Marktberichte

Wachstum verliert an Dynamik China belastet Asien-Börsen

Topix nähert sich psychologisch wichtiger Marke.

Topix nähert sich psychologisch wichtiger Marke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Chinas Volkswirtschaft ist die größte Asiens. Läuft es dort nicht rund, bekommen das auch andere Länder zu spüren. Die Anleger an den Märkten halten sich zurück: In Shanghai fallen die Kurse, in Tokio legen sie zu - vor allem der Topix steht vor einer wichtigen Marke.

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Maue Konjunkturdaten aus China haben zum Wochenschluss die asiatischen Börsen belastet. Anleger sahen Sorgen bestätigt, dass der Aufschwung der chinesischen Wirtschaft noch nicht konstant an Fahrt gewonnen habe. Zudem drückte am Freitag auf die Stimmung, dass die Fronten im US-Haushaltsstreit kurz vor Ablauf der Frist für eine Einigung verhärtet schienen. Ausgaben-Kürzungen über 85 Mrd. Dollar könnten die Wachstumsaussichten für die USA und die Weltwirtschaft gefährden. Auch die Unsicherheiten über die Regierungsbildung im Schuldenkrisen-Land Italien veranlasste die Investoren, in der Defensive zu bleiben. Die Aussicht auf anhaltende Konjunkturhilfen der Notenbanken stützte die Kurse aber etwas.

Die Tokioter Börse konnte ihre Vortagsgewinne leicht ausbauen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss  0,4 Prozent höher bei 11.606 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index kletterte 0,9 Prozent auf 984 Punkte. Die Anleger setzten darauf, dass die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe mit Unterstützung des designierten Notenbankchefs Haruhiko Kuroda die Notenpresse im Kampf gegen die Wirtschaftsflaute noch schneller rotieren lassen werde, sagten Händler. Auch die Märkte in Taiwan und Seoul legten zu.

Auf japanischer Unternehmensseite litten einige am Vortag kräftig gestiegene Exportwerte in Tokio unter Gewinnmitnahmen. So gaben die Papiere des weltgrößte Autobauers Toyota 0,3 Prozent nach. Die Titel des Elektronikkonzerns Toshiba verloren 0,5 Prozent. Von Spekulationen über eine weitere Lockerung der Geldpolitik profitierten vor allem Immobilienwerte. Der Branchenindex gewann mehr als 5 Prozent.

Die Papiere von Tokyo Gas schossen um 5,4 Prozent in die Höhe, nachdem Presseberichte einen neuen Aktienrückkauf im Volumen von 30 Mrd. Yen ins Spiel gebracht haben. Dieser wäre sechsmal umfangreicher als das bisherige Programm.

China atmet durch

Die chinesischen Börsen in Shanghai und Hongkong sowie der MSCI-Index für die Aktien außerhalb Japans gaben dagegen nach. Der HSI büßte 0,3 Prozent ein, der Shanghai Composite 1,0 Prozent. Deutlicher abwärts ging es mit den Papieren des Immobilienentwicklers Sun Hung Kai Properties, dessen Aktie 1,8 Prozent abgibt. Die Gesellschaft wartete mit einem gesunkenen Gewinn im ersten Halbjahr auf. Die Titel von China Life Insurance hielten sich trotz einer Gewinnwarnung mit einem Minus von nur 0,2 Prozent relativ stabil.

Neue Konjunkturdaten aus der Volkswirtschaft drückten auf die Stimmung. Demnach verlor die chinesische Industrie im Februar an Schwung. Sie wuchs so langsam wie seit fünf Monaten nicht mehr. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für die Branche fiel auf 50,1 Punkte von 50,4 Zählern im Januar. Damit lag er leicht unter den Markterwartungen, aber immer noch leicht über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Der private Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC ging endgültigen Daten zufolge auf 50,4 Punkte von 52,3 Zählern im Januar zurück.

Einige Experten führten den Rückgang auf das chinesische Neujahrsfest zurück, das diesmal auf den Februar fiel und viele Bänder stillstehen ließ. Andere mahnten dagegen, die Daten zeigten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt noch längst nicht zu alter Stärke zurückgefunden habe. "Zum einen kann man etwas Mut daraus schöpfen, dass die chinesische Wirtschaft im Wachstumsbereich bleibt, andererseits zeigen die Daten, dass der Aufschwung noch lange nicht konstant verläuft und immer wieder von Rückschlägen begeleitet werden dürfte", sagte Analyst Tim Waterer von CMC Markets.

Zu den abgebenden Börsen zählten auch Sydney, der S&P/ASX-200 verlor 0,4 Prozent. Der Leitindex wurde von Abschlägen im schwer gewichteten Minensektor gedrückt. Die Anteilsscheine von Rio Tinto büßten 1,3 Prozent und jene von Fortescue Metals 3,5 Prozent ein. Die schwachen Chinadaten könnten den Rohstoffhunger der chinesischen Wirtschaft zügeln, hieß es im Handel. In Singapur und Malaysia lagen die Börsen leicht im Plus, in Südkorea wird aufgrund eines Feiertages nicht gehandelt.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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