Marktberichte

Frohe Ostern! Dax bereitet sich ein Fest

Die deutschen Standardwerte haben ihren Kurs am letzten Handelstag der verkürzten Osterwoche unbeirrt fortgesetzt. Nach positiven Arbeitsmarktdaten aus den USA schwangen sie sich noch einmal in neue Höhen. Das Börsenjahr läuft gut. Im ersten Quartal hat der Leitindex bereits mehr als drei Prozent zugelegt.

Zu Ostern überwiegt die grüne Farbe.

Zu Ostern überwiegt die grüne Farbe.

(Foto: Pixelio/Birgit Meyke)

Auch wenn sich so kurz vor Ostern nicht mehr viele Investoren am Aktienmarkt getummelt haben, die deutschen Standardwerte ließen sich am Gründonnerstag nicht hängen. Der Aktienmarkt setzte den Aufwärtstrend des ersten Quartals ungebrochen fort.

Der Dax kletterte um 1,3 Prozent auf 6235 Punkte und notierte damit auf dem Niveau, auf dem er vor der Pleite des US-Investmenthauses Lehman Brothers geschlossen hatte. Allerdings fehlten wegen der Osterferien viele Anleger. Deshalb wurde schon mit kleinen Aufträgen ziemlich viel bewirkt.

Der MDax legte knapp 2,0 Prozent auf 8305 Punkte zu und erreicht damit ebenfalls den höchsten Stand seit September 2008. Der TecDax rückt um 1,2 Prozent vor auf 825 Punkte vor

Gefallen fand der Markt am Nachmittag an den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Mit einem Rückgang um 6000 anstelle erwarteter 2000 Anträge fielen die Daten etwas besser aus. Mit Spannung wurde danach der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag erwartet. Ein Händler erklärte, dass man wegen der geringen Abweichung der Erstanträge leider nicht auf den wichtigen Monatsbericht schließen könnte.

Die Bullen sind los

"Es ist erstaunlich", meinte ein Broker, "wie optimistisch die Anleger in den US-Arbeitsmarktbericht gehen wollen." Immerhin gebe es bei diesem "kaum Überraschungspotenzial auf der Oberseite, dafür aber reichlich auf der Unterseite". "Wir haben einfach einen Bullenmarkt", konstatierte der Händler.

Nach Ostern geht die Suche nach frischen Impulsen fröhlich weiter.

Nach Ostern geht die Suche nach frischen Impulsen fröhlich weiter.

(Foto: Pixelio/BirgitH)

Positive Vorlagen waren zuvor bereits aus Asien gekommen: Der Nikkei-Index war um1,4 Prozent auf den höchsten Stand seit dem 1. Oktober 2008 gestiegen. In China kletterte der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf einen Wert von 55,1 Punkten von 52,0 Zählern im Februar. Damit weckte er Hoffnungen auf ein gutes zweites Quartal. Zudem lief der Börsengang des zweitgrößten japanischen Lebensversicherers Dai-ichi Life gut. Auch der Euro zeigte sich mit 1,35 Dollar einigermaßen stabil.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Spitzenplatz im Dax lieferten sich Lufthansa und BMW. Lufthansa-Titeln wuchsen wegen eines höheren Gewinnausblicks von Ryanair regelreicht Flügel. Sie gewannen an der Dax-Spitze 3,0 Prozent.

BMW und Volkswagen profitierten beide von positiven Analystenkommentaren. BMW verteuerten sich um 2,9 Prozent, nachdem Credit Suisse sie hoch gestuft hatte und nun eine überdurchschnittliche Kursentwicklung erwartet. Bei VW nahm Merrill Lynch die Beobachtung mit einer Kaufempfehlung wieder auf. Das Kursziel bei den Vorzügen liegt bei 100 Euro. Die Titel zogen um 2,4 Prozent an.

An den Aktien von MAN fanden die Investoren nur ganz allmählich Gefallen. Die Papiere präsentierten sich am Tag der Hauptversammlung des Lkw- und Anlagenbauers zunächst unverändert, schafften dann nach und nach aber doch ein beschauliches Plus von 0,6 Prozent.

Gewinnmitnahmen bei Top-Performern

Schlusslicht im Dax waren K+S. Die Ratingagentur Moody's hatte zwar den Ausblick erhöht. Außerdem gab es Drittquartalszahlen des nordamerikanischen Düngemittelproduzenten Mosaic. Eine Kursprognose wagten die Händler aber dennoch nicht. Die Aktie von Mosaic hatte sich zwar im späten Geschäft an der Wall Street erholt. Umsatz und Gewinn blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück. Die Papiere von K+S büßten so 1,3 Prozent ein.

Die Titel von Infineon mutierten nach einem guten Start zu einem Mauerblümchen. Nach dem Kursrücksetzer am Vortag hatte der Halbleiterhersteller zunächst von positiven Vorgaben aus Asien profitiert. Die Aktien der asiatischen Branchenvertreter verzeichneten Kursgewinne, die in Einzelfällen fast 5,0 Prozent betrugen. Hinzu kam, dass der US-Chiphersteller Micron Technology nach guten Ergebniszahlen nachbörslich an der Nasdaq um 2,9 Prozent zugelegt hatte. Die Vorgaben wurden zunächst vom Markt honoriert. Dann schmolzen die Gewinne jedoch langsam bis auf plus 0,4 Prozent ab. 

Kurzes Schleudertrauma für Stahl

Besser präsentierten sich da die Stahlwerte, die einen Teil der Verluste vom Wochenanfang wieder aufholen konnten. ThyssenKrupp verteuerten sich um1,6 Prozent, auch Salzgitter zogen um 0,5 Prozent an. Stahltitel waren wegen der Diskussion um höhere Eisenerzpreise unter die "Kurs-Räder" geraten.

Im TecDax kletterten Wirecard knapp 3,0 Prozent. Nach dem Kursabsturz vom Dienstag holte die Aktie des Anbieters von Bezahlsystemen im Internet damit einen guten Teil der Verluste wieder auf. Erst am Vortag hatten die Analysten der Commerzbank herausgestellt, dass sie in dem Kursrutsch der Wirecard-Aktie infolge von Manipulationsvorwürfen eine klare Kaufgelegenheit für Investoren sehen. Zudem nimmt die WestLB die Aktie Händlern zufolge auf ihre "Mid-/Smallcap-Focus List".

Aixtron profitierten von einem positiven Analystenkommentar. Die UBS startete die Aktie mit einer Kaufempfehlung. Aixtron stiegen um 3,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ/dpa

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