Exportwerte legen zu China verhilft Nikkei ins Plus
10.09.2010, 09:50 UhrDer unerwartet starke Anstieg der chinesischen Importe lässt den japanischen Aktienmarkt fest schließen. Auch der etwas schwächere Yen stützt die Kurse.
Positive Konjunkturdaten aus den USA und Japan haben die Börsen in Fernost überwiegend ins Plus geschoben. Für gute Stimmung sorgten überraschend gute Arbeitslosenzahlen in den USA und eine deutliche Verringerung des amerikanischen Außenhandelsdefizits. Auch die japanische Wirtschaft war nach revidierten Zahlen im zweiten Quartal stärker gewachsen als bislang angenommen. Erfreuliche Nachrichten kamen zudem aus China: Die Volksrepublik importierte im August im Jahresvergleich deutlich mehr, was Gutes für die chinesische Binnennachfrage verheißt.
In Japan schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,6 Prozent fester bei 9239 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,8 Prozent auf 833 Zähler. Die Kurse in Tokio profitierten auch von einem etwas schwächeren Yen.
Auch die Aktienmärkte in Singapur, Taiwan, Shanghai und Südkorea verbuchten Gewinne. Die Börse in Hongkong tendierte dagegen nahezu unverändert.
Zu den größten Gewinnern in Tokio zählten Exportwerte wie der Kamerahersteller Canon. Die Aktie schloss 5,6 Prozent im Plus. Das Unternehmen hatte am Donnerstag einen Aktienrückkauf im Wert von bis zu 50 Mrd. Yen angekündigt. Die Aktie des Baumaschinenherstellers Hitachi Construction Machinery beendete den Handel zwei Prozent fester. Laut einem Zeitungsbericht könnte der Betriebsgewinn des Konzerns für das erste Geschäftshalbjahr höher ausfallen als erwartet.
Im Chipsektor gab es Kursgewinne nachdem Nomura die Prognose für das Wachstum des Marktes für Ausrüstungen zur Produktion von Halbleitern für das laufende Geschäftsjahr auf 86 Prozent von 52 Prozent erhöht hatte. Tokyo Electron verteuerten sich um 3,6 Prozent und Advantest um 1,6 Prozent.
Die Aktien von Konsumkreditinstituten standen dagegen under Druck, was unter anderem mit Berichten, denen zufolge die Incubator Bank of Japan insolvent ist, erklärt wurde. Takefuji fielen um 5,9 Prozent und Promise um 3,2 Prozent. Die Titel der Großbanken belastete das allerdings kaum: Sumitomo Mitsui stiegen um 1 Prozent und Mitsubishi UFJ um 0,5 Prozent. Marktanalyst Toshiyuki Kanayama sagte, dass es sich bei der Incubator Bank um einen Einzelfall handele.
Für Fast Retailing ging es mit der Hoffnung auf steigende Online-Verkäufe in China um 5,6 Prozent nach oben. All Nippon Airlines schlossen unverändert nachdem die Fluggesellschaft Details zu ihrer neuen Billigfluggesellschaft bekannt gegeben hat. Für die Aktien des Konkurrenten Skymark Airlines ging es um 5,9 Prozent abwärts.
Gewinne in Seoul
Der südkoreanische Aktienmarkt schloss auf einem Zwei-Jahres-Hoch. Die Notierungen folgten den US-Vorgaben aufwärts nachdem sich die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA unerwartet deutlich verkleinert hatte. Der Kospi gewann 1 Prozent auf 1803 Punkte. Analyst Kim Dong-ha von Kyobo Securities sagte, dass der positive Trend wahrscheinlich anhalten werde, da der Markt sich weiter an Hoffnungen auf Konjunkturstimulierungsmaßnahmen in den USA klammere.
Technologieaktien erholten sich von ihren jüngsten, durch Konjunktursorgen ausgelösten Verlusten. Samsung Electronics legten um 1,3 Prozent und Hynix Semiconductor um 1,7 Prozent zu.
Brokeraktien wurden von der Hoffnung, dass der festere Markt zu höheren Handelsumsätzen führt, nach oben getragen. Woori Investment & Securities haussierten um 5,6 Prozent und Samsung Securities um 3,6 Prozent.
Für KT Corp. ging es um 1,4 Prozent aufwärts. Zuvor hatten sich Analysten positiv zu den Aussichten für die Ergebnisse des Telekommunikationsunternehmens geäußert - KT hat am Freitag mit dem Verkauf des iPhone 4 in Südkorea begonnen.
Samsung Heavy gewannen 2,8 Prozent. Der Werftbetreiber hatte Aufträge von 630 Mio. Dollar aus den USA und Norwegen bekannt gegeben.
Quelle: ntv.de, rts/DJ