Marktberichte

Sterling auch unter Druck Bankenplan drückt Dollar

Die Pläne von US-Präsident Barack Obama zur Bankenregulierung belasten den Dollar zum Wochenausklang. Auch das Pfund Sterling verbilligt sich spürbar, Grund sind allerdings enttäuschende Einzelhandelszahlen.

Der Dollar vermittelt heute keine Sicherheit.

Der Dollar vermittelt heute keine Sicherheit.

(Foto: REUTERS)

Von der Dollarschwäche konnte die europäische Gemeinschaftswährung profitieren: Der Euro erholte sich auf 1,4132 Dollar, nachdem er am Donnerstag auf ein Sechs-Monats-Tief von 1,4025 Dollar gefallen war.

"Anders als oft in den letzten Monaten konnte der Dollar von der steigenden Risikoaversion nicht profitieren", stellten die Analysten der Commerzbank fest. US-Präsident Barack Obama will die Handelsregeln für Geldinstitute verschärfen und den Banken verbieten, als Finanzinvestoren aufzutreten oder in Hedge-Fonds zu investieren.

"Letztlich würden solche Maßnahmen auch die Liquidität am US-Finanzmarkt beeinträchtigen und damit den Dollar in seiner Attraktivität für Investoren deutlich beeinträchtigen", kommentieren die Commerzbank-Experten. Sie geben allerdings zugleich zu bedenken, dass die Umsetzung der Regierungspläne unsicher sei. "So ist nicht nur mit massivem Widerstand der Interessenvertreter der Finanzindustrie zu rechnen, auch der Kongress muss den Plänen noch zustimmen", erläuterten die Analysten.

Unter Verkaufsdruck stand auch das Pfund Sterling. Auslöser waren Börsianern zufolge enttäuschende britische Einzelhandelszahlen. Das Wachstum des britischen Einzelhandels fiel im Dezember mit 0,3 Prozent gerade mal ein Drittel so stark aus wie von Analysten erwartet. Die Zahlen dämpften Börsianern zufolge die Hoffnung auf eine deutliche Konjunkturerholung auf der Insel.

Am Nachmittag verstärkten Pfund-Verkäufe einer großen britischen Bank die Kursverluste, sagten Händler. So war das Pfund Sterling mit 1,6087 Dollar so billig wie seit zehn Tagen mit mehr. Zur europäischen Gemeinschaftswährung fiel das Pfund um bis zu 0,8 Prozent auf 1,1396 Euro.

Am Rentenmarkt kletterte der Bund-Future zeitweise auf ein Viereinhalb-Wochen-Hoch von 123,49 Punkten. Die Obama-Pläne seien zur Reduzierung der Risiken womöglich gerechtfertigt, sagte Nomura-Rentenstratege Charles Diebel. "Sie sind aber nicht gut für die Gewinne und beschränken die wirtschaftliche Aktivität. Das ist wiederum gut für die Anleihen."

Die geplante Emission griechischer Staatsanleihen rückte zudem die Spekulationen um die Zahlungsfähigkeit einiger Euro-Staaten wieder in den Vordergrund. Die Renditeaufschläge für Bonds des Mittelmeer-Anrainers im Vergleich zur entsprechenden Bundesanleihe erreichten mit 318 Basispunkten ein neues Rekordhoch.

Quelle: ntv.de, rts

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