Marktberichte

Letzte Ausfahrt Jahresendrally Dax blickt Richtung 7000

Mit Riesenschritten nähert sich der deutsche Aktienmarkt dem Jahresende. Für die von manchem Marktteilnehmer heiß ersehnte Rally bleiben nur noch fünf Wochen Zeit. Der Dax steht bei 6848 Punkten. Und in Europa lodert die Schuldenkrise.

Dunkel und vielsagend glänzt das Parkett in Frankfurt: Bis wohin steigt der Dax?

Dunkel und vielsagend glänzt das Parkett in Frankfurt: Bis wohin steigt der Dax?

(Foto: dpa)

Ein Ende der Dax-Stärke ist nach Einschätzung von Analysten nicht in Sicht. "Die Luft wird zwar dünner, viele Anleger hoffen aber immer noch auf eine Jahresendrally", sagt NordLB-Aktienstratege Tobias Basse. Daher nutzten sie jeden kleinen Rücksetzer, um in den Markt einzusteigen. Die Analysten der Landesbank Berlin (LBB) zweifeln zwar an einer Jahresendrally, den Test der psychologisch wichtigen Marke von 7000 Punkten trauen sie dem Dax aber durchaus zu. "Die reichhaltige Liquidität, die niedrigen Zinsen, die moderaten Bewertungen, anhaltendes Weltwirtschaftswachstum sowie fehlende Anlagealternativen dürften stimulieren."

Der Leitindex hielt sich am Freitag trotz der Schuldenkrise in Europa und der Spannungen zwischen Nord- und Südkorea in Sichtweite seines Anfang der Woche markierten Zweieinhalb-Jahres-Hochs von 6901 Punkten. Im Vergleich zur Vorwoche notierte er fast unverändert, während der EuroStoxx50 mehr als vier Prozent verlor.

DAX
DAX 24.239,89

Eine Ansteckung des deutschen Aktiemarktes durch die Schuldenkrise und ein mögliches Hilfesersuchen Portugals sei nicht zu befürchten, betont Dennis Nacken, Kapitalmarktanalyst bei Allianz Global Investors. Vitaminpillen in Form positiver US-Konjunkturdaten würden das Immunsystem ausreichend stärken.

Wie geht es den Amerikanern?

MDAX
MDAX 30.291,98

Die in der neuen Woche anstehenden Stimmungsindikatoren und der Arbeitsmarktbericht für November sollten weder Zweifel an der Belebung schüren noch einen kräftigen Aufschwung anzeigen, betont Commerzbank-Analyst Christoph Balz. "Vielmehr dürften sie das Bild einer moderaten Erholung verfestigen."

TecDax
TecDax 3.727,54

Der US-Einkaufsmanagerindex für die Industrie werde sich voraussichtlich auf hohem Niveau halten, prognostiziert NordLB-Experte Basse. Der neue Indexstand wird Mittwoch erwartet.

Bei dem entsprechenden Barometer für die Dienstleistungsbranche rechne er mit einem leichten Anstieg. Der Einkaufsmanagerindex "Service" ist für Freitag angesetzt. Eine Ausweitung der Erholung bei der US-Industrie auf den traditionell personalintensiven Service-Sektor würde für eine weitere Verbesserung des US-Arbeitsmarktes sprechen, hieß es.

Die monatlichen US-Beschäftigungszahlen sollen ebenfalls am kommenden Freitag vorgelegt werden. Im Vorfeld zum Arbeitsmarktbericht befragte Analysten sagen für November einen Anstieg der Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft von 138.000 voraus. Die Privatwirtschaft habe voraussichtlich 140.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Einen ersten Hinweis auf die offiziellen Zahlen könnte am Mittwoch der Bericht der privaten Arbeitsagentur ADP liefern.

Dicke Nachzügler im Dax

Von Unternehmensseite stehen insgesamt nur wenige potenziell kursbewegende Nachrichten auf der Agenda: ThyssenKrupp lädt für Dienstag zur Bilanzpressekonferenz ein, auf der der Stahlkonzern seine Zahlen des Geschäftsjahres 2009/2010 erläutern will.

Am Donnerstag will Siemens Details zur Gesamtjahresbilanz vorlegen. Deutsche Wohnen und Beate Uhse haben die Veröffentlichung ihrer Quartalsergebnisse für Montag angekündigt.

Quelle: ntv.de, rts

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