF halten die Analysten der BHF-Bank die Kursverluste jedoch für übertrieben. Selbst ein einmonatiger Produktionsstopp würden den Nettogewinn des Chemiekonzerns nur marginal belasten.

Positiv wurden die Zahlen der Aareal Bank gesehen. Der Vorsteuergewinn stieg 2010 um mehr als 50 Prozent. Die Papiere lagen mit einem Plus von 9,1 Prozent weit an der Spitze der Gewinnerliste im MDax.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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