Marktberichte

Gewinnmitnahmen möglich Dax dürfte am Boden bleiben

Die Gemengelage bei der Euro-Rettung lässt die Märkte heute wohl nicht in den Himmel wachsen.

Die Gemengelage bei der Euro-Rettung lässt die Märkte heute wohl nicht in den Himmel wachsen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Potenzial nach oben dürfte ausgereizt sein, nachdem der deutsche Markt seine Gewinne zu Wochenbeginn noch einmal ausgebaut hat. Die Hoffnung auf ein Eingreifen der EZB in der Schuldenkrise sei inzwischen "eingepreist", sagen Händler. Enttäusche die EZB drohe ein Ausverkauf.

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Zur Eröffnung zeichnen sich an Europas Börsen wenig veränderte Notierungen ab. IG Markets sieht den FTSE zur Eröffnung mit einem Plus von 5 Punkten auf 5.698, den Dax 11 Punkte höher bei 6.785 und den CAC mit einem Aufschlag von 3 Stellen auf 3.326. Im Handel stellt man sich weiter auf ein zurückhaltendes Geschäft ein. Allerdings steige die Wahrscheinlichkeit von Gewinnmitnahmen nach der Rally seit den Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi.

Diese wurden dahingehend interpretiert, dass die Notenbank ihr umstrittenes Anleihenkaufprogramm SMP reaktivieren möchte. Damit soll Druck aus den Anleihenmärkten der Peripherie genommen werden. Die EZB-Sitzung findet am Donnerstag statt. Am heutigen Dienstag beginnt die zweitägige Offenmarktsitzung der Fed. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die US-Notenbank eine neue Runde quantitativer Lockerung bekannt geben wird. Die meisten Analysten rechnen mit einem solchen Schritt aber erst auf der September-Sitzung.

Im Fokus steht daher klar die EZB. "Angesichts der Tatsache, dass die Märkte einen positiven Ausgang bereits eingepreist haben, sind die Risiken asymmetrisch verteilt", sagte Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Sollten die Entscheidungsträger enttäuschen, drohe ein massiver Ausverkauf an den Märkten. Zugleich nähmen die Risiken für die Weltwirtschaft zu. Der Analyst verweist in diesem Zusammenhang auf die Entwicklung des Baltic Dry Index, der seit dem 9. Juli um mehr als 20 Prozent eingebrochen sei.

Die Ankündigung der Commerzbank am Abend, im zweiten Quartal operativ weniger verdient zu haben als im Vorquartal, sorgte unter Anlegern für keine Unruhe. Das entspreche etwa den Erwartungen, sagte der Händler. Positiv sei die offenbar gute Kapitalausstattung der Commerzbank, so dass sie nicht noch mal beim Soffin anklopfen müsse, sagte der Händler.

Die Aktie wurde nachbörslich kaum verändert getaxt. Unter Druck standen dagegen SGL Carbon, die rund vier Prozent unter dem Xetra-Schluss gestellt wurden. Der Graphitspezialist rechnet wegen eines unerwartet schwachen Geschäfts im Bereich Carbon Fibers & Composites nur noch mit einem EBIT auf dem Vorjahresniveau von 160 Millionen Euro. Bisher hatte das MDAX-Unternehmen einen höheren operativen Gewinn in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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