Marktberichte

Ölpreis hält die Stellung China-Sorgen drücken Kupfer

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(Foto: REUTERS)

Ein Preisschub in China hat am Rohstoffmarkt am Donnerstag Spekulationen auf eine Überhitzung der Boom-Wirtschaft genährt. Die Inflation in China stieg im Februar unerwartet stark. Nach Angaben der chinesischen Behörden ist der Zuwachs aber vor allem auf die kalte Witterung und das chinesische Neujahresfest zurückzuführen. Dennoch mutmaßten einige Anleger, dass die chinesische Regierung mittels geldpolitischer Straffung gegenarbeiten könnte. "Neben dem negativen psychologischen Effekt dürfte sich dies auch direkt auf die Rohstoffnachfrage auswirken und für nachgebende Preise sorgen", betonte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.

Vor allem Metalle verbilligten sich. Der Preis einer Tonne Kupfer fiel auf 7390 Dollar nach 7440 Dollar am Vorabend. Das hauptsächlich in der Autoindustrie verwendete Palladium, das vergangene Woche von überraschend starken Autoverkäufen in China profitiert hatte, verlor rund drei Prozent auf 449 Dollar. Platin fiel auf 1585 Dollar die Feinunze von 1592 Dollar am Vortag. Der Goldpreis blieb mit 1107 Dollar die Feinunze stabil. Händlern zufolge stützten nach den jüngsten Kursrückgängen vor allem Schnäppchenkäufe den Preis des Edelmetalles.

Abwärts ging es auch beim Ölpreis. Ein Fass der US-Leichtölsorte WTI kostete mit 81,88 Dollar rund 30 Cent weniger als am Vortag, die Nordseesorte Brent war mit 80,27 Dollar rund 20 Cent günstiger zu haben. Technische Faktoren seien derzeit offenbar wichtiger als die Fundamentaldaten, kommentierten die Commerzbank-Analysten. Nach den besser als erwartet ausgefallenen US-Lagerdaten am Vortag war der der Preis nur kurz in die Höhe geschnellt und dann wieder zurückgefallen.

Der von der Opec erwartete Bedarf an Öl der Erdöl exportierenden Länder liege immer noch unter dem momentanen Produktionsniveau, betonte Weinberg. Der Markt bleibe also mit Rohöl reichlich versorgt. "Dies unterstreicht einmal mehr, dass das derzeitige Ölpreisniveau fundamental nicht gerechtfertigt ist, sondern vor allem auf Finanzanleger zurückzuführen ist."

Quelle: ntv.de, nne/rts

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